Nach dem ersten Besuch hat sich bereits einiges getan. Das Ziel ist klar: Beide Parteien wollen voneinander lernen und den Schülern der beiden Länder die Möglichkeit geben, in den Austausch zu treten. Doch der große Traum von einer festen Schulpartnerschaft mit gegenseitigen Besuchen, Gastfamilien und allem, was dazu gehört, ist noch nicht erreicht.
„Die Herausforderung ist nach wie vor die Finanzierung“, sagt die didaktische Leiterin Maria Beusing. Flüge nach Japan sind nicht günstig. Und im Gegensatz zu Austauschländern im Erasmusraum gibt es für einen Schüleraustausch mit der südjapanischen Stadt keine Fördergelder. Doch die Schulen geben noch lange nicht auf.
Schüler werden Brieffreunde
Stattdessen haben sich die Schüler bislang ganz klassisch Briefe geschrieben. An der Sekundarschule gibt es einen Erweiterungskurs für die Neuntklässler. Wer Interesse daran hat, kann hier einiges über das Land aus dem fernen Osten lernen. Auch erste Videocalls haben stattgefunden.
Bei dem Besuch des stellvertretenden Bürgermeisters von Nobeoka Tomoaki Kozumi, dem Vorsitzenden des Bildungsausschusses Kenichi Takamori sowie dem Leiter für Abteilung für allgemeine Angelegenheiten Takanori Yamada wurden aktuelle Entwicklungen mit den Vertretern der Sekundarschule ausgetauscht. Eine Dolmetscherin half bei der Kommunikation.
Japanische Kultur kennenlernen
Zwei Schüler des Erweiterungskurses, Luca Angelo May und Jan Kaschek, haben präsentiert, was sie bereits gelernt haben. Sie setzten sich unter anderem mit dem japanischen Alphabet sowie den Zahlen auseinander, lernten die Legende von den zwölf Tierkreiszeichen und sogar die Fertigkeit der Faltkunst Origami.
„Besonders spannend fanden wir die Themencafés, die es in Japan gibt“, sagt einer der Schüler. „Denn so etwas ausgefallenes wie ein Pokémon-Café gibt es in Deutschland nicht.“ Die japanischen Besucher waren angetan von den Fortschritten sowie dem Bildungssystem, das an der Sekundarschule vorherrscht.
Auf Grund der sieben Stunden Zeitunterschied gestaltet sich der persönliche Kontakt oft problematisch. In Zukunft wolle man die Schüler jedoch animieren, direkt in der ersten Schulstunde am Morgen per Videocall mit den japanischen Schülern in Kontakt zu treten. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Partnerschaft vertiefen können. Bis es zu einem etablierten Austausch kommt, gibt es aber noch einiges zu tun“, sagt Schulleiter Stefan Völlmert.