Foto: Daniel Böhm

Gladbecks neue Appeltatenmajestät 2018

Andrea Sauer holte den Sieg zum 30. Jubiläum mit einer Apfelschale von 3,05 Metern

Gladbeck - Anfang September drehte sich in Gladbeck wieder alles um den Apfel. Das beliebte Fest ist heute nicht mehr aus dem Veranstaltungskalender der Stadt wegzudenken. Dieses Jahr setzte sich die 49-jährige Andrea Sauer am Samstag bei der alljährlichen Apfelolympiade gegen die anderen vier Teilnehmerinnen durch und holte die Apfelkrone.

Die Aufgaben setzten sich daraus zusammen, die Äpfel zu schälen, schätzen und stapeln. Die erste Disziplin meisterte Andrea Sauer direkt mit ganzen 3,05 Metern Schale. Dies gelang der 49-jährigen mit einem alten Pittermesser. Zum 30. Jubiläum begleitete Moderator Manni Breuckmann das diesjährige Appeltatenfest und sorgte als Radiosportreporter für einen Hauch von großer weiter Sportwelt. Des Weiteren stapelte Andrea Sauer 29 Äpfel auf einem 30 mal 30 Zentimeter großen Brett. Bei der letzten Disziplin, das Gewicht aller genutzten Äpfel des Wettkampfs zu schätzen, lagen alle fünf Frauen weit daneben. Die richtige Antwort hätte 40 Kilo lauten müssen. Michaela Rahe war mit 50 Kilo am nächsten dran, Christiane Spengler mit 68,25 Kilo am weitesten entfernt. Nachdem die Punktzahl am Ende bekannt gegeben wurde, bejubelte und feierte das Publikum bereits die neue Majestät. Auch die anderen Kandidaten freuten sich mit Andrea Sauer. Der nächste Höhepunkt erfolgte am Sonntag.

Nachmittags wurde die neue Majestät vor dem Rathaus in ihr Amt eingeführt und bekam von Vorgängerin Xenia Hollosi Zepter und Apfel überreicht. Hauptgewinn war ein goldener Apfelanhänger mit kleinen Brillanten, der jedes Jahr von Optik Rodewald zur Verfügung gestellt wird. Jetzt wird Andrea Sauer die Stadt Gladbeck ein Jahr lang bei offiziellen und wohltätigen Veranstaltungen repräsentieren. Dabei sein ist alles, denn auch Christiane Spengler, Anja Rückmann, Michaela Rahe und Marlis Küsgen gingen nicht leer aus. Es gab eine Küchenmaschine für Platz 2, einen 150 Euro Gutschein von Optik Rodewald für Platz 3, ein Kulturwahl-Abo der Stadt für Platz 4, und einen Präsentkorb mit erlesenen Weinen für Platz 5.
 

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Foto: Daniel Böhm

Buntes Programm lockte zahlreiche Besucher an

Nicht fehlen durften an diesem Wochenende natürlich auch die ehemaligen Appeltatenmajestäten, die ihre leckeren Apfelwaffeln für einen guten Zweck vor den Geschäftsräumen von Optik Rodewald verkauften. Beide Tage gab es viel buntes Treiben auf der Bühne. Clowns, Trommler und die Partyband „hi-five“ aus dem Rhein- und Ruhrgebiet sorgten für gute Laune. Am Sonntag gab es einen Kinderflohmarkt. Alles in allem verliefen die beiden Festtage ohne nennenswerte Zwischenfälle. Auch vom Bereich hinter dem Rathaus, wo sich wie gehabt das technische Hilfswerk zur Sicherheit für die Besucher postiert hatte, lief alles bestens ab. Wie all die Jahre zuvor gab es dort eine Fahrradwache.

Lange Tradition

Die Tradition des Appeltatenfestes lässt sich bis ins Jahr 1403 zurückführen. Damals wurde Gladbeck das Recht zugestanden, alljährlich nach den Festtagen des heiligen Bischofs Lambert, des Schutzpatrons der Gladbecker Kirche, einen Jahrmarkt abzuhalten. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts fand das Stadtfest wegen zahlreicher Viehseuchen und Kriege nicht mehr statt. In der zweiten Hälfte wurde der „Lambertimarkt“ wieder aufgenommen und bereits als „Appeltatenfest“ bis 1908 alljährlich durchgeführt. Seinen Namen verdankt das alljährliche Stadtfest den Apfeltorten, plattdeutsch Appeltaten, die an vielen Ständen schon damals verkauft wurden. Jedoch wurde das Fest wegen „Verrohung der Sitten“ verboten, bis 1989 die alte Gladbecker Tradition wieder aufgegriffen wurde. Seitdem hat sich das Appeltatenfest zu einem großen Stadtfest entwickelt. An jedem ersten Wochenende im September wird gefeiert.

Katharina Schriefers

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