Foto: © JerzyGorecki / Pixabay

Spickermanns Bioladen in Kirchhellen klärt über Verpackungen auf

Verpackung im Bioladen? Was geht, was nicht und wie möglichst CO2-sparend gearbeitet werden kann.

Kirchhellen - „Kompromisse müssen gemacht werden“, sagt Bernadette Müting-Spickermann von Spickermanns Bioladen in Kirchhellen. Damit weist sie darauf hin, dass in ihrem Bioladen nicht alles unverpackt angeboten wird. „Zum einen ist die Verderblichkeit loser Ware hoch, dazu kommt, dass man nicht alles in ausreichend großen Gebinden erhält und auch der Personalaufwand für Unverpacktes muss bedacht werden“. Deshalb haben Christoph und Bernadette Spickermann sich darauf geeinigt, auf Mehrwegverpackungen, Pfandsysteme und ökologisch abbaubare Verpackungen zu setzen.

Manchmal ist die Menge Plastik einer Großpackung (dickere Folie) höher als die gleiche Menge in Einzelpackungen (dünne Folie), da macht Großpackung keinen Sinn. Und damit fahren sie bislang gut. Immer mehr Kunden fragen nach – und das sei gut so, sagt Bernadette Müting-Spickermann, denn Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit sind seit jeher die großen Themen der Biobranche. Der Kirchhellener Bioladen bietet für die Kunden beispielsweise Obst und Gemüse ausschließlich in loser Form an. Der Transport vom Großhändler in den Laden erfolgt per Mehrwegkiste, so wird kein Müll erzeugt. Die Kisten können übrigens auch von den Kunden gegen Gebühr geliehen werden, falls mal der Korb oder Karton zuhause geblieben ist.

Ebenso ist ein Großteil der Milchprodukte in Pfandgläsern erhältlich. Käse und Wurst gibt’s in umweltfreundlichem Papier oder in der mitgebrachten Dose – das ist im Bioladen eine Selbstverständlichkeit. Weitere Beispiele für denökologisch sinnvollen Umgang mit Verpackungen ist die Tatsache, dass die Rollcontainer, in denen die Ware angeliefert wird, nicht mit Endlos-Stretch-Folie umwickelt wird. „Das ist eigentlich ein Unding, dass das noch so häufig gemacht wird. Wir erhalten unsere Ware ja auch in Rollcontainern, die sind aber mit Gurten so festgezurrt, dass nichts verrutscht. Das geht auch“, wundert sich Bernadette Müting-Spickermann über manch Plastikverpackung, die nicht sein müsste.

Passend dazu hat der Großhändler Weiling, dessen Marke bioladen* (das Logo mit Sternchen auf blauem Hintergrund) ist, ein Projekt zur CO2-Kompensierung gestartet, das nun auch vom hiesigen Bioladen Spickermann unterstützt wird. Die Firma KlimAktiv hat dazu für jedes der 750 bioladen* Obst- und Gemüse-Produkte wissenschaftlich fundiert einen CO2-Fußabdruck ermittelt. Dabei wurde erfasst, wo und wie viel CO2 vom Saatgut bis zur Anlieferung beim Bio-Fachhandel eines Produktes entsteht. Das oberste Ziel ist es, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die nicht vermeidbaren Emissionen werden durch ein zertifiziertes Klimaprojekt kompensiert. Da beispielsweise ein Großteil auf den Transport fällt, hat Weiling in diesem Jahr einen neuen LKW mit Gas-Antrieb gekauft. Spickermanns setzen auf kurze Transportwege und kooperieren dafür mit dem Rotthofs Hof. So kann der Lieferant sich einen Weg sparen. Und das CO2, das dennoch anfällt, wird durch eine Ausgleichszahlung an ein Projekt in Ruanda gegeben, um dort den Klimaschutz voranzutreiben, denn, so Bernadette Müting-Spickermann: „Es ist egal, wo die Kompensation stattfindet, weil es ja dem gesamten Planeten zugutekommt; wir haben nur eine Erdatmosphäre.“

Zurück