Gladbeck
Foto: Privat

Eichhörnchen in Not

Elternlose Eichhörnchen benötigen eine Rundumbetreuung, denn sie haben einiges an Sonderwünschen

Gladbeck -
Seit mittlerweile mehr als 10 Jahren betreibt Inge Ruttkowski eine Auffangstation für kleine Eichhörnchen. Elternlose Würmchen, die besorgte Bürger finden landen bei ihr. Die Pflege der kleinen Baumbewohner ist jedoch nicht ganz einfach.
 
Inge Ruttkowski kümmert sich mit Hingabe um die kleinen Nager. Angefangen hat die Leidenschaft der 57-jährigen, als ihr Vater ein verletztes Eichhörnchen fand und von ihr aufgepäppelt wurde, nachdem der erste Tierarzt als Empfehlung "es einschläfern zu lassen" gab. Das wollte die engagierte Frau nicht akzeptieren und gab alles, um dem kleinen Würmchen wieder auf die  Beine zu helfen. Nebenbei eignete sie sich alles an Wissen über Aufzucht und Pflege der Wildtiere an, was sie für die Pflege der kleinen Nagetiere benötigte. Von der zuständigen Kreisbehörde erhielt sie die Genehmigung um eine Auffangstation zu unterhalten.
 
Das bedarf aber jede Menge Einsatz, denn die ganz kleinen Zwerge möchten alle zwei Stunden ihr Futter, auch nachts. Damit ist es aber nicht getan: Nach der Mahlzeit ist Bauchmassage angesagt, da die Babys noch nicht alleine Kot und Urin absetzen können. Die Augen öffnen sie mit etwa vier Wochen. Mit zunehmendem Alter benötigen die Hörnchen nur noch alle vier Stunden ihr Futter. Wenn sie groß genug sind, ziehen sie um in die große Auswilderungsvoliere, dem "Kindergarten" und anschließend in die freie Wildbahn.
Doch woran erkennt man, ob ein Eichhörnchen Hilfe benötigt? Eichhörnchenbabys, die hilflos und ohne Mutter sind, suchen instinktiv Hilfe beim Menschen. Wenn also ein Eichhörnchen zu Menschen kommt, hat es keine Tollwut, wie einige meinen, sondern benötigt Hilfe. Das ist ganzjährig durchaus der Fall, überwiegend aber in der Zeit von März bis Oktober. Derzeit hat sie keine "Pflegekinder", das kann sich aber schnell wieder ändern, denn ab März steht der Eichhörnchennachwuchs wieder in den Startlöchern.
 
Sollte man ein verlassenes Eichhörnchen finden, rät die Expertin, das Tier zu sichern und zu wärmen, zum Beispiel mit einer Wärmeflasche. Darauf sollte man ein Handtuch legen, in das das Eichhörnchen sich rein kuscheln kann. Auf keinen Fall sollte man ihm etwas zu essen oder trinken geben, sondern sich auf schnellstem Weg mit Inge Ruttkowski unter der Tel.: 0157/30785800 in Verbindung setzen. Denn Eichhörnchen haben einen sensiblen Magen und vertragen nicht alles.
 
Wer aber helfen möchte, kann das gerne tun. Inge Ruttkowski benötigt zum Beispiel immer Futter in Form von Haselnüssen, Kürbiskernen, Bucheckern, Hagebutten, Sonnenblumenkernen und heimischem Obst. Aber bitte nicht in Plastiktüten gelagert, da es darin schimmeln kann. Außerdem würde sie sich über Kobel freuen. Das sind die Unterschlüpfe der Eichhörnchen und mit etwas handwerklichem Geschick, ganz einfach zu bauen. Wer sich dazu berufen fühlt, kann sich auch gerne

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Nicole Gruschinski

Nicole Gruschinski

n.gruschinski@aureus.de

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