Für die Festwoche hat sich das Heisenberg Gymnasium einiges einfallen lassen.Fotos: Gundis Jansen-Garz

Heisenberg-Gymnasium Gladbeck feiert Jubiläum

Schule gestern und heute – Festwoche zum 50. Geburtstag des Heisenberg-Gymnasiums zieht zahlreiche Gäste an

Gladbeck - Als eine „Entscheidung mit Weitblick“ würdigte Bürgermeister Ulrich Roland den Entschluss aus dem Jahr 1966, neben dem Rats- und dem Riesener-Gymnasium ein weiteres Gymnasium in Gladbeck zu bauen. Beim Festakt zum Schuljubiläum am 22. September 2018 zeigten sich alle Redner davon überzeugt, dass das Heisenberg-Gymnasium als weltoffene Schule mit besonderem Blick auf Vielfalt die damaligen Erwartungen mehr als erfüllt habe.

Schulleiter Peter Hogrebe: „Wir sind ein schulischer Lern- und Lebensraum, der geprägt ist durch Offenheit, Respekt, Wertschätzung und Toleranz“ und wies auf das Motto „Schule mit Courage“ hin. Das aktuelle Votum der Stadt zum Schulneubau in den kommenden Jahren wurde begeistert aufgenommen und große Hoffnungen in eine zukunftsweisende Schule gesetzt. Neben dem offiziellen Festakt gab es noch ein großes Ehemaligentreffen und eine Talk-Matinee.

Mitte der 1960er Jahre ließ der Babyboom steigende Schülerzahlen erwarten. Neben dem neu-sprachlichen Gymnasium für Jungen und dem neusprachlichen für Mädchen sollte das Heisenberg-Gymnasium einen mathematisch-naturwissenschaftliches Schwerpunkt für Mädchen und Jungen bilden. Wenn es ein Aspekt für den Erfolg ist: Es gab lediglich drei Schulleitungen in einem halben Jahrhundert: Herbert Sokolowski, Heidrun Schütte-Ständeke und aktuell Peter Hogrebe. Gründungsdirektor Herbert Sokolowski sieht seine alte Schule, die jahrzehntelang nur „Zeche Soko“ genannt wurde, im guten Gedeihen. „Es muss sich alles verjüngen. Voll Ernst sei das Spiel und heiter alle Arbeit“, zitiert er Hölderlin in seinem Grußwort. Die ehemalige Schulleiterin Heidrun Schütte-Ständeke wünscht dem Heisenberg ausreichende materielle und personelle Ressourcen, Fantasie und Innovationskraft sowie die bleibende Freude daran, im Zusammenwirken die Zukunftsaufgaben zu bewältigen. Schulleiter Peter Hogrebe sagte, bei allen Traditionen, die es zu bewahren gelte, stehe am „Heisenberg“ der Mensch im Mittelpunkt.

Weißt du noch?

Fotos: Gundis Jansen-Garz

Das große Ehemaligentreffen war gekennzeichnet von „Weißt du noch?“, „Wie heißt der Lehrer nochmal, der da im gelben Pulli steht? Ähm, Dr. Müller?!“, „Das hat sich hier gar nicht verändert – die Metallfenster sind noch immer kaputt und auf den rot-weißen Röhren in der Pausenhalle liegt wie immer Staub“ – so oder so ähnlich waren die Unterhaltungen der zahlreichen ehemaligen Schülerinnen und Schüler, die sich an „ihre“ Zeit am Heisenberg erinnerten. Leider hat der Regen einen Strich durch die Rechnung des Vorbereitungsteams gemacht und die vielen Tische und Bänke auf dem Schulhof blieben leer. Gut, dass es Bäume gibt – die älteren Jahrgänge haben sich darunter gesucht und gefunden. Eine Plakatausstellung zeigte Fotos und Ausschnitte aus den Abizeitungen. Beim Betrachten fühlte man sich um Jahrzehnte zurückversetzt. Hier darf der Hinweis auf die umstrittene Schülerzeitung des Heisenberg „Sündikat“ nicht fehlen. Als weltoffene, tolerante und kritische Schule zeigte sich das Gymnasium schon damals – wenn auch nicht zur Zufriedenheit der umliegenden Schulen. Auf Antrag gab es sogar eine Befreiung vom Unterricht, um an der Großdemo gegen die Stationierung von Atomraketen in Bonn teilzunehmen.

Hurra, hurra, die Schule brennt

In der Nacht auf Samstag, 16. März 1985 richtete ein Feuer große Schäden im Mitteltrakt mit den Kunst- und Musikräumen sowie der Pausenhalle an. Zunächst einmal hatte das zur Folge, dass die Schüler fünf Tage früher als vorgesehen in die Osterferien gingen. Danach mussten die höheren Jahrgänge „auswandern“ – Wege zum Pavillon des Rats- und des Riesener-Gymnasiums, zur VHS oder auch in die Sakristei der Christusgemeinde wurden meist gerne auf sich genommen – so verkürzte sich die eine oder andere Schulstunde… Bis zu den Weihnachtsferien konnte der Großteil wieder instand gesetzt werden, runderneuert war die Schule im Frühjahr 1986.

Projekttage krönen die Festwoche

Fotos: Gundis Jansen-Garz

Zum Abschluss der Festwoche präsentierte sich die aktuelle Schülerschar auf dem großen Schulfest. Die Ergebnisse der Projektwoche wurden vorgestellt und danach durfte endlich ausgiebig bei Kaffee und Kuchen, Eis und Waffeln, Pommes und Wurst sowie Getränken und Musik gefeiert werden. Lehrerin Sandra Schmirler freute sich besonders, dass der Sponsorenlauf so gut angenommen wurde: „Der genaue Betrag, der zusammengekommen ist, kann noch nicht benannt werden, aber wir sind mehr als zufrieden. Vor allem die jüngeren Jahrgänge haben sich enorm ins Zeug gelegt.“ Die 700 Schülerinnen und Schüler konnten sich meist jahrgangsübergreifend Aktionsideen aussuchen – sie reichten von Sport, Musik, Bewegung, Gesellschaft, Journalismus bis hin zu Gesundheitsförderung. Sie selbst hat das Projekt „Kochen und Ernährung“ geleitet. Ein Besuch auf dem Bauernhof und das Einkochen von Marmelade kamen besonders gut bei den Schülern an. So kann es die nächsten 50 Jahre also weitergehen!
Gundis Jansen-Garz, Redakteurin und ehemalige Schülerin

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