Foto: Privat

125 Jahre Löschzug Schermbeck – Zeit zum Feiern

Der Löschzug Schermbeck wird in diesem Jahr 125 Jahre – Das muss natürlich gebührend gefeiert werden

Schermbeck -  Am 1. und 2. September 2018 lädt der Löschzug Schermbeck zu einer bunten Jubiläumsfeier ein. Klein und Groß erwartet ein tolles Programm mit vielen Höhepunkten. Neben einer Feier am Samstagabend ist am Sonntag die ganze Familie herzlich willkommen. Vorbeikommen und Mitfeiern lohnt sich.

Am Samstag, 1. September 2018 feiert der Löschzug Schermbeck ab 20 Uhr im Gerätehaus. Für gute Musik ist mit DJ Peter Suttrop gesorgt. Und auch für die durstigen Gäste wird von 20 bis 21 Uhr eine Happy Hour eingelegt. Hier freut sich der Löschzug über zahlreiche Gäste und eine tolle Feier.
Am Sonntag geht die Jubiläumsfeier dann weiter. Um 10 Uhr beginnt der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst. Ab 11 Uhr bietet der Löschzug ein Frühschoppen an, bei dem die Blaskappelle Einklang für die musikalische Untermalung sorgt. Um 11.30 Uhr folgt die offizielle Begrüßung mit Ansprachen. Danach gibt es sowohl für die Erwachsenen als auch für die Kinder viel zu sehen. Eine Feuerwehr zum Anfassen und das Begutachten der einzelnen Fahrzeuge bieten einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr. Für die kleinen Besucher wird das Kindertheater „Finn, der Feuerwehr-Elch“ sowie eine Hüpfburg zur Verfügung stehen. Natürlich wird auch für das leibliche Wohl ausreichend gesorgt sein.

Zur Geschichte

Am 27. Mai 1893 kam es unter damaliger Leitung von Julius Beck (1. Hauptmann) und Henrich Vengels (2. Hauptmann) zur Gründung der freiwilligen Feuerwehr zu Schermbeck. Nachdem in den folgenden Jahren neue Anschaffungen getätigt wurden, wurde am 20. Juni 1911 der Beschluss zum Bau des Spritzenhauses am Bleichwall gefasst. Nachdem in der Zeit von 1918 bis 1925 das kriegsbedingte Erliegen der Vereinstätigkeit um die Feuerwehr geschah, wurde 1926 die Wiederbegründung der freiwilligen Feuerwehr durch eine Gemeindeversammlung geschlossen. 1937 erhielt der Löschzug sein erstes Automobil, 1942 folgte das neue Löschfahrzeug LF 8. Das Gerätehaus am Bleichwall wurde 1948 erweitert und instand gesetzt.
Am 18.September 1969 kam es dann zur Grundsteinlegung des neuen Gerätehauses an der Schienebergstege, das am 17. Oktober 1970 eingeweiht wurde. In den folgenden Jahren wurde das Gerätehaus erweitert und mit Sprechfunkgeräten ausgestattet. Nachdem 2011 das Gerätehaus mit einem Funkraum, Umkleideräumen und einem großen Schulungsraum versehen wurde, erstrahlt das Gerätehaus an der Schienebergstege heute unter der Löschzugführung von Christoph Loick. kb
 

Gesichter der Feuerwehr

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Diana Wischerhoff
Foto: Gaby Eggert

Wir möchten der Feuerwehr ein Gesicht geben und stellen einige Mitglieder vor

Mike Alfes

Hauptbrandmeister Mike Alfes ist seit 19 Jahren Mitglied im Löschzug Gahlen. Über sein Organisationstalent freuen sich die Kameraden, denn wenn es darum geht Veranstaltungen auf die Beine zu stellen ist er an vorderster Front mit dabei. Auch bei der Jubiläumschronik hat er mitgewirkt. „Menschen helfen, die in Schwierigkeiten stecken, das ist etwas was mein Stiefvater mir als Feuer­wehrmann fürs Leben mitgegeben hat“, erzählt er. Er sei wie viele andere mit dem Alarmgeber groß geworden. Mit 18 Jahren ist er selbst direkt in die Feuerwehr eingetreten und läuft los, wenn es brennt. Tag und Nacht. Dabei schätze er die Kameradschaft, die ihn auch nach schweren Einsätzen weiter machen lässt, erzählt er.

Diana Wischerhoff

Die Hauptfeuerwehrfrau Diana Wischerhoff war die erste Frau, die sich vor 23 Jahren in die Männerdomäne wagte. Und wie hat sie es erlebt? „Super, ich war vom ersten Tag an eine von ihnen. Wir arbeiteten immer alle zusammen und ich habe vor keiner Situation allein gestanden.“ Diana Wischerhoff ist mit der Feuerwehr groß geworden. Ihr Vater war dabei, der Bruder ebenso – ein Einsatz mitten beim Mittagessen oder an Weihnachten war Normalität und gehörte zum Familienleben dazu. „Für mich wurde die Aufgabe, anderen Menschen zu helfen, eine Lebensmaxime“, sagt Diana Wischerhoff.  Für sie war es also selbstverständlich ebenfalls Mitglied des Löschzugs zu werden. Recht schnell gewöhnte man sich an den Anblick der blonden Frau am Steuer des Löschzugfahrzeugs, die nicht verhehlt, dass der Dienst auch anstrengend ist.
Vor zwei Jahren erkrankte Diana Wischerhoff und musste in die Ehrenabteilung wechseln. „Daran hatte ich ordentlich zu knacken.“ Aber sie unterstützt den Löschzug immer noch soweit es ihr möglich ist.
 

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Wilfried Biedermann
Foto: Gaby Eggert

Henry Albedyhl

Bei Löschzugführer und Brandoberinspektor Henry Albedyhl war es wohl eher eine Schnapsidee, durch die er zur Feuerwehr kam. Er erinnert sich lachend daran, wie man ihm 1996 auf dem Polterabend von Holger Hemmert berichtete, dass man ihn am Übungsabend der Feuerwehr vermisst habe. Als er auf Nachfrage erfuhr, dass er nach einer Maitour zugesagt habe, den Löschzug zu verstärken, hielt er Wort und trat ein. „Ich habe nichts bereut“, sagt er. Henry Albedyhl übernahm Verantwortung und wurde im Jahr 2011 Löschzugführer. Er löste damals Heinz-Wilhem Beckmann ab. Von seinen Leuten im Zug schwärmt er. „Das ist eine tolle Truppe. Aufschwung haben uns die Frauen gegeben. Das macht richtig Spaß mit allen zusammen zu arbeiten“, erzählt er.

Wilfried Biedermann

Ein alter Hase im Löschzug Gahlen ist Wilfried Biedermann. Er ist bereits seit 36 Jahren aktiv dabei. Auch bei ihm hat das Familienleben den Eintritt in die Wehr verursacht. „Mein Vater ist heute mit 83 Jahren immer noch dabei, allerdings in der Ehrenabteilung“, berichtet er. Von Kindesbeinen an sei der Wunsch gewachsen, sich in der Wehr ehrenamtlich zu engagieren. „Für mich ist es eine persönliche Befriedigung anderen Menschen zu helfen. Dafür opfere ich meine Freizeit gern“, sagt er. Im Löschzug Gahlen hat er zusätzlich noch ein internes Amt: Das des Gleichstellungsbeauftragten nämlich. „Es gibt zwar keine Probleme, aber wenn es welche gibt, bin ich da um zu vermitteln“, sagt er.
 

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Frank Lohmann
Foto: Gaby Eggert

Jessica Hüttermann

Jessica Hüttermann ist seit drei Jahren Feuerwehrfrau im Löschzug Gahlen. „Das ist genetisch bedingt“, erzählt sie lachend. Drei Löschzugführer finden sich in der Ahnentafel der Familie.
Eine Zeit lang habe sie sich die Aktivitäten von außen beguckt, dann wurde sie selbst aktiv. Von den Kameraden sei sie sofort akzeptiert worden, es habe keine Sprüche oder Vorbehalte der männlichen Kollegen gegeben, sagt sie. „Aber es funktioniert nur, wenn man auch voll dahinter steht“, betont sie. Sofort habe sie mit zu Einsätzen fahren können, zunächst natürlich im Hintergrund mitgewirkt, solange erforderliche Lehrgänge nicht abgeschlossen waren.

Frank Lohmann

Sieben Jahre lebt Frank Lohmann schon in Gahlen. Seit einem Jahr ist der 52-Jährige Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr und damit ein sogenannter Quereinsteiger. Mittlerweile 38 Jahre ist Frank Lohmann auf der Zeche Prosper Haniel in Bottrop beschäftigt, seit 30 Jahren als Grubenwehrsteiger. Und wie ist er zum Löschzug Gahlen gekommen? Im vergangenen Jahr habe er, als er den Schafsmarkt besuchte, sein Grubenwehr-T-Shirt getragen. Joachim Huld habe das bemerkt, ihn angesprochen und gefragt ob er nicht beim Löschzug Gahlen Mitglied werden wolle, berichtet er. Er habe abgewinkt: „Ich bin 51 Jahre alt. Ich glaub nicht, dass ihr mich noch haben wollt.“ Natürlich hat er sich geirrt. Der Löschzug wollte ihn. Drei Wochen habe der Steiger über eine Mitgliedschaft nachgedacht und dann den Entschluss gefasst beizutreten. Worüber sich Löschzugführer Henry Albedyhl natürlich sehr freute.

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