Foto: Egon Maier

Jetzt beginnen die tollen Tage

Vom 6. bis zum 9. September steht das ganze Dorf Kopf – Gespannt warten die Kirchhellener auf die neuen Königspaare

Kirchhellen - Endlich, es ist soweit! Das Schützen- und Brezelfest steht vor der Tür und die Zeit des Wartens hat ein Ende. Denn schon an diesem Wochenende heißt es wieder: Und das Volk jubelt!

Jubel, Trubel und Heiterkeit heißt es auf dem Festplatz und drum herum. Und natürlich wartet das ganze Dorf darauf, dass ein neuer König und eine neue Königin gekrönt werden können. Unsere Redaktion verliert dann tatsächlich ein wenig an royalem Glanz, denn unsere Kollegin Gundis Jansen-Garz, noch amtierende Schützenkönigin, muss dann ihre Krone und ihre Königswürde weitergeben. Doch wie ihr König und auch das Brezelkönigspaar blickt sie zurück auf drei ereignisreiche Jahre. Nun sind also die „Neuen“ dran. Wer die Bewerber sind, ist bisher noch streng geheim und wer in Königswürden kommt, wird schlussendlich an der Vogel- und Wurfstange entschieden. Damit es hier zu einem spannenden Wettkampf kommt, haben im Vorfeld die Schreinerei Bellendorf und die Bäckerei Kläsener ganze Arbeit geleistet.
 

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Sie regieren das Kirchhellener Schützenvolk, doch bald werden Königin Gundis und König Jörg das Zepter weiterreichen.
Foto: Egon Maier

Horst, der Vogel

Der diesjährige Schützenvogel ist etwas ganz besonderes. „Dieser Vogel hat erstmals einen Namen”, erzählt Susanne Breit vom Schuhhaus Möller. Horst heißt er und auf diesen Namen wurde er sogar von Pastor Klein-Schmeink „getauft“. Ausgewählt hat den Namen natürlich das Schützenkönigspaar Jörg Noltenhans und Gundis Jansen-Garz. Wer Horst noch bewundern möchte, bevor er in seine Einzelteile zerlegt wird, kann das bis Montag, 8. September, im Schaufenster des Schuhhauses Möller tun. Hier ist das Prachtexemplar ausgestellt, umringt von den Fotos der ehemaligen Königspaare. Dass der Vogel im Schaufenster des Schuhhauses zu sehen ist, hat Tradition. Bereits seit den 1960-er Jahren findet der Vogel dort sein Zuhause, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Ein Kegelbruder meines Vaters, der auch Hauptmann war, hat das angeregt. Der meinte, es wäre doch klasse, wenn man den Vogel den Kirchhellenern zeigen könnte”, erzählt Susanne Breit. „Die Idee fand mein Vater gut und hat sofort mitgemacht.” Und auch Susanne Breit setzt diese Tradition fort. „Dafür stelle ich doch gerne meine Schaufensterfläche zur Verfügung. Wer dann unsere Schuhe sehen möchte, muss halt reinkommen”, lacht sie.
 

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Einmal im Leben Brezelkönig sein, diesen Wunsch hat sich König Rainer mit Königin Monika erfüllt. Nun sind die nächsten dran.
Foto: Egon Maier

Brezel aus Kirchhellener Korn

In der Backstube Kläsener wurde wieder der Riesenbrezel gebacken. Bäckermeister Markus Kläsener hat dafür in diesem Jahr original Kirchhellener Dinkelmehl verwendet. Dies wurde zuvor auf den Feldern von Thomas Overgünne gesät und schließlich auch geerntet. „Das Rezept des Brezels ist aber das gleiche wie in den vergangenen Jahren, nur haben wir das Weizen- durch das Dinkelmehl ersetzt“, sagt Markus Kläsener. Davon überzeugte sich nun auch das noch amtierende Brezelkönigspaar, das zur Abnahme des Riesenbrezels in die Backstube kam. Ganze 15 Kilo schwer ist der Brezel und hat in diesem Jahr eine besonders schöne Färbung. „Wir haben uns außerdem über eine besondere Eigenschaft des Dinkelmehls gefreut. Das trocknet beim Backen nämlich besser. Beim Weizen mussten wir die Feuchtigkeit erst rausbacken. Wir haben daher weniger Backzeit“, sagt Markus Kläsner. Dadurch bricht der Brezel nun auch anders. Das hat der Bäckermeister bei zahlreichen Probebrezeln schon mit der Brezelpolizei getestet.
Übrigens hat der Bäckermeister beim Backen auch schon auf die Wettervorhersage für die Festtage geschaut, denn auch die spielt eine entscheidende Rolle. „Wenn Niederschlag vorhergesagt wäre, würden wir den Brezel anders backen als bei dem vorhergesagten trockenen Wetter.“ Ja, das Brezelbacken ist eben eine Kunst für sich.
 

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Der Riesenbrezel wurde vom Brezelkönigspaar fachmännisch geprüft und zum Abwurf freigegeben.
Foto: Gabriele Schulte-Kemper

Die Brezelgesellschaft trauert – Ernst Löchelt verstorben

Eine traurige Nachricht erreichte die Brezel­gesellschaft leider kurz vor dem Fest. Am Samstag, 23. August ist Altoberbürgermeister Ernst Löchelt im Alter von 77 Jahren verstorben. Sein Tod hat auch große Anteilnahme in Kirchhellen ausgelöst. Mehr als zwei Jahrzehnte war Ernst Löchelt Protektor und später Ehrenprotektor der Kirchhellener Brezelgesellschaft. In seiner Eigenschaft als damaliger Oberstadtdirektor der Stadt Bottrop wurde Ernst Löchelt 1990 Brezelprotektor. „Das habe ich in meinen Funktionen als Oberstadtdirektor und Oberbürgermeister gerne gemacht. Ich habe in der Zeit seit 1990 viele Freunde in Kirchhellen gefunden.“, so Ernst Löchelt im Jahre 2011. Mit großem Engagement setzte er sich für das Brezelgeschehen in Kirchhellen ein. Er war nicht nur ein hervorragender Repräsentant der Gesellschaft. Als Brezelbruder war er in die Brezelgesellschaft integriert. Gerne war er auch Veranstalter des Brezelfeststammtisches, zu dem stets zahlreiche Ehrengäste eingeladen waren. Im Förderverein Brezelbruder e.V. unterstützte und begleitete er die Aufstellung des Bronzenen Brezelbruders im Jahre 2003 und die Erweiterung um die Brezelfamilie im Jahre 2010 im Dorfkern Kirchhellens.
Brezeldirektor Heiner Schenke bedauert den Verlust des Ehrenprotektors. „Ernst Löchelt war immer gerne dabei und fühlte sich in Kirchhellen sehr wohl. Wir hatten mit ihm einen engagierten Unterstützer unserer Brezelgesellschaft“. gsk/go


Ehemalige gesucht!

In diesem Jahr sind erstmalig alle ehemaligen Ehrendamen und Adjutanten aufgerufen, sich zu treffen. Am Schützenfest-Sonntag um 12 Uhr begrüßt das Königspaar die Ehemaligen auf dem Thron im Festzelt. Wer also in den vergangenen Jahren oder Jahrzehnten einmal diese ehrenvolle Aufgabe inne hatte, sei herzlich willkommen!

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