Fotos: Privat, Jana Golus

Heimatliebe - Wir machen einen Spaziergang zum Hermann-Löns-Denkmal

Gemeinsam mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde sind wir der Geschichte in Kirchhellen auf der Spur

Kirchhellen - Der Mai ist zu Recht bekannt als Wonnemonat. Bei dem schönen, sonnigen Maiwetter bieten sich Ausflüge in die Natur an. Wer bei einem Spaziergang nicht nur die Natur genießen möchte, sondern etwas Historisches bewundern möchte, der sollte das Hermann-Löns-Denkmal am Heidhofsee besuchen. Gemeinsam mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde Kirchhellen haben wir uns diesen 3.500 Kilogramm schweren Stein einmal genauer angesehen und dabei auch einen Blick auf seine Geschichte geworfen.
 

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1966 musste das Denkmal im Zuge des Ausbaus des Alten Postweges weichen.
Fotos: Privat, Jana Golus

Nicht immer stand das Denkmal an seiner heutigen Stelle südwestlich des Heidhofsees. Bereits zwei Mal musste der schwere Stein mit der Inschrift Hermann Löns umziehen. Am Alten Postweg in der Nähe von „Schacht 10“ entspringt der Schwarzbach und genau hier wurde auch der Quarzfindling aus der Tertiärzeit gefunden, der den Kern des Hermann-Löns-Denkmals bildet. Der Quarzitblock wurde 1922 bei Rodungsarbeiten zu Tage gefördert. Am 2. Juni 1929 errichtete der Essener Aquarien- und Terrarienverein dem Heimatdichter Hermann Löns das Denkmal auf dem Gelände der Familie Haseke. Noch vor etwa 150 Jahren war die Landschaft der Kirchhellener Heide weit und offen, durchzogen von Ginsterbüschen, Birkenpartien und Heideflächen und durchkreuzt von Sandwegen. Für Kutschfahrten oder zu Wallfahrtszwecken wurden diese gerne genutzt. Auch der Heidedichter Hermann Löns wusste diese Landschaft zu schätzen. Und an diese Reisewege erinnert heute das Kirchhellener Löns-Denkmal.
 

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Seinen endgültigen Platz fand das Denkmal am Heidhofsee.
Fotos: Privat, Jana Golus

Für das Denkmal wurde der Quarzitblock mit einer bronzenen Erinnerungstafel versehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg stahlen Metalldiebe allerdings diese Tafel und sie wurde durch eine Steinplatte ersetzt. Im Zuge des Ausbaus des Alten Postweges 1966 musste das Denkmal von seiner ursprünglichen Stelle am Schwarzbach weichen und wurde zunächst an die Holthausener Straße umgesiedelt. Aber auch hier blieb das Denkmal nicht auf Dauer stehen. Der Standort fand bei der Kirchhellener Bevölkerung keine Zustimmung. Die Nähe zur Schachtanlage „Schacht 10“ passte nach der Meinung des Heimatvereins nicht zu dem bekannten Heidedichter.

Deshalb bemühten sich der Kirchhellener Heimatverein und die Chorgemeinschaft „Sing-Sing“ um einen neuen Standort. Seinen endgültigen und würdigen Platz fand der schwere Stein zu Ehren des Heidedichters 1982 am Heidhofsee. Hier ist er nun ein schönes Ziel für Spaziergänger und Ausflügler. go


Weitere Informationen zu schönen Wanderrouten finden Sie in Heft Nummer 25 „Führer durch Kirchhellen“ der Schriftenreihe des Vereins für Orts- und Heimatkunde Kirchhellen.

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