Foto: © Andrea Becker

Heisenberg Gymnasium erhält Auszeichnung - Schule ohne Rassismus

Schüler setzen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und bekommen das Schild „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen

Gladbeck - Kurz vor den Ferien ist es amtlich geworden: Im Rahmen einer großen Feierstunde wurde das Heisenberg Gymnasium offiziell als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Dass diese Auszeichnung nicht nur ein Zukunftsversprechen, sondern längst gelebte Praxis ist, davon konnten sich Vertreter der Stadt und der Regionalkoordination „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SoRSmC) NRW bei einer Feierstunde überzeugen.

„A better place?“ – hinter der kritischen Frage verbergen sich das im vergangenen Schuljahr im Rahmen eines Songwriting-Projektes entstandene politische Lied und ein zugehöriges Video, das zu Beginn der Veranstaltung gezeigt wurde. Denn „A better place?“ versteht sich als politische Aufforderung, die Initiative zu ergreifen, bei Problemen nicht wegzuschauen, sondern aktiv zu werden und Flagge zu zeigen und steht damit stellvertretend für das, was „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausmacht. Es ist aber nur eines von vielen Projekten und Aktionen, die bisher an dem Gymnasium gestartet wurden, um Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierungen jeglicher Art zu setzen.
 

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Dem Heisenberg Gymnasium wurde ein großes Schild verliehen.
Foto: © Andrea Becker

Wer in den Eingangsbereich der Schule kommt, der erkennt schon von weitem die nationale und kulturelle Vielfalt der Schüler- und Lehrerschaft: die Foto-Collage „Heisenberg ist bunt“ hält dies eindrucksvoll fest. Diese Integration und Unterstützung von Menschen unterschiedlichster Herkunft zeigt sich aber auch in vielen, teilweise schon sehr langjährigen Projekten wie „Padrini“, „Balu und Du“, den interreligiösen „Brunnenprojekten“, den „Stolperstein“-Aktionen sowie dem Holocaust-Gedenktag und nicht zuletzt dem Konzept der interkulturellen Öffnung. Bei der „Schmelztiegel-Verleihung“ der Schule wird seit Jahren vor allem das Engagement im interkulturellen Bereich geehrt. All diese Projekte und einige mehr wurden nicht nur im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt, sondern auch auf Stellwänden präsentiert, die für Interessierte noch bis zum Tag der offenen Tür zugänglich sein sollen.
Von der Vielfalt der bisherigen Projekte zeigte sich auch Diana Janknecht, Regionalkoordinatorin NRW SoRSmC, beeindruckt. Kaum eine der bisher 700 ausgezeichneten Schulen habe sich bisher dieser Auszeichnung so verdient gemacht, betonte sie in ihrer Rede. Rainer Weichelt, Erster Beigeordneter der Stadt Gladbeck, stellte heraus, dass die Zukunft in den Händen der Jugend liege. Deshalb sei er stolz darauf, dass die Heisenberger Schüler sich auf den Weg gemacht hätten, um Verantwortung für die Gesellschaft und gegen jegliches Anzeichen von aufkommenden Rassismus zu übernehmen und um ihre Zukunft bewusst mitzugestalten.

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Vorstellung des Videos „Say no to racism“, das die Schülervertretung (SV) zusammen mit Spitzensportlerin und Projekt-Patin, Annika Drazek, gedreht hatte. Das Video zeigt neben Annika Drazek viele Schüler, die sich in verschiedenen (Mutter-) Sprachen deutlich gegen Rassismus positionieren. Annika Drazek, fungierte als ehemalige Heisenbergerin gerne als Patin und ermutigte in ihrer Rede die vielen Schüler, den Mut aufzubringen, sich für wichtige Dinge zu engagieren und Zeichen zu setzen. Im Anschluss wurde offiziell die Urkunde überreicht.

Dass die von der Schülervertretung initiierte Verleihung der Auszeichnung jedoch nur ein weiterer Schritt für ein friedvolles und bereicherndes Miteinander sein kann, unterstrichen sowohl Schulleiter Peter Hogrebe als auch die Integrationsbeauftragte der Schule Alexandra Wollnik. Denn mit der Annahme der Auszeichnung verpflichtet sich die gesamte Schulgemeinde, sich tagtäglich gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt jeglicher Art einzusetzen und in jedem Schuljahr ein entsprechendes Projekt durchzuführen.

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