Auch der Heimatverein war am Samstag vertreten, denn der hatte seine ganz eigene Veranstaltung auf die Beine gestellt: Beim Volkswandern machten sich mehr als 150 Bürgerinnen und Bürger auf den Weg, ihre Heimat zu erkunden. Diese Wanderung über mehrere Stationen endete auf dem Hof Miermann beim Kolpingfest. „Da haben beide Vereine von profitiert“, sagt Ludger Schnieder, Vorsitzender des Heimatvereins. Über die Teilnehmerzahl waren die Veranstalter hoch erfreut. Wenn das Festjahr 2026 vorbei ist, kann man sich eine Wiederholung vorstellen.
Für die Kolpingsfamilie waren unterdessen eindeutig die zahlreichen Handwerker der Höhepunkt: „Sie waren die Stars an diesem Wochenende“, lobt Uwe Bresch. 13 verschiedene Gewerke haben sich hier präsentiert und luden zum Mitmachen und Erleben ein. Hier konnte man zum Beispiel nicht nur ein echtes Schweißgerät in die Hände nehmen, sondern auch einen Simulator, der in der Ausbildung Anwendung findet.
Die Hufschmiede haben fleißig am Schmiedefeuer das Eisen erhitzt und für wahre Unterhaltung gesorgt. Wer wollte, konnte auch ein Hufeisen bemalen und als Andenken mitnehmen. Die Luft war erfüllt von verschiedensten Gerüchen, nicht nur dem vielfältigen Essen, dass die Familie Miermann und Max Hetkämper-Flockert anboten. Holzarbeiten, ob sägen, hobeln oder schleifen, sorgten für frischen Holzgeruch, scharf und metallisch roch es bei den Schweißarbeiten und von den Schmieden zog regelmäßig rauchige Glutluft herüber.
In der Mitte des Hofes wurde derweil an der Schutzhütte gebaut, die künftig an der Halde Schöttelheide einen festen Platz finden soll. Innerhalb der zwei Tage wurde die Hütte bis auf die Dachabdeckung fertiggestellt. Im Anschluss wurde sie dann wieder abgebaut, um an den festen Platz umzuziehen. „Hier wurde sogar am Ende noch ein kleines Richtfest gefeiert“, so Bresch.
Die Truppe vom Vater-Kind-Zelten sorgte für rege Kinderbelustigung. Eine Hüpfburg und das Natur on Tour-Mobil der hiesigen Jägerschaft rundeten das Angebot ab. Radio Emscher Lippe-Moderatorin Steffi Steinmann führte durch die Veranstaltung. Mehrere Tausend Euro sind unter anderem durch die Versteigerung der Kolping-Hütte zusammengekommen. Die ersteigerte Landwirt Jörg Umberg für rund 2.000 Euro. Die Einnahmen sollen an das Frauenzentrum Courage, den Bottroper Hospizverein sowie die Suppenküche Kolüsch gehen.
Als nächstes plant die Kolpingsfamilie gemeinsam mit dem Heimatverein eine historische Ausstellung zu ihrer langjährigen Geschichte. Die Eröffnung ist im November im Heimathaus geplant.