Kirchhellen - Vor rund einem Jahr hat sich die Aktionsgruppe (AG) Schneiderstraße gegründet, um sich gegen die Pläne zu einem Vollausbau der Schneiderstraße zu engagieren. „Wir haben im vergangenen Jahr viel auf die Beine gestellt“, sagt Christoph Ferdinand, Sprecher der AG. Es gab mehrere Infoabende für die Hausbesitzer und Mieter der Schneiderstraße, Unterschriften wurden gesammelt und zahlreiche Gespräche mit der Verwaltung und der RAG geführt. Außerdem gab es im Juni das Kirschblütenfest.
„Wir sind mittlerweile in einem guten Dialog. Und auch wenn der Vollausbau erst einmal in die Ferne gerückt ist, heißt das nicht, dass wir am Ziel sind“, sagt Axel Pütz. Auf neues Interesse fällt jetzt der Kanalausbau, der „alle Grafenwälder angeht“, denn nicht nur die Schneiderstraße soll über kurz oder lang mit einem Trennsystem ausgestattet werden. „Die Einführung des Trennsystems ist beschlossene Sache und gilt für alle Straßen Grafenwalds. Das wird aber vor allem für ältere Häuser ein riesiger Aufwand, verbunden mit hohen Kosten“, sagt Silvia Ferdinand. Um der Verunsicherung der Hausbesitzer vorzubeugen, hat es in der vergangenen Woche eine Infoveranstaltung zu diesem Thema gegeben und eine weitere soll folgen. Nur wer ausreichend informiert ist, könne mit den Anforderungen der Verwaltung entsprechend umgehen. Einzelfalllösungen, wie sie von Seiten der Stadt angeregt werden, steht die AG skeptisch gegenüber. „Individuelle Lösungen sind nicht unbedingt sinnvoll, da die Rechtsverbindlichkeit fehlt. Wünschenswert dabei wären stressstabile Härtefallregelungen, die wird es aber nur in wenigen Fällen geben“, so Axel Pütz. Doch es gibt bereits erste Signale der Stadt, was die Abwassersatzung angeht. Die AG wartet noch auf die Auswertung einer Verkehrszählung auf der Schneiderstraße. „Darüber sind wir sehr erfreut, dass es eine solche Zählung gegeben hat. Die bisherigen Daten waren bereits veraltet. Und für unser Engagement hinsichtlich des Ausbaus der Schneiderstraße sind aktuelle Zahlen natürlich notwendig“, sagt Silvia Ferdinand. Alle Mitglieder der AG sind sich einig: Es gibt noch viel zu tun! gj
