Foto: Gundis Jansen-Garz

Der will doch nur spielen!

Die Kreisjägerschaft Bottrop bildet Hunde zu Begleithunden aus und legt dabei großen Wert auf die soziale Komponente

Wenn Udo Allkemper mit seinen drei Hunden auf der Übungswiese spielt, merkt man schnell, dass er etwas von dem versteht, was er da tut. Udo Allkemper ist Hundetrainer. „So darf sich zwar jeder nennen, aber ich habe eine fundierte Ausbildung genossen. Sonst würde die Kreisjägerschaft mich wohl auch nicht für die  Begleithundeausbildung engagieren“, erklärt der versierte Hundekenner.
 

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Udo Allkemper ist Hundetrainer und gibt die Kurse bei der Kreisjägerschaft – mit dabei sind Baily und Smilla.

Ab dem 10. September startet ein neuer Kurs, in dem jeweils montags und donnerstags von 19 bis 19.45 Uhr auf der Wiese hinter dem Forsthaus Specht Hunde aller Art ausgebildet werden. Als jahrelanges Mitglied bei den Hundesportfreunden Gladbeck und nach erfolgter Ausbildung zum Hundetrainer ist es der zweite Kurs, den Udo Allkemper für die Kreisjägerschaft anbietet. „Man kann mich auch privat buchen, wenn es sich um Problemhunde handelt, denn die möchte ich nicht im Kurs ausbilden, das ist für die anderen Hunde und Menschen zu anstrengend.“

Ansonsten dürfen alle Hunde ab etwa neun Monaten kommen, ob groß, ob klein, ob jung, ob alt – „gemeinsam kriegen wir jeden Hund zu einem sozialverträglichen Wesen.“ Denn das ist es, worauf Udo Allkemper großen Wert legt. „Ich arbeite ohne Druck. Die Hunde müssen sich in der Ausbildung wohlfühlen, sonst lernen sie nichts. Hunde zu Aggressionen anzuregen, wird sich früher oder später immer rächen“, weiß das Herrchen von Baily und Smilla, zwei weißen Schweizer Schäferhunden, die so verspielt sind, dass sie sich über das Spiel leicht erziehen lassen. „Es gibt zwei Arten von Möglichkeiten, den Hunden etwas beizubringen: über Spielen oder Fressen. Hunde sind egoistisch, sie machen nichts für das Frauchen oder Herrchen, sondern nur für sich. So lassen sich über den Entzug von Spielen oder Fressen Regeln aufstellen, die das Tier dann auch versteht.“ Wichtig ist bei der Hundeerziehung natürlich die Konsequenz aller beteiligten Bezugspersonen des Hundes. „Konsequente Menschen haben es leichter, ihre Tiere zu erziehen, denn sie sind es gewohnt, nicht nachzugeben. Das fällt anderen da eher schwer. Doch ohne Konsequenz weiß der Hund nicht, wo seine Grenzen sind.“

Die Begleithundeausbildung beinhaltet in den zwölf Stunden das Erlernen der Grundübungen wie „Platz, Sitz, Steh, Fuß und Komm“. Außerdem werden Kommandos aus der Ferne trainiert. Je nach Hund auch ein bisschen mehr. Die eigentlichen Trainer sind Frauchen oder Herrchen, denn Udo Allkemper gibt lediglich Tipps und zeigt, worauf man achten muss. „Das Üben findet zuhause statt. Wichtig ist für jeden Hundehalter, dass eine Gefährdung Dritter so weit wie möglich auszuschließen ist und auch der Fraktion der Hundegegner keine weiteren Argumente verschafft werden - nur so können Hunde und Hundehalter entspannt durch Wald und Flur spazieren gehen.“

Die Kursgebühren betragen 120 Euro für den 12-stündigen Kurs und werden am ersten Übungstag eingesammelt. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Impfpass, der Nachweis über eine Hundehaftpflichtversicherung und ein sozialverträgliches Auftreten der Hunde. gj

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