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Appeltatenfest in Gladbeck muss ein Jahr warten

Die Planungen wären eigentlich bereits in vollem Gange, doch aufgrund der Schutzmaßnahmen kann das Appeltatenfest in diesem Jahr nicht stattfinden.

Gladbeck - Einmal im Jahr, Anfang September um genau zu sein, wird eigentlich das liebste Obst der Gladbecker gefeiert. Doch auch die Pläne um das 32. Appeltatenfest wurden von dem Coronavirus durchkreuzt. Durch die Schutz- und Hygienemaßnahmen sowie das bis zum 31. August geltende Verbot von Großveranstaltungen haben sich die Organisatoren dazu entschieden, das Fest in diesem Jahr auszusetzen. Wir blicken auf das letzte Fest zurück und haben mit den Organisatoren sowie der aktuellen Majestät über den Ausfall gesprochen.

Die Tradition des Appeltatenfestes lässt sich bis ins Jahr 1403 zurückführen. Damals wurde Gladbeck das Recht zugestanden, alljährlich nach den Festtagen des heiligen Bischofs Lambert, der Schutzpatron der Gladbecker Kirche, einen Jahrmarkt abzuhalten. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts fand das Stadtfest wegen zahlreicher Viehseuchen und Kriege nicht mehr statt. In der zweiten Hälfte wurde der „Lambertimarkt“ wieder aufgenommen und bereits als „Appeltatenfest“ bis 1908 alljährlich durchgeführt. Seinen Namen verdankt das alljährliche Stadtfest den Apfeltorten, plattdeutsch Appeltaten, die an vielen Ständen schon damals verkauft wurden. Jedoch wurde das Fest wegen „Verrohung der Sitten“ verboten. Bis 1989 die alte Gladbecker Tradition wieder aufgegriffen wurde. Seitdem hat sich das Appeltatenfest zu einem großen Stadtfest entwickelt. An jedem ersten Wochenende im September wird gefeiert.

Schade, schade

„Dies ist das erste Jahr, an dem das Appeltatenfest leider aussetzen muss“, erzählt uns Mit-Organisatorin Anke Nienhaus vom Kulturamt im Gespräch mit der LebensArt. „Bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung muss sehr viel vorab geplant werden. Hier geht es auch um technisches Equipment und Künstler, die gebucht werden müssen. Die Verbote zu Großveranstaltungen gelten zwar bis zum 31. August, aber wir müssen auch berücksichtigen, dass es durchaus möglich ist, dass die Maskensowie Abstandspflicht von eineinhalb Metern auch nach diesem Datum noch aktuell ist. Die Veranstaltung unter diesen Umständen abzuhalten wäre kaum möglich. Daher haben wir uns Ende April dazu entschieden, das diesjährige Fest abzusagen und uns stattdessen auf das Appeltatenfest im nächsten Jahr zu freuen“.

Majestät erneut im Einsatz

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Ein Problem bei dem Ausfall des Fests gibt es allerdings: Kein Appeltatenfest in diesem Jahr bedeutet ebenfalls, dass es auch keine Apfelolympiade geben kann, aus der eine neue Appeltatenmajestät hervorgeht. Mit dem Amt der Appeltatenmajestät gehen einige Termine einher, die bereits im vergangenen halben Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht besucht werden konnten. Die aktuelle Majestät Melis Belici hat sich allerdings bereiterklärt, ihre Amtszeit um ein Jahr zu verlängern. Im Normalfall besucht diese die Gladbecker Schützenfeste, Seniorenheime und Kindergärten sowie alle offiziellen Festveranstaltungen. Durch die aktuelle Situation wird sie dann im nächsten Jahr die ausgefallenen Veranstaltungen und Termine als Repräsentantin des Appeltatenfestes besuchen. Ebenso eine schöne Tradition: Die Partnerstadt Gladbecks Alanya lädt seit vielen Jahren die Majestäten auf einen Urlaub an der zentralen türkischen Mittelmeerküste ein, um dort die Kultur zu erleben. Auch dies konnte in diesem Jahr nicht stattfinden und wird im nächsten Jahr nachgeholt. „In enger Absprache mit dem Kulturamt habe ich zugestimmt, meine Amtszeit als Appeltatenmajestät zu verlängern“, erzählt Melis Belici. Diese Situation sei für alle neu und man müsse sich damit arrangieren, auch wenn es schade sei, dass das Fest nicht stattfinden kann. Umso mehr steigt die Vorfreude auf die Festivitäten im nächsten Jahr. // ak

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