Grundsätzlich müsse man unterscheiden zwischen den Gebieten, die eigenwirtschaftlich ausgestattet werden müssen und denen, die von dem Bundesförderprogramm „Weiße Flecken“ profitieren. Zu den Fördergebieten zählen neben Schulen und einigen Gewerbegebieten die Wohngebiete, die aktuell über einen Anschluss mit weniger als 30 Mbit/s verfügen. Dazwischen konnte die Stadt auch ein paar „Graue Flecken“ im Programm unterbringen. Im gesamten Stadtgebiet sind das insgesamt rund 1.410 Förderadressen.
Interaktive Karte der Fördergebiete
Unter www.bottrop.gigabitkoordination.de finden Interessierte neben Informationen rund um den geförderten Breitbandausbau auch eine interaktive Karte. Dort kann auf den Meter genau geprüft werden, ob der eigene Haushalt in einem der Fördergebiete liegt. Ist das der Fall, müsse man sich nicht selbst um einen solchen Anschluss kümmern, sondern würde im Zeitraum von 2023 bis 2025 von einem Telekommunikationsunternehmen angeschlossen werden. Dabei teilen sich Bund und Land die Kosten. Ansprechpartner ist hier die Bottroper Wirtschaftsförderung.

Der Großteil muss allerdings selbst handeln, so wie es einige Bürger im Kirchhellener Nordwesten bereits vormachten. Genau diese Haushalte wurden auch von Muenet angeschrieben. Die Vorteile eines Glasfaseranschlusses sind klar. Moderne Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigten, wie wichtig stabiles Internet ist. Durch die Nutzung von Streaming-Diensten und Home-Office-Zeiten erhöht sich der Bedarf an Datenleistung. „Man investiert damit in seine Zukunft und steigert den Wert der Immobilie“, betont Ludger Schnieder.
Zukunftsorientiert handeln
Deshalb ergriff er die Initiative und wendete sich in einem Brief an die Bürgerinnen und Bürger. Eine flächendeckende Ausstattung mit Glasfaser sei ein großes Anliegen der Politik. „Jeder andere Anbieter hätte die gleiche Unterstützung von uns erfahren“, betont er, um Missverständnissen vorzubeugen. Dass ein weiterer Anbieter innerhalb der kommenden Jahre ein Angebot für Glasfaseranschlüsse in Kirchhellen, Feldhausen und Grafenwald stellt, hält die Kirchhellener Politik für sehr unwahrscheinlich.
Wer also jetzt oder in naher Zukunft Zugriff auf einen Glasfaseranschluss haben möchte, sollte die Chance ergreifen. Im Nachhinein sei dies ein sehr kostspieliges Verfahren, betont Muenet-Geschäftsführer Patrick Nettels. Interessenten würden sich in den ersten 24 Monaten an den Anbieter Muenet binden. Dabei spielt es zunächst auch keine Rolle, ob man noch laufende Verträge hat. Damit sich das für Muenet wirtschaftlich lohnt, müssen 40 Prozent der angeschriebenen Haushalte einen Vertrag eingehen.
Entscheidung zeitnah treffen
Die Nachfrage-Bündelung läuft bereits seit Ende Oktober und endet voraussichtlich am 18. Dezember. Wird die Quote erreicht, will der Netzbetreiber noch im ersten Quartal 2023 mit dem Tiefbau beginnen. Das soll dann sehr unkompliziert ablaufen, deswegen auch der Kooperationsvertrag mit der Stadt. Patrick Nettels nennt die tiefbaulichen Maßnahmen „minimalinvasiv“ und erklärt: „In der Regel arbeiten wir so: morgens auf, abends zu.“
Insbesondere in ländlichen Gebieten wie Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen ist eine sichere Versorgung mit Internet nötig. Seit einigen Wochen ist in der Dorfmitte gegenüber von Rossmann ein Informationsstand des Netzbetreibers zu finden. Zusätzliche Informationen zur Planung, dem aktuellen Stand und Tarifen finden Sie unter www.muenet-glasfaser.de.