Eine entsprechende Erklärung wurde vom Rat der Stadt verabschiedet und von Oberbürgermeister Ulrich Roland Ende Dezember unterzeichnet. Somit heißt es nun auch in Gladbeck, dass die Vergabepraxis so gestaltet wird, dass keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit beschafft werden. Konkret geht es dabei um die von Weltläden, Kirchen und Eine-Welt-Initiativen initiierte „MAGNA CHARTA RUHR.2010! - Erklärung gegen ausbeuterische Kinderarbeit”, die jetzt auch Gladbeck offiziell unterstützt.
Getragen wird die MAGNA CHARTA RUHR.2010 vom Aktionsbündnis Faire Kulturhauptstadt 2010, in dem sich Akteure der kommunalen Enwicklungszusammenarbeit in NRW zusammengeschlossen haben. Damit soll eine Selbstverpflichtung möglichst aller Städte und Gemeinden der Kulturhauptstadt 2010 erreicht werden, die ihre Vergabepraxis hinsichtlich fairer Bedingungen ändern. Danach erhalten nur noch solche Firmen Aufträge der Stadt, die sich dazu verpflichten, keine Waren zu liefern, die Kinder in Zwangsarbeit herstellen mussten. Um die Situation der arbeitenden Kinder zu verbessern, streben die Unterstützer der MAGNA CHARTA RUHR.2010! ein Ende der ausbeuterischen Kinderarbeit an ebenso wie die Stärkung des Fairen Handels, denn nur dieser bietet echte Alternativen zur Ausbeutung von Kindern. Das beginnt bei der Anschaffung von Dienstkleidung bis hin zu Blumensträußen zu Jubiläen und Fußbällen für den Sportunterricht. In der Stadt Gladbeck wurde schon Ende der 80er bis Mitte der 90er Jahre intensiv über umweltfreundliche Produkte informiert und die entsprechenden Produkte beschafft. Erinnert sei nur an die Einführung des Umweltschutzpapiers. Marktgängige umweltfreundliche Produkte gibt es heute in der Regel ohne Mehrkosten.
Das faire Beschaffungswesen ist in anderen Städten bereits an der Tagesordnung. Die Stadt München ist dabei Vorreiter. Dort wurde im April 2003 die Vergabepraxis geändert. Die MAGNA CHARTA RUHR.2010 wurde am 12. Juni 2010, dem internationalen Tag gegen ausbeuterische Kinderarbeit, von Stadtoberhäuptern der Kulturhauptstadt unterzeichnet. So soll langfristig aus dem Ruhrgebiet eine „Faire Metropole Ruhr” werden. gj
