Foto: Privat - Caritas Gladbeck

Der Bundesfreiwilligendienst, ein Sprungbrett

Zwei Frauen geben einen Einblick in ihr Jahr als "Bufdi" bei der Caritas Gladbeck.

Gladbeck - Mal etwas anderes kennenlernen, Zeit zur Orientierung gewinnen und gleichzeitig Praktikumsstunden für die Zulassung zum Studium erwerben: Für Lena Huber, 21 Jahre, und Annika Franz, 19 Jahre, ist ihr Bundesfreiwilligendienst beim Caritasverband Gladbeck irgendwie ein bisschen von alledem. „Und ein Sprungbrett“, fügt Lena Huber noch hinzu. Ihre Brüder absolvierten bereits einen Freiwilligendienst und profitierten durch die gemachten Erfahrungen.

Lena Huber arbeitet in der Wohngruppe Schroerstraße des St.-Suitbert-Hauses. Hier leben insgesamt 16 Menschen mit einer geistigen Behinderung. Lena Huber unterstützt dabei, ihnen einen normalen Alltag zu ermöglichen. Dazu gehört zum Beispiel gemeinsames Kochen, Wäsche waschen, Einkaufen oder auch Freizeitgestaltung. Corona hat ihren freiwilligen Einsatz besonders gemacht, aber nicht unmöglich. „Ich war eben nur in dieser Wohngruppe im Einsatz. Ohne Corona hätte ich auch mal eine andere Wohngruppe kennenlernen können.“

Die 21-Jährige ist Erzieherin und hat ihr Fachabitur absolviert. Ihr Anliegen war, mehr kennenzulernen als die Arbeit mit Kindern. Nun möchte sie Soziale Arbeit in Bochum studieren. „Dazu benötige ich ein längeres Praktikum. Der Bundesfreiwilligendienst wird dafür anerkannt.“

Annika Franz bewarb sich nach ihrem Abitur im vergangenen Sommer gleich für mehrere Studiengänge – von BWL bis zum Grundschullehramt. So richtig überzeugt war sie von keinem. „Dann habe ich zwei Schnuppertage beim Caritasverband gemacht und mich daraufhin für den Freiwilligendienst beworben.“ So konnte sie Zeit zur Orientierung gewinnen. „Mir war wichtig, nicht in der Pflege im Einsatz zu sein. Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“

So arbeitete die 19-Jährige in den vergangenen Monaten im Seniorenzentrum Johannes-van-Acken-Haus und hat auch hier eine besondere Zeit erlebt. „Ich unterstütze die Bewohner, gehe einkaufen, helfe bei Arztbesuchen, lese die Zeitung vor und bin bei Rätselrunden und Spielen mit dabei.“ Gerade während der Corona-bedingten Schließung der Einrichtung für den Besucherverkehr erledigte sie die notwendigen Besorgungen für die Bewohner. Fazit nach einem Jahr: Sie bewirbt sich nun auch für einen Studienplatz Soziale Arbeit.

„Wer sich für ein freiwilliges Jahr interessiert, kann gerne zu uns schnuppern kommen“, sagt Gabriele Holtkamp-Buchholz. Sie ist für die Freiwilligen im Seniorenbereich des Verbandes zuständig. „Wir schauen genau, wo die Interessen liegen. Denn die Einsatzgebiete in unserem Verband sind vielfältig: Sie reichen von der Arbeit mit Menschen mit Behinderung in den Werkstätten, in den Wohngruppen, im Freizeitbereich, in der Schule, über die Seniorenzentren bis hin zur Haustechnik.“ Nicht wenige Freiwillige bleiben dem Verband treu. „Viele beginnen nahtlos eine Ausbildung bei uns oder erinnern sich nach dem Studium an uns als Arbeitgeber. Das freut uns natürlich sehr“, sagt sie. Interessierte können sich gerne an Julian Lehmann auf www.caritas-gladbeck.de/bfd wenden.

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