Kirchhellen
Der Kirchhellener Pflegedienst am Park mit Leiterin Sabine Voßbeck macht den Pflegeberuf zur Berufung
Sabine Voßbeck, Leiterin des Pflegedienstes am ParkFoto: Privat - Pflegedienst Voßbeck

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Arbeiten in der Pflege – Wenn der Beruf eine Berufung sein muss

„Mein Job ist kein Dienst nach Vorschrift“ – Eine Berufswelt, in der Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein die wichtigsten Rollen spielen

Kirchhellen -

Sabine Voßbeck, Leiterin des ambulanten Pflegedienstes am Park in Bottrop-Kirchhellen, hat uns einen Einblick in ihre Welt der Pflegeberufe gewährt. Durch die Corona-Pandemie rückten Pflegekräfte in den Fokus der Gesellschaft. Was aber in den vergangenen Monaten zu den Top-Themen der Medien zählte, ist für viele Menschen Alltag – und dazu zählt auch Sabine Voßbecks Pflegeteam.

„Der Bedarf an Pflegekräften steigt stetig. Nicht nur durch die Corona-Situation jetzt sind gerade Pflegekräfte in den Krankenhäusern geforderter denn je, sondern auch im Alltag. Die Lebenserwartung wird immer höher, dementsprechend gibt es immer mehr ältere Menschen. Und dann gibt es da uns, die sich um eben diese älteren Menschen kümmern“, beginnt Sabine Voßbeck. Seit 2007 leitet die examinierte Krankenschwester den ambulanten Pflegedienst in Bottrop-Kirchhellen.

Bei ihr werden auch zukünftige Pflegekräfte ausgebildet. Sabine Voßbeck hat uns in einem Gespräch erzählt, worauf es beim Arbeiten in der Pflege ankommt – und dass man persönlichen Grenzen kennen darf. „Neben der grundpflegerischen Arbeit helfen wir natürlich auch bei der Strukturierung von Tagesabläufen und bei der Bewältigung des Alltages. Das geht auch emotional weit über den medizinischen und pflegerischen Aspekt hinaus“, betont die Pflegedienstleiterin.

Mentale und körperliche Voraussetzungen

daher ein ärztliches Attest einreichen, das ihnen die mentale und physische Gesundheit bescheinigt“, erzählt sie. Natürlich solle niemand von einem Berufsfeld ausgeschlossen werden, doch sie weiß aus Erfahrung: „Die Arbeit kann besonders Berufsanfängern, die in diesem Bereich noch keine Erfahrungen haben, sehr nah gehen. Unsere Praxisanleiter führen deswegen regelmäßige Gespräche mit den Azubis, gerade, wenn ein Einsatz bei einem Patienten emotional besonders fordernd war. Vorher aber entscheiden wir als Ausbilder-Team, wo unsere Schützlinge stehen und was wir ihnen zumuten können. Zu lernen, dass man mitfühlen aber nicht mitleiden soll, ist ein schwieriger Prozess“, sagt sie. Dennoch müssen Menschen, die in einem Bereich wie dem ambulanten Pflegedienst am Park von Sabine Voßbeck arbeiten möchten, eine hohe Sensibilität mitbringen. Auch Berührungsängste müssen Azubis ablegen. „Dazu kommt aber auch, dass wir Menschen mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein brauchen. Wir haben täglich mit pflegebedürftigen Menschen aller Altersstufen zu tun. Häufig aber auch mit Senioren, die im Alter an Verwirrungen leiden oder an Demenz erkranken. Eine Pflegekraft muss daher das Gesamtpaket an verantwortungsbewussten, einfühlsamen und kommunikativen Arbeiten leisten“, betont die Pflegedienstleiterin.

„Wir geben aufeinander Acht“

In der Pflege gilt es, auf sich, auf das Team und Patienten zu achten.
Foto: Evrymmnt / Adobe Stock

Über die gesamte Ausbildungszeit hinweg stehen den Auszubildenden die Praxisanleiter in allen Fragen zum Arbeitsalltag zur Verfügung. „Sowohl in praktischen als auch in den theoretischen bis zu den emotionalen Bereichen. Wie unsere Azubis besuchen auch die Praxisanleiter regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen, um auf dem neuesten Stand zu sein“, berichtet Sabin Voßbeck. Die Sorgen der Auszubildenden werden aber vor allen Dingen im Team gelöst. „Wir haben berufserfahrene Pflegekräfte hier. Wenn dann ein Azubi mit unbekannten Dingen konfrontiert wird, ist er nie allein. Wir lassen die Azubis beispielsweise nicht allein zu Patienten fahren, es ist immer der Praxisanleiter mit dabei. Und wenn danach weiterer Gesprächsbedarf besteht, lösen wir diese Probleme im Team, denn wir geben alle aufeinander Acht“, sagt sie.

Doch sie weiß auch, dass man für den Beruf geboren sein muss. „Die Arbeit ist abwechslungsreich, vielseitig und macht sehr viel Spaß. Wenn wir Rückmeldungen bekommen, dass wir für manche Senioren wie Engel auf Erden sind, ist das auch nach jahrelanger Erfahrung ein großes Kompliment. Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass wir manche Patienten in der Palliativpflege betreuen. Das heißt also, wir begleiten sie bis zu ihrem Lebensende und dessen muss sich jeder Berufseinsteiger bewusst sein. Wir empfehlen deswegen, vorher ein Praktikum im Pflegebereich zu absolvieren, in dem man sich selbst in dieser Arbeit testen kann.“

Schulische Voraussetzungen und Weiterbildungsmöglichkeiten

Um einen Beruf in der Pflege anzutreten, müssen Auszubildende die schulische mittlere Reife oder die Fachoberschulreife erlangt haben. Diese ist entweder nach dem erfolgreichen Abschluss der Realschule, eines Berufskollegs oder nach Abschluss der zehnten Klasse der Hauptschule erreicht. Auch nach einem Hauptschulabschluss nach der neunten Klasse zusammen mit einer Berufsausbildung zur Pflegeassistenz oder als Pflegehelferin oder -helfer kann die Ausbildung zur Pflegefachkraft angetreten werden.

Seit dem 1. Januar 2020 habe sich die Pflegeausbildung verändert, erklärt Sabine Voßbeck. Azubis der diesjährigen Ausbildungsperiode werden nun in zwei der insgesamt drei Ausbildungsjahre eine generalisierte Pflegeausbildung machen und sich erst im dritten Jahr auf eine Ausrichtung spezialisieren. „Das nennt sich nun eben Pflegefachkraft“, erläutert die Pflegedienstleiterin. Nach den drei Jahren Ausbildung legen künftige Pflegefachkräfte eine staatliche Prüfung ab.

Die Ausbildung ist in Theorie- und Praxisblöcke aufgeteilt. Blockweise besuchen sie eine Berufsfachschule für Pflegeberufe, den Praxisteil absolvieren sie dann in Altenpflegeeinrichtungen – wie dem ambulanten Pflegedienst am Park. „Die Pflegeeinsätze, die die Auszubildenden durchlaufen müssen, decken die Bereichen Senioren und Pflegeheime, ambulanter Dienst, ambulante betreute Wohngemeinschaften, das Krankenhaus und eine gerontopsychische Einrichtung, ein Hospiz und die Tages- und Kurzzeitpflege ab“, zählt Sabine Voßbeck auf. Sie selbst arbeitet mit der AlFa-Schule für Pflegeberufe aus Gladbeck zusammen. „Wir stehen in engem Austausch mit der Schule. Die Dozierenden dort besuchen uns auch regelmäßig und ebenso regelmäßig führen wir intensive Gespräche über unsere Auszubildenden. Das Schöne hier ist, dass dort Leute arbeiten, mit denen ich damals die Ausbildung zur Krankenschwester absolviert habe. Die Welt ist klein, aber so ist der gemeinsame Austausch umso leichter und schöner“, fügt sie hinzu.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung können Pflegekräfte sich in vielen Bereichen weiterbilden. „Die Möglichkeiten sind fast unzählig. Man kann nach dem Ausbildungsabschluss auch bestimmte Bereiche an einer Fachhochschule für Pflegeberufe studieren“, sagt Sabine Voßbeck.

Ausbildung für jedes Alter

„Natürlich gibt es auch immer mal wieder Leute, die sich mit 40 Jahren noch einmal beruflich umorientieren möchten“, berichtet sie, Für Seiteneinsteiger gibt es, wenn die schulischen Voraussetzungen nicht in dem erforderlichen Rahmen erfüllt sind, eine einjährige Ausbildung zur Altenpflegehelferin beziehungsweise zum -helfer. „Ganz ohne Vorkenntnisse darf man eben keinen Beruf in der Pflege antreten“, sagt sie weiter.

„Wir haben Patienten, die wir über viele Jahre betreuen. Bis zu ihrem Lebensende eben. Da baut man selbstverständlich eine enge Bindung auf. Wir bringen unseren Auszubildenden aber auch bei, dass sie abends abschalten dürfen. Niemand muss die gesamten Arbeitserlebnisse mit nach Hause nehmen sich so selbst damit belasten. Unser Beruf soll Spaß machen und das macht er, wenn wir alle zusammen die richtige Balance herausfinden. Es ist auch niemandem geholfen, sich selbst durch die Arbeit zu belasten und diese dann nicht mehr mit Freude ausüben zu können“, schließt Sabine Voßbeck.

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