Das veranlasst die Stadt Bottrop dazu, erneut eine Informationsoffensive zu starten und auf die Notfallnummern für Kältehilfen aufmerksam zu machen. Dabei wird, auch wenn die Umstände längst nicht so sind wie im Bottroper Zentrum, ebenso Kirchhellen vermehrt in den Fokus genommen.
Hürdenlose Hilfe
Bottrop arbeitet Hand in Hand für Menschen in Not. Es sind kurze Wege, von denen Initiativen und Aktionen profitieren. Für das Projekt Kältehilfen kooperieren die Evangelischen Sozialberatung (ESB), der Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), das Sozialamt sowie Polizei und Feuerwehr miteinander und bringen auch dieses Jahr verstärkt Hilfen auf den Weg.
„In Bottrop muss niemand draußen schlafen“, betont Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert. Es gebe viele Möglichkeiten, Menschen kurzfristig eine warme Übernachtung zu bieten. „Aber es gibt Menschen, die können oder möchten unsere Angebote nicht wahrnehmen.“ Oft spielen Sucht und psychische Erkrankungen eine große Rolle.
Aktuell sind zwölf Menschen der ESB bekannt, die regelmäßig im Freien schlafen – darunter vier Frauen. „Es ist wichtig, dass besonders bei kalten Temperaturen und späten Uhrzeiten diese Leute, falls sie regungslos draußen liegen, angesprochen werden, um Hilfe anzubieten“, erklärt Michael Bosy von der Evangelischen Sozialberatung. Wird Hilfe benötigt, sollte unmittelbar der Notdienst unter der 112 gerufen werden.
Kältehilfe in Kirchhellen
Aktuell werden Plakate ausgehangen und Flyer ausgelegt, die die Erreichbarkeiten des KOD, des Sozialamtes und der ESB beinhalten und darüber informieren, wo Bürgerinnen und Bürger sich melden können, wenn Menschen beobachtet wurden, die Hilfe benötigen könnten. „Es gibt viele aufmerksame Menschen in Bottrop und die Nachfrage war groß, wo man sich in solchen Fällen melden könne“, so Bosy.
Darüber hinaus wird die ESB vom Land finanziell unterstützt, um ein Depot an wärmenden Utensilien wie Schlafsäcke, ISO-Matten und Winterjacken anzulegen, um Betroffene kurzfristig versorgen zu können. „Dabei sind kurze Wege wichtig“, betont Sozialamtsleiter Sascha Borowiak. „Deswegen haben wir in Absprache mit Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs veranlasst, dass nun auch ein Depot in Kirchhellen errichtet sind.“ Zwar sei der Bedarf hier nicht so hoch, doch es stranden beispielsweise immer wieder auch Durchreisende im Dorf, die bei Kälte Hilfe benötigen.
Aktuell werden die Infoflyer und Plakate verteilt, doch im Zweifel gilt immer, heben die Initiatoren der Kältehilfe unisono hervor: „Wenn die Gefahr besteht, dass ein Mensch um Leib und Seele kämpft, immer den Notruf wählen.“