Foto: Julia Liekweg

Kinder- und Jugendhospiz sucht ehrenamtliche Helfer

In Gladbeck sucht das Kinder- und Jugendhospiz neue Ehrenamtler, um Kinder und Familien in schwierigen Zeiten zu begleiten.

Gladbeck - Einer von 24 ambulanten Hospizdiensten des deutschen Kinderhospizvereins hat seit 2013 seinen Sitz in Gladbeck. Bei einer Reichweite von Bottrop über Dorsten bis nach Reken betreuen drei hauptamtliche und derzeit 24 ehrenamtliche Mitarbeiter 23 Familien auf ihrem Weg durch Krankheit und Trauer.

Lebensverkürzende Krankheiten und der Tod sind Themen, denen sich der Kinder- und Jugendhospizdienst stellt. Dazu gehört es aber nicht nur, die erkrankten Personen auf ihrem Weg durch das Leben zu begleiten, sondern ebenso Angehörige zu unterstützen. Die Koordinatorin Anja Jansen-Terboven erklärt: „Uns ist es wichtig zu vermitteln, dass wir das Hier und Jetzt schätzen und den Moment würdigen“. Das sei vor allem auch die Aufgabe der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die so wertvoll für die Einrichtung sind. „Ohne unsere Ehrenamtler könnten wir das Ganze hier nicht stemmen“, weiß Jansen-Terboven. Die Ehrenamtler besuchen Familien, um sie durch ihren Alltag zu begleiten. Die Aufgaben sind dabei völlig verschieden. „Wir holen Familien und Angehörige da ab, wo sie stehen“, ist eine Aufgabe des Dienstes. Das heißt, dass die Ehrenamtler dort helfen, wo sie benötigt werden, seien es Zuhörer bei Gesprächsbedarf oder aber auch einfach Menschen, die sich mit den Geschwisterkindern beschäftigen. Wie viel Zeit ein Ehrenamtler aufwendet oder an welcher Stelle er benötigt wird wird individuell entschieden. „Wir haben einige Helfer, für die die Arbeit mit dem kranken Kind zu belastend ist. Die kümmern sich dann um die anderen Familienmitglieder und sind einfach da“, so die Koordinatorin. Jeder Unterstützung ist wichtig, auch die, die organisatorische Aufgaben im Büro übernehmen möchten, wie Gisela Feldhaus.

Gut vorbereitet

„Die Zeit der Ehrenamtler ist ein Geschenk an uns. Genau so behandeln wir sie auch“, betont Anja Jansen-Terboven. Dazu zählt auch, dass die Zeiteinteilung der Ehrenamtler zusammen mit den Familien so koordiniert wird, dass es für alle Beteiligten am besten passt. Aber der ambulante Dienst in der Innenstadt ist auf der Suche nach noch mehr Menschen, die bereit sind, zu helfen. „Wir brauchen mitunter mehr als einen Ehrenamtler pro Familie“, erklärt die Koordinatorin. Es gäbe Familien, die mehr Bedarf haben, als nur ein Besuch einmal in der Woche oder gar vierzehntägig. Dafür sind neue ehrenamtliche Mitarbeiter dringend notwendig.

Vorkenntnisse seien für die Arbeit mit Familien zwar nicht nötig, aber alle Helfer absolvieren einen Befähigungskurs mit abschließendem Zertifikat, das bundesweit gültig ist. In diesem Kurs werden Helfer darauf vorbereitet, mit Themen wie Trauer und Tod umzugehen, aber auch auf beteiligte gesunde Geschwisterkinder einzugehen und sich selbst mit Nähe und Distanz zum Geschehen auseinanderzusetzen. Der nächste Kurs für Interessierte startet am Montag, 9. September 2019 mit einem Kennenlernen und Einstieg in die Kursinhalte. „Es ist ganz wichtig, dass sich Ehrenamtler auch persönlich mit Themen wie Tod und Trauer befassen. Erst dann kann man anfangen, anderen zu helfen“, weiß die erfahrene Kraft. Dabei gibt es auch ganz verschiedenen Motivationsgründe. „Die einen waren selbst in einer solchen Situation, andere möchten einfach nur Gutes zurückgeben“.

Im Vorfeld wird es einen Informationsabend zum Kurs geben, dessen Termin noch bekannt gegeben wird. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei Frau Jansen-Terboven für weitere Informationen zu melden (www.deutscher-kinderhospizverein.de). jl

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