Gladbeck - Egal ob in Deutschland, Syrien oder Afghanistan, die Sprache der Musik ist überall gleich. Emotionen wie Trauer, Liebe und Wut können hier vermittelt werden, auch wenn der Zuhörer die eigentliche Sprache nicht versteht. Auch die Musikschule Gladbeck lädt zu einem interkulturellen Konzert am 12. Februar 2017.
Musikalische Unterstützung bekommt die Musikschule Gladbeck von Esemblen der Folkwang Universität der Künste in Essen und der Evangelischen Kirchengemeinde Gladbeck sowie von Schülern aus den Internationalen Förderklassen des Berufskollegs Gladbeck. Letztere kümmern sich außerdem um die Begrüßung der Gäste und koordinieren nach dem Konzert mögliche Gespräche zwischen interessierten Zuhörern und den Musikern.
Um 18 Uhr startet das Benefizkonzert in der Christuskirche Gladbeck an der Humboldtstraße 11 mit den Ensemblen der Folkwang Universität. „Unser Programm ist in zwei Blöcke aufgeteilt. Im Block A werden die Zuhörer vor allem traditionelle und folkloristische Musik hören“, verrät Prof. Dr. Andreas Jacob von der Folkwang Universität. Im Block B erwartet das Publikum ein Crossover von arabischer und klassischer Musik. Insbesondere Musikstudent Wajd Alhamwi, der aus Syrien geflüchtet ist, hat diesen Programmpunkt mitgestaltet. Er wird mit einem Stipendium unterstützt und hat so die Möglichkeit seinem Talent hier in Deutschland nachzugehen.
Im Anschluss wird die Musikschule Gladbeck das musikalische Programm fortführen. Hier dürfen sich die Zuhörer auf ein Oboenquartett und ein außergewöhnliches Zupfer-Duo aus Mandoline und Gitarre freuen.
Danach werden Anwar Abdi (Saz), Atta Mohammad Taranum (Gesangt), Ahmad Samir Taranum (Klavier) und Yones Alizai (Gitarre) die Kirche mit Stücken aus ihren Heimatländern, aus denen sie flüchten mussten, beschallen. Unter anderem Liebeslieder auf Afghanisch werden vorgetragen.
Den Abschluss des 90-minütigen Konzertes bildet das Ensemble der evangelischen Kirchengemeinde Gladbeck mit Geflüchteten. Seit etwa einem Jahr leitet Norbert Gerbig einen Gitarrenkurs mit Geflüchteten. „Wir sind mit 15 Leuten gestartet und durch einen Aufruf in der Zeitung haben wir direkt 20 Gitarren gespendet bekommen“, berichtet Norbert Gerbig. „Nun haben wir uns etwas verkleinert, da einige beispielsweise eine Arbeit gefunden haben und nun keine Zeit mehr haben.“ In dem Gitarrenkurs wird auch gemeinsam gesungen. Auch deutsche Lieder, um die Sprache zu erlernen und die deutsche Kultur kennenzulernen.
Der Eintritt zu dem Benefizkonzert erfolgt über eine Spende und soll in den Musikunterricht für Geflüchtete fließen. kb
