Rund 100 Jahre ist es her, dass Antidemokraten in Berlin und Breslau gegen die noch junge Staatsform der Weimarer Republik rebellierten. Während die Aufstände in Berlin nach kurzer Zeit beruhigt werden konnten, breitete sich die Rote Ruhrarmee im Rest des Landes aus – so auch in Gladbeck. Auf fast 400 Seiten schildert Ralph E. Brachthäuser die zwei Wochen von Ende März bis Anfang April 1920, die ein wichtiges Kapitel in Gladbecks Geschichte ausmachen.
Gladbecker Leben steht still
Anschaulich und emotional erzählt Ralph E. Brachthäuser von den zwei Wochen voller Schrecken, die Gladbeck erlebt hat. Alles steht im März still: Das rege Kulturleben kommt zum Erliegen, Ratsherren werden ihrer Ämter enthoben und die Zeitung ist nicht mehr eigenständig. Händler werden geplündert und Zivilisten fallen dem Aufstand zum Opfer. Nach zwei Wochen ist der Spuk vorbei und Gladbeck regeneriert von den Schäden, die die Rote Ruhrarmee hinterlassen hat. Ihr Ziel, ein Rätesystem nach dem Vorbild der sowjetisch-kommunistischen Union aufzubauen, scheitert.
In einem ausgiebigen Gespräch hat der Autor unserer Redaktion erzählt, wie es in Gladbeck damals aussah und wie die Stadt befreit werden konnte. Den ganzen Artikel lesen Sie, wenn Sie diesem Link folgen.
Autor gibt Onlinevortrag
In Kooperation mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde findet nun am Dienstag, 16. März 2021 um 19 Uhr ein Onlinevortrag zur Gladbecker Märzkrise 1920 statt. Per Zoom wird Autor Ralph E. Brachthäuser von den Ergebnissen seiner Recherche erzählen. Die Teilnahme an dem Vortrag ist entgeltfrei, die VHS benötigt jedoch eine E-Mail-Adresse aller Interessierten, an die der Link zur Zoom-Konferenz gesendet werden kann. Die Anmeldung ist entweder per Mail an vhs@gladbeck.de oder telefonisch unter (02043) 992415 möglich.
