Gladbeck
Das Bild zeigt (v.l.n.r.) Gabriele Buchholz (Caritas), Marie Luise Schulte im Walde (Leitung Gesprächskreis) und Gertrud Kuhlmann (Betreuung der demenziell Erkrankten).Foto: Privat

Gesprächskreis Demenz startet wieder

Austausch, Wertschätzung, Beistand und Unterstützung: Das bietet der Caritasverband Gladbeck in Zusammenarbeit mit der BARMER Bottrop

Gladbeck -

Oftmals ist den Angehörigen von demenziell Erkrankten gar nicht bewusst, welche Möglichkeiten der Unterstützung zur Verfügung stehen. Dazu gehören entlastende Dienste wie Kuren für Pflegende, ambulanter Pflegedienst, Kurzzeit- und Tagespflege oder Medikamentengabe. Für die Mitarbeiter der Caritas ist die Unterstützung eine Herzensangelegenheit. Seit mehr als 10 Jahren gibt es schon den Gesprächskreis Demenz im Johannes-van-Acken-Haus in Gladbeck.

„Der Gesprächskreis ist mein Anker.“ Diesen Satz bestätigen alle Teilnehmer mit einem kräftigen Nicken. Ingrid Hollmann, Beate Werther und Reinhold Melles sind drei pflegende Angehörige von demenziell erkrankten Menschen. Jede und jeder hat seine eigene Geschichte mit dem oder der Betroffenen. „Aber hier wissen alle, wovon ich spreche, wenn ich Geschichten aus dem Alltag mit der Demenz erzähle“, sagt Ingrid Hollmann. Das ist in ihrem Freundeskreis anders. Überhaupt sei dieser seit Beginn der Erkrankung sehr viel kleiner geworden.

Dabei verändere sich mit der Diagnose und der fortschreitenden Erkrankung das ganze Leben. „Es schränkt alles ein. Man kann den Betroffenen ja nicht mehr alleine lassen“, fasst Ingrid Hollmann zusammen. Auch Kommunikation wird schwierig. „Bring mich mal nach Hause, sagte meine Schwägerin zu mir“, erzählt Reinhold Melles. „Da standen wir mitten im zu Hause.“ Wie soll man also darauf reagieren?

„Um mit der Situation umgehen zu können, braucht man Hilfe, Unterstützung und Anregung“, sagt Marie Luise Schulte im Walde. Die Diplom-Sozialpädagogin leitet den Gesprächskreis Demenz seit vielen Jahren. Und damit meint sie nicht nur die Beratung in Sachen Gelder, Anträge, Pflegeleistungen und -grade sowie Entlastungsmöglichkeiten. Es sind vor allem die kleinen und großen Situationen im Alltag mit dem erkrankten Menschen, die herausfordern und immer wieder das Gefühl erzeugen, allein zu sein. Im Gesprächskreis erfahren die Teilnehmenden, dass sie eben nicht alleine sind.

„Wir sehen deutlich die Tendenz, Angehörige so lange wie möglich zuhause zu pflegen“, sagt Michael Ridderskamp-Mechelke, Regionalgeschäftsführer der BARMER. Sie finanziert das Unterstützungsangebot. „Die Pflege in den eigenen vier Wänden wird zu 90 Prozent von Frauen ausgeführt. Für sie ist das eine Herzensangelegenheit. Einen Feierabend gibt es nicht. Corona hat diese Belastung nochmal verschärft. Daher ist es uns wichtig, möglichst unbürokratisch zu helfen.“

Die Pflegebedürftigen werden in der Zeit des Gesprächskreises in der Tagespflege des Johannes-van-Acken-Haus betreut. Als Abschluss des Treffens gibt es ein gemeinsames Essen. „Wir haben noch freie Plätze in den Gesprächskreisen“, sagt Gabriele Buchholz. Sie ist die zuständige Ansprechpartnerin im Caritasverband. „Für Versicherte aller Kassen ist die Teilnahme kostenfrei, einfach anrufen und anmelden.“

Termine 2023:

Gesprächskreis 1 von 10 bis 12 Uhr sowie Gesprächskreis 2 von 13:30 bis 15:30 Uhr, jeweils am ersten Samstag im Monat

Gesprächskreis 3 von 15 bis 17 Uhr, jeweils am dritten Samstag im Monat

Anmeldung bei:

Gabriele Buchholz

Caritas Senioren und Pflegedienste – Stabsstelle Netzwerkarbeit

Tel.: (02043) 373 454

Mail: gabriele.buchholz@caritas-gladbeck.de

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