Täter und Opfer
Das Gladbecker Museum hat die Tafelausstellung aus Sachsen durch einen lokalgeschichtlichen Teil erweitert, der sich mit den Tätern und Opfern von Zwangssterilisationen und NS-„Euthanasie“ sowie deren Gedenkkultur in Gladbeck befasst. Grundlage bilden die Forschungen und Veröffentlichungen von Manfred Samen sowie weitere Recherchen von Matthias Dudde zu Horst Schumann, einem NS-„Euthanasie“- und KZ-Arzt, der nach dem Krieg mehrere Jahre unbehelligt als Arzt in Gladbeck lebte und praktizierte. Schumann leitete die NS-„Euthanasie“ Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein und verantwortete die Ermordung von 13.720 Patienten sowie mindestens von 1.031 Häftlingen aus Konzentrationslagern. Er floh 1951 aus Deutschland und lebte zuletzt in Ghana, als er 1966 an die Bundesrepublik ausgeliefert wurde. Ein Gerichtsprozess wurde 1970 krankheitsbedingt abgebrochen. Schumann starb 1983 in Frankfurt am Main. Zur Erinnerung an die Gladbecker „Euthanasie“-Opfer errichtete die Stadt Gladbeck am neuen Rathaus eine Gedenkstätte, die der Düsseldorfer Installationskünstler Paul Schwer gestaltete.
Erinnerung an "Euthanasie"-Opfer
Der Dortmunder Historiker Matthias Dudde, M.A., hat an zahlreichen Ausstellungs- und Veröffentlichungsprojekten mitgewirkt. Sein Promotionsprojekt an der Universität Trier behandelt „Die kommunalen Verwaltungseliten in den kreisfreien Städten des Rheinisch-Westfälischen Industriebezirks 1873 bis 1935“. Matthias Dudde ist seit 2007 Mitglied im Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler e.V. (BfK). Seit 2017 engagiert er sich als Vorstandsmitglied im Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V. und seit 2019 als Vorstandsmitglied in der Fitz Hüser-Gesellschaft e.V.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter 02043/99-2930 oder an museum@stadt-gladbeck.de wird gebeten.