So konnte zum Beispiel mit dem Ausbau der Hackfurthstraße begonnen werden, erste Haushalte wurden an das Glasfasernetz angeschlossen, weitere Fahrradstraßen eingerichtet und in den Neubaugebieten hat sich einiges getan. „Auch der neue Kunstrasenplatz an der Bezirkssportanlage ist ein großer Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger“, betont er.
Außerdem konnten Maßnahmen eingeleitet werden, die zum Beispiel den Neubau der Feuerwache in Kirchhellen vorantreiben. „Wir hoffen, dass im Jahr 2025 mit dem Bau begonnen wird“, sagt Schnieder. Denn die Notwendigkeit eines neuen Gerätehauses würde immer dringender werden. Schon lange fänden keine Verbesserungen mehr statt, da man nicht investieren möchte, wenn der Neubau bevorsteht.
Und natürlich konnte Kirchhellen endlich wieder Schützen- und Brezelfest feiern. „Ich denke das hat allen gut getan. Insgesamt ist es auch sehr friedlich abgelaufen“, resümiert der Bezirksbürgermeister. Doch auch das Schützenfest in Grafenwald ist an dieser Stelle erwähnenswert: „Dieses Jahr konnten alle Ortsteile die Feierlichkeiten genießen.“
Entspannung der Weltlage
Weiterhin sei die Weltlage angespannt, zahlreiche Geflüchtete kommen nach wie vor nach Kirchhellen. In diesem Jahr kam unter anderem die Flüchtlingsunterkunft an Schacht 10 hinzu. „Seitdem passiert dort und auch an den anderen Standorten einiges im Hintergrund“, so Schnieder. Eine aktuelle Herausforderung sei zum Beispiel die fehlende Beleuchtung an der Holthausener Straße.
Des Weiteren sollen am Tollstock Rad-Unterstände errichtet werden. „Wir erhalten bei der Betreuung der Unterkünfte viel Unterstützung aus der Bevölkerung“, sagt er dankbar. Für das neue Jahr wünscht sich der Bezirksbürgermeister vor allem eine friedvollere Weltpolitik, die insbesondere den Betroffenen Entspannung verschaffen könnte.
Es kann durchaus sein, dass die Zuwanderung den Ort auch im kommenden Jahr noch fordern und unweigerlich verändern wird. „Aber das steht natürlich in den Sternen“, betont der Bezirksbürgermeister. Viele kleine Initiativen und Teilschritte haben das Leben der Kirchhellener in diesem Jahr positiv beeinflusst, die Gemeinschaft gestärkt und damit auch die Lebensqualität im Ort.
Finanzielle Unwägbarkeiten
Einen Blick in die Zukunft wirft Ludger Schnieder allerdings besonders vorsichtig: „Das nächste Jahr ist geprägt von den finanziellen Möglichkeiten der Stadt Bottrop. Einige Dinge könnten auf der Strecke bleiben. Das ist ein Blick in die Glaskugel.“ Erst im April wird der Rat der Stadt über die Sparmaßnahmen entscheiden. Dabei habe der Bezirk selbst keinen Handlungsspielraum. Dieser Entwicklung sieht er mit Spannung entgegen.
„Wir werden uns immer fragen müssen: Ist diese Maßnahme notwendig oder freiwillig und kann darauf verzichtet werden?“, sagt Schnieder. Davon ausgenommen seien aber beispielsweise die Feuerwache sowie soziale Projekte. Schulen und Verbände habe die Bezirksvertretung immer sehr gerne unterstützt, dafür gäbe es im neuen Jahr aber keine Garantie mehr.
Trotz der Unsicherheiten bleibt Ludger Schnieder optimistisch und hofft darauf, dass durch Zusammenhalt und kluge Planung auch in einem Jahr, das von finanziellen Unwägbarkeiten geprägt ist, wichtige Schritte für die Weiterentwicklung von Kirchhellen möglich sein werden. „Und natürlich wünsche ich uns allen, dass wir gesund durch das Jahr gehen werden“, betont er.