Kirchhellen
Foto: Polizei Recklinghausen

508 Straftaten mehr: Kriminalität in Bottrop und Kirchhellen gestiegen

Der Kriminalitätsbericht der Polizei Recklinghausen ist erschienen: Während es deutlich mehr Straftaten gab als im vergangenen Jahr, liegt 2021 unter dem allgemeinen Zehn-Jahres-Durchschnitt

Kirchhellen -

Frederike Zurhausen, Polizeipräsidentin der Kreispolizeibehörde Recklinghausen, blickt im aktuellen Kriminalitätsbericht für das Vorjahr positiv auf 2021 zurück: „Auch, wenn die Corona-Pandemie im letzten Jahr wiederum das Straftatenaufkommen beeinflusst hat, so sind die positiven Entwicklungen in wichtigen Deliktsfeldern bereits seit etlichen Jahren feststellbar.“

Besonders positiv hebt sie die Entwicklung von Raubstraftaten, Diebstählen, Wohnungseinbrüchen und Gewaltstraftaten zu 2020 hervor. Andererseits gibt es im Bottroper Stadtgebiet auch Straftaten, bei denen die Entwicklung eher negativ ausfällt. „Neben den beschriebenen positiven Entwicklungen gibt es leider auch Deliktsfelder, die erschreckende Zahlen aufweisen. Ein deutlicher Anstieg bei den Sexualdelikten und ein Anstieg bei den polizeilich bekannt gewordenen Fällen von Kindesmissbrauch“, bedauert die Polizeipräsidentin. An einer hohen Aufklärungsquote von 82 Prozent könne sie allerdings sehen, dass hier erfolgreich gearbeitet wurde: „Ein weiterhin großes Dunkelfeld zeigt aber auch, dass noch sehr viel Arbeit investiert werden muss, um das Leid der betroffenen Kinder zu beenden. Deshalb werden wir in diesem Jahr hier einen Schwerpunkt unserer Arbeit setzen“, verspricht sie.

Foto: Polizei Recklinghausen

Gewaltkriminalität in Bottrop um 25 Prozent gesunken

Rückläufig sind weiterhin die Fallzahlen der Gewaltkriminalität. Mit Blick auf den gesamten Wirkungsbereich der Polizei Recklinghausen liegen die 1.488 erfassten Delikte um 239 unter dem Vorjahreswert. Fast 80 Prozent der Gewaltkriminalität konnte 2021 aufgeklärt werden, was zugleich die höchste Aufklärungsquote der vergangenen 18 Jahre bedeutet. In Bottrop ist die Gewaltkriminalität um fast 25 Prozent gesunken. Während es 2020 ganze 273 gemeldete Fälle gab, sind es 2021 „nur“ 205 gewesen. Die Aufklärungsquote ist zwar leicht zurückgegangen, liegt aber dennoch bei 72 Prozent. Außerdem positiv zu vermerken: Es gab in Bottrop im Jahr 2021 auf zehn Jahre gesehen den niedrigsten Wert bei erfassten Raubtaten. Gleiches gilt für Wohnungseinbrüche, was mit der Corona-Pandemie und diversen Lockdowns zu tun haben könnte (in Bottrop fast 20 Prozent weniger als 2020).

Entwicklung der Kriminalität teils auch negativ

Während Körperverletzungsdelikte rückläufig sind, haben Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Bottrop und Kirchhellen zugenommen. Während noch 2022 118 Fälle angezeigt wurden, waren es 2021 hingegen 153. Auch die Aufklärungsrate ist um fünf Prozent zurückgegangen. Die Anzahl der Sexualstraftaten ist somit auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren. Eine weitere dramatische Steigung gibt es in Fällen von Stalking. Es liegen 24 Fälle mehr vor, bei denen Menschen nachgestellt wurde, das entspricht einer Steigerung von 73 Prozent zum Vorjahr.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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