Foto: Julian Schäpertöns

Sturmtief Ludger wütet in Kirchhellen

Das Unwetter richtet an Fronleichnam viel Schaden zwischen Heidesee und Hoher Heide an – Wälder sind vorerst gesperrt

Kirchhellen - Sturmtief „Ludger“ brachte Kirchhellen an Fronleichnam gewaltige Sturmböen und Starkregen von Westen nach Osten mit sich. Besonders heftig wütete das Unwetter im Bereich vom Heidesee bis hin zur Hohen Heide. In der Schneise lies das Sturmtief einen Anblick der Verwüstung zurück.

Auch Jürgen Ninck, der am Sensenfeld wohnt, hat den Sturm an Fronleichnam miterlebt. „Es war wie ein Vorhang, der runter geht und als er sich wieder geöffnet hat, war alles verwüstet“, berichtet der Augenzeuge. „Plötzlich wurde es sehr laut im Haus. Doch nach wenigen Minuten war alles wieder vorbei.“ Der Sturm, der vom Heidesee kam, hatte in kürzester Zeit die großen, stämmigen Bäume im Wald wie Streichhölzer umknicken lassen. Dabei hatte Jürgen Ninck, der nah am Wald lebt, viel Glück. Bei ihm im Garten ist kaum etwas passiert. Lediglich ein paar Dachpfannen sind runter gefallen.
 

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Einen Anblick der Verwüstung hinterließ Sturmtief Ludger.
Foto: Julian Schäpertöns

Kirchheller Heide trägt Schaden davon

Nicht so viel Glück hatten unsere heimischen Wälder. Im Gebiet rund um den Heidesee und im Schlehdorn hinterlies das Tief einen gewaltigen Schaden, wie RVR-Revierleiter Werner Meemken berichtet: „Erste Schätzungen lassen mutmaßen, dass allein in unserem Gebiet bis zu 3.000 Bäume gestürzt sind. Den genauen Schaden prüfen wir derzeit noch.“ Doch bei dem augenscheinlich großen Schaden liegt der Vergleich zum Orkan Kyrill nah, der 2007 schon einen erheblichen Schaden in der Kirchheller Heide hinterließ. „Wenn wir nur das Gebiet der Kirchheller Heide betrachten, kann man schon einen Vergleich ziehen“, erklärt Werner Meemken. „Doch ist das Tief Ludger nur lokal begrenzt aufgetreten und hat keinen flächendeckenden Schaden hinterlassen.“ Dazu kommt, dass Kyrill ein Wintersturm war und deshalb nicht so sehr die Laubbäume in Mitleidenschaft gezogen hat wie der Sommersturm Ludger. „Unter dem Strich sind nun mehr Laubbäume gefallen.“

Zu einem Personenschaden ist es nach Werner Meemkens Kenntnis zum Glück jedoch nicht gekommen. „Es waren zur Zeit des Sturms wohl einige Menschen in dem Waldgebiet.“ Diese fanden zum Großteil Unterschlupf in den Schutzhütten. Nur die Schutzhütte am Elsweg wurde während des Sturmes zertrümmert. Hier waren jedoch keine Personen vor Ort.
 

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Foto: Julian Schäpertöns

Aufräumarbeiten in vollem Gange

Was der Sturm in nur ein paar Minuten angerichtet hat, muss nun in wochenlangen Aufräumarbeiten wieder in Ordnung gebracht werden. Nicht nur die umgekippten Bäume müssen entfernt, auch vom Umsturz gefährdete Bäume müssen gefällt werden. „Nachdem die Wege freigeräumt wurden, müssen wir mit Hubsteigern in die Kronen der Bäume“, erklärt der Revierleiter. Derzeit sind die Wege am Heidesee sowie im Schlehdorn gesperrt. Doch bereits in zwei bis drei Wochen sollen die ersten wieder freigegeben werden. kb

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