Gladbeck
Die Stadt Gladbeck setzt sich gegen Gewalt gegen Frauen ein - In Coronazeiten steigen die Zahlen von häuslicher Gewalt.
Die Stadt Gladbeck gegen Gewalt an Frauen.Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Gladbeck gegen Gewalt an Mädchen und Frauen

Ein Zusammenschluss vieler verschiedener Institutionen gegen häusliche Gewalt in Gladbeck hat nun einen Flyer in Hosentaschengröße herausgebracht

Gladbeck -

In Zeiten von Kontaktbeschränkungen, Homeoffice und –schooling verbringen viele Familien derzeit ungewohnt viel Zeit miteinander. Das kann unter Umständen zu erheblichen Spannungen führen.

Die Frauenberatungsstelle Gladbeck

Eine der zentralen Stellen für Frauen und Mädchen, die in irgendeiner Weise mit häuslicher oder sexualisierter Gewalt konfrontiert sind, ist die Frauenberatungsstelle Gladbeck. Seit mehr als 35 Jahren gibt es diese Institution hier vor Ort – Ganz nach dem „Motto von Frauen für Frauen“ arbeiten in der Beratungsstelle ausschließlich weibliche Sozialarbeiterinnen und Beraterinnen, an die sich Betroffene vertrauensvoll wenden können. Es handelt sich hierbei nicht um eine therapeutische Einrichtung, vielmehr geht es darum, eine erste Anlaufstelle zu sein sowie Frauen und Mädchen zu beraten, welche Möglichkeiten sie haben, sollte es zum Extremfall gekommen sein.

Krisenzeiten stellen häusliche Situationen auf die Probe

„Gewalt macht krank“, weiß Susanne Dillner, die als Sozialarbeiterin bei der Frauenberatungsstelle arbeitet. „Wir bieten unsere Hilfe an, um die Frauen in Krisensituationen zu stabilisieren. In sehr akuten Situationen tun wir dies persönlich, die Möglichkeiten zur telefonischen Beratung oder Kommunikation per E-Mail gibt es aber auch. Außerdem gibt es in Gladbeck kein Frauenhaus und jene, die es in der Umgebung gibt, sind ziemlich voll. Wir unterstützen bei der Suche nach freien Plätzen. Ganz wichtig ist jedoch: Wir sind lediglich Beraterinnen, die Expertin ist immer die Frau selbst. Welche Schritte gegangen werden sollen, entscheidet immer sie selbst.“

Vor allem zu Krisenzeiten wie diesen, sind Beratungsstellen besonders gefragt. „Die Dunkelziffer der Betroffenen ist ziemlich hoch, doch ist der Zulauf nach der Lockerung des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr extrem angestiegen. Während der Kontaktbeschränkungen war man quasi zuhause eingesperrt, das Gewaltpotenzial wuchs und die Kontaktaufnahme zur Beratungsstelle per Telefon oder E-Mail war kaum möglich. Hatte sich die Lage entspannt, und Lockerungen wurden in die Wege geleitet, war die Nachfrage nach Terminen sehr hoch“, erklärt Susanne Dillner. Umso wichtiger ist es, über sämtliche Angebote zur Kontaktaufnahme mit verschiedenen Stellen zu informieren. 

Hier gibt es Hilfe

Gerade jetzt, wo durch den erneuten Lockdown der Weg zur Beratungsstelle schwieriger geworden ist, informiert der Pocketflyer über wichtige Hilfetelefone und Notrufnummern. Eine der Telefonnummern auf dem Flyer führt zur Frauenberatungsstelle Gladbeck. Unter der (02043) 66699 berät das Team aus erfahrenen Mitarbeiterinnen und bietet Unterstützung in der Krise. Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Telefonnummer (0800) 0116016 erreichbar und bietet Hilfe in 17 verschiedenen Sprachen. Auch die Mitarbeitenden im Amt für Jugend und Familie stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Unter der Rufnummer (02043) 992277 berät während der bekannten Öffnungszeiten eine erfahrene Fachkraft betroffene Familien. Bei einem akuten Notfall sollte jedoch sofort unter der 110 die Polizei gerufen werden. Zwar richtet sich der Flyer speziell an Frauen und Kinder, aber auch Männer können Opfer von häuslicher und sexualisierter Gewalt werden. Sie finden Hilfe bei der landesweiten Telefon-Hotline unter (0800) 1239900.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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