„Die finanzielle Unterstützung des Bezirks Kirchhellen wird helfen“, betont Christel Müller, Mitglied des Vorstandsteams der Bottroper Tafel. „Bis jetzt haben wir davon noch nichts ausgegeben. Aktuell sind wir in den Planungen, wie wir das Geld einsetzen.“ Die Tafel ist in erster Linie für die Bedürftigen da. Neben einer Kleiderkammer und einer Möbelvermittlung gibt es im Stadtgebiet vier Ausgabestellen. „An unserer Hauptstelle an der Gladbecker Straße gibt es einen regelrechten Massenandrang“, so Müller. Und auch in Kirchhellen seien die Entwicklungen erschreckend.
Dramatische Entwicklungen
Die Kirchhellener Ausgabestelle befindet sich am St. Johannes-Pfarrheim und öffnet jede Woche dienstags von 11 bis 12 Uhr. „Während vor ein paar Jahren noch acht, neun oder zehn Familien anstanden, um sich Lebensmittel abzuholen, haben sich die Zahlen dramatisch entwickelt“, sagt Christel Müller. „Inzwischen gab es einen traurigen Höchstwert von 71 Familien.“ Eine Zahl, bei der auch die Bezirksvertretung staunt.
Rund 60 ehrenamtliche und festangestellte Helfer sind bei der Bottroper Tafel beschäftigt und kümmern sich um alle Arbeiten, die anfallen. Woran es aktuell fehlt, sei allerdings nicht das Geld, obwohl es natürlich immer hilft, so das Vorstandsmitglied. „Lebensmittel von Supermärkten, die sonst der Tafel zugutekamen, werden jetzt stärker in den Märkten reduziert und verkauft.“ Denn üblicherweise landen Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum in Kürze abläuft, bei der Tafel, um an Bedürftige verteilt zu werden. „Doch alles wird teurer und die Supermärkte schauen, wo sie bleiben“, sagt sie. „Ein weiteres Problem ist das Foodsharing. Dadurch werden am Abend, bevor wir die Lebensmittel bei den Märkten einsammeln, bereits viele Dinge von Nutzern des Foodsharings abgeholt.“ Diese Entwicklungen seien bei der steigenden Tendenz der Bedürftigkeit durchaus besorgniserregend.
Pausenbrote auch in Kirchhellen
Aktuell steht im Raum, ob in Kirchhellener Schulen auch die schon lange durchgeführte Pausenbrotaktion etabliert werden soll. Wenn Lehrer merken, dass Kinder aus verschiedenen Gründen vermehrt kein Pausenbrot in der Schule dabeihaben, können diese Kinder anonym für die Aktion angemeldet werden. Die Tafel bringt dann am Morgen eine entsprechende Zahl von Lunchboxen vorbei, damit alle Kinder eine Mahlzeit in der Schule haben.