Kirchhellen
Karl, Leon und Silas von der Konradschule in Fuhlenbrock haben energisch ihre ersten Setzlinge in die Erde gebracht.Fotos: aureus GmbH - Valerie Misz

Einpflanzaktion am WPZ ging in die nächste Runde

Dieses Jahr beteiligten sich 1.200 Schülerinnen und Schüler der Bottroper Grundschulen an der Einpflanzaktion am Waldpädagogischen Zentrum

Kirchhellen -

„In mehr als 20 Jahren ist die Baumpflanzaktion zu einer liebgewonnenen Tradition für alle Beteiligten geworden“, weiß Peter Pawliczek, Vorsitzender des Kreisverbandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Alle Bottroper Grundschulen haben die Aktionen mit dem Waldpädagogischen Zentrum fest in den Lehrplan integriert.

Im ersten Schuljahr pflanzen die Schülerinnen und Schüler einen Setzling im Grafenwälder WPZ. Im vierten Schuljahr werden diese Bäumchen dann in den Jahrgangwald gebracht und eingesetzt. „Seit Beginn der Aktion konnte die Kirchheller Heide mit mehr als 200.000 Bäumen aufgeforstet werden. Darunter Wildkirschen, Haseln, Eichen, Heimbuchen und Winterlinden“, führt Pawliczek weiter aus. Dabei hat sich die Mischung in den vergangenen Jahren immer mal wieder verändert. Damit hat auch der Klimawandel zu tun, mit dem manche Baumarten nicht so gut klarkommen.

Kinder sollen als Baumpaten eine Bindung aufbauen

In den vier Jahren, die die Kinder ihre Setzlinge begleiten, soll auch eine emotionale Bindung zu „ihrem“ Baum entstehen. Daher kehren sie in dem Zeitraum regelmäßig zu Waldpädagogischen Veranstaltungen an das Zentrum zurück und können sehen, wie die Bäume wachsen. Im zweiten Jahr lernen sie einiges über den Wald und auch die Waldbewohner. „In der dritten Klasse, wie der Mensch dort hineinpasst und wie man sich umsichtig in der Natur verhält“, ergänzt der Vorsitzende. Vor wenigen Wochen erst haben die Viertklässler ihre Setzlinge in den neuen Jahrgangswald am Alten Postweg gepflanzt.

In den vergangenen zwei Wochen haben unzählige ehrenamtliche Helfer mehr als 1000 Kinder durch die Einpflanzaktion geschleust. Jedes Jahr aufs Neue ein immenser organisatorischer Aufwand. Dabei nutzen die Kinder ihre kleinen Hände wie Bagger, indem sie die Erde aus dem riesigen Berg auf der Tischmitte des Pflanzzeltes zu ihren Setzlingen „schaufeln“. Unter Anleitung lernen sie, dass die Erde nicht zu doll festgedrückt werden soll und wie der Setzling bei Bedarf auch wieder ein wenig aus der Erde hochgezogen werden kann.

Eine Erinnerung, die bleibt

Sichtlich stolz werden die schweren Töpfe dann mit großer Anstrengung und Vorsicht für das obligatorische Klassenfoto aufgereiht, bevor sie zu den Beeten getragen werden. „Die Kinder werden sich so immer daran erinnern können. Ein absolutes Erlebnis, wenn sie schon ein paar Jahre älter sind, und dann in ihrem eigenen Jahrgangswald unter einem ihrer Bäume sitzen und die Natur genießen können“, freut sich Pawliczek. Die sechsjährige Marie ist begeistert, nicht nur von dem Baumpflanzen, sondern auch von den Wildschweinen, die sie am WPZ entdecken durfte. Zehn Tage Kinderlachen und turbulentes Treiben am Ruhehorst nehmen am Freitag (6. Mai) ihr Ende. Bis die nächsten Klassen im neuen Jahr nachrücken.

Zurück

Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

Diesen Artikel teilen