Foto: Egon Maier

Leben retten am Familientag

Einfach toll: Mehr als 260 Kirchhellener haben sichEinfach toll: Mehr als 260 Kirchhellener haben sich typisieren lassen – Begleitet wurde die Aktion von einem bunten Fest

Im Brauhaus-Saal standen zwei Dutzend Plätze zur Verfügung, um sich ein paar Milliliter Blut abnehmen zu lassen. Das Blut wird von der Deutschen Konchenmarkzentrale gecheckt und nach ein paar Wochen erhält man einen Brief, dass die Daten in der Deutschen Knochenmark Spenderkartei registriert sind – Kurz und schmerzlos und doch lebensrettend! Am Ende des Tages konnten 264 neue Namen für potenzielle Spenden gezählt werden. Ein tolles Ergebnis, findet auch Astrid Kläsener, die Initiatorin des Tages. Gemeinsam mit zahlreichen Vereinen und Verbänden, Einzelpersonen und Firmen sowie der DKMS Köln wurde ein buntes Familienprogramm organisiert. Die Jedi-Ritter um Darth Vader waren ein beliebtes Fotomotiv für Jung und Alt. Sie zogen, ebenso wie das Ele Maskottchen, den ganzen Tag über den Platz. Kirchhellen.de ließ Luftballons steigen, eine Tombola versprach für jedes Los einen Gewinn. Die Landfrauen ließen Blumentöpfe bemalen, eine Schulklasse bot selbst gebastelte Lesezeichen an und auch Torwandschießen, ein Glücksrad sowie Marmeladen der Brezelmajestäten boten den kleinen und großen Besuchern einen tollen Tag am Brauhaus. Die Los Canberras Promi-Griller servierten Schnitzelfleisch, die Morgs schmissen den Grillstand an und der mittlerweile fast legendäre Flammkuchenstand der Holzofenfreunde Kirchhellen durfte natürlich auch nicht fehlen. Als Schirmherren fungierten das amtierende Schützen- und Brezelkönigspaar und auch Oberbürgermeister Bernd Tischler besuchte das bunte Treiben. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder reihte sich in die Riege der Blutabnehmer ein, denn als gelernter Krankenpfleger ist das Abzapfen für ihn Routine – und der eine oder andere ließ es gerne geschehen, vom Bezirksbürgermeister persönlich gepikst zu werden. 
Aber natürlich ging es den Veranstaltern auch um Spenden, denn jede Typisierung kostet 50 Euro. „Das Geld muss die DKMS aufbringen, um die Daten in die Kartei eintragen zu können. Deswegen sind wir natürlich auf Spenden angewiesen. Und ich kann sagen, dass wir heute weit über 5.000 Euro eingenommen haben. Dafür einen riesigen Dank an alle, die mitgemacht und gespendet haben“, sagt Astrid Kläsener. Die genaue Summe kann erst in ein paar Tagen ermittelt werden.
Wer keine Zeit hatte, sich typisieren zu lassen, oder unsicher ist, dem empfiehlt Astrid Kläsener, sich auf der Internetseite der DKMS zu informieren und sich eventuell ein Teststäbchen schicken zu lassen. Denn es geht auch ohne Blut – mit einer Art Speichelprobe, die auch zuhause gemacht werden kann, lassen sich die lebensrettenden Daten auch feststellen. gj
www.dkms.de

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Das bunte Programm auf der Wiese vor dem Brauhaus lud Kinder und Erwachsene gleichermaßen an. Viele Vereine machten mit.
Foto: Egon Maier

Warum typisieren lassen?

Leukämie oder Blutkrebs ist heilbar! Eine mögliche und Erfolg versprechende Behandlungsmöglichkeit bei Leukämie ist die Stammzellentransplantation. Hierbei werden dem Erkrankten von einem gesunden Spender Blutzellen transplantiert, die dessen Knochenmarksfunktion wiederherstellen können. Dazu ist aber eine Übereinstimmung vieler Gewebemerkmale bei Spender und Empfänger notwendig, ohne die eine Transplantation nicht durchgeführt werden kann. Eine Vielzahl möglicher Spender findet sich in der Regel in der Familie des Erkrankten. Nur ein Drittel finden innerhalb der Familie aber tatsächlich einen geeigneten Stammzellspender. Für ein Fünftel der Erkrankten stellt sich die Situation noch dramatischer dar. Sie finden weder in der eigenen Familie, noch in den Datenbanken der medizinischen Zentren, die mittlerweile kontinental vernetzt sind, einen Spender.

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