Kirchhellen
(v.l.) Helmut Brauckmann, Manfred Samlowski, Ursula Dickmann, Pastor Christoph Potowski und Berthold Dierichs von der Kolpingsfamilie rufen erneut eine Sammelaktion für die Ukraine ins Leben.Foto: Aileen Kurkowiak

Gegen das Vergessen: Kolping sammelt für ukrainische Zivilbevölkerung

Schon zweimal sammelte die Kolpingsfamilie Wachsreste, um den Kriegsopfern Wärme zu spenden - Inzwischen werden weitere Hilfsgüter gebraucht

Kirchhellen -

Zu Beginn eines Krieges sprießen Hilfs- und Sammelaktionen wie Pilze aus dem Boden – Und das aus gutem Grund! Denn gebraucht wird quasi alles. Es fehlt an Lebensmitteln, Trinkwasser, Wärme und zeitweise auch Strom. Dass der Krieg allerdings noch immer tobt und es nach wie vor an essenziellen Dingen zum Überleben fehlt, gerät häufig in Vergessenheit. Durch gute Kontakte in die Ukraine weiß die Kirchhellener Kolpingsfamilie, was fehlt und ruft unter dem Motto „Kolping hilft helfen“ die nächste Aktion ins Leben.

Dort, wo es gebraucht wird

Über den Kontakt zum deutsch-ukrainischen Verein Opora startete die Kolpingsfamilie Kirchhellen erstmals 2023 die Kerzenwachs-Aktion. Hierbei wies die Gruppe darauf hin, dass Kerzen ab sofort nicht mehr in den Müll gehören, sondern in die Ukraine gebracht werden, um dort bei Stromausfällen Wärme zu spenden und als Kocher umfunktioniert zu werden. Mit Erfolg: Bei zwei groß angelegten Sammelaktionen, an denen sich auch die hiesigen Schulen beteiligten, konnte Kolping tonnenweise Kerzenwachs sammeln.

„Es fehlt am nötigsten. Das Leid der Zivilbevölkerung darf keinesfalls in Vergessenheit geraten“, erklärt Pastor Christoph Potowski, der sich gemeinsam mit der Gemeinde St. Johannes von Beginn an mit für die Sammelaktion engagiert und vor allem die nötigen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat.

Der Kontakt in die Ukraine kam über Kolping-Mitglied Helmut Brauckmann zustande, der über die Firma seines Sohnes mit dem Ukrainer Igor Denysiuk bekannt ist. Über Igor erfuhr Brauckmann auch jetzt, dass es noch an zahlreichen Dingen fehlt, zum Beispiel an Küchen-Kleingeräten. Um den Transport kümmert sich Igor, das Sammeln übernimmt Kolping.

Foto: Privat

Das wird gesammelt

Große Töpfe mit Deckeln, Bratpfannen, Gefrierboxen, leistungsstarke Entsafter, Ventilatoren, elektrische Wasserkocher aus Metall, Mikrowellen und Verlängerungskabel – das sind die Dinge, die am 6. und 7. September sowie am 13. und 14. September gesammelt werden. Die Abgabe kann jeweils freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr im Pfarrheim St. Johannes erfolgen. „Wichtig ist, dass die Geräte vorher getestet wurden und in einem guten Zustand sind“, betont die Kolpingsfamilie. „Gut erhalten und funktionstüchtig sind unumgängliche Voraussetzungen für den Transport.“ Aufgrund des logistischen Aufwands wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass dringend von Spenden, die nicht auf der Liste stehen, abgesehen werden soll.

Im Oktober erfolgt noch eine weitere Sammelaktion, bei der Verbandszeug, Gehhilfen, Rollatoren und Rollstühle abgegeben werden können. Die Kerzenwachs-Aktion wiederholt sich im neuen Jahr. Die genannten Dinge können bis dahin gerne aufgehoben und entsprechend bei der Kolpingsfamilie abgegeben werden, wenn die Daten veröffentlicht werden.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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