Kirchhellen
Die Kirchhellener Mentoren Eckhard Winkler und Regina Timmerhaus sowie der Vorsitzende Walter Lux freuen sich über Unterstützung.Foto: aureus GmbH - Valerie Misz

Kirchhellener wollen Mut machen: Mentoren für Leselernhilfe gesucht

Individuelle Förderung für eine Verbesserung der Lesekompetenzen - Dafür setzen sich in Bottrop mehr als 70 Ehrenamtliche ein

Kirchhellen -

Lesen können ist der Schlüssel für eine erfolgreiche schulische und spätere Ausbildung. Die Erkenntnisse der neuesten IGLU-Studie sind jedoch erschreckend. Denn jeder vierte Viertklässler in Deutschland erreicht nicht den international festgelegten Standard für eine Lesekompetenz, die für den weiteren Verlauf der Schulzeit nötig ist.

Der Bundesverband „MENTOR“ möchte mit der Hilfe von Ehrenamtlichen dieser Entwicklung entgegenwirken. Bundesweit sind mehr als 13.000 ehrenamtliche Lesementoren im Einsatz. In Bottrop gründete Walter Lux vor vier Jahren den Mentor-Verein. „Mittlerweile betreuen etwa 70 Mentoren mehr als 80 Kinder an den Bottroper Schulen“, sagt der Gründer und Vorsitzende.

Das 1:1-Prinzip

Das Prinzip der Mentoren ist einfach. Walter Lux erklärt: „Ein Mentor liest mit einem Kind einmal die Woche eine Stunde ein Jahr lang. Durch die 1:1-Betreuung soll eine Bindung aufgebaut werden.“ Dabei arbeitet der Verein bereits mit 17 von 19 Bottroper Grundschulen zusammen.

Lehrkräfte wählen förderbedürftige und förderwillige Schüler aus, erfragen die Zustimmung der Eltern und bringen dann Lesementor und Kind zusammen. Die Förderung ist unentgeltlich. Lesestunden finden immer in den Schulen nach dem Unterricht oder während einer Freistunde statt.

Kein Fachwissen vorausgesetzt

Auch in Kirchhellen ist der Bedarf groß. Etwa ein Dutzend örtliche Freiwillige sind bereits im Einsatz. Dazu gehören auch Regina Timmerhaus und Eckhard Winkler. Sie wollen anderen Kirchhellenern Mut machen, sich für die Sache einzusetzen: „Es ist kein pädagogisches Fachwissen vorausgesetzt. Jeder, der gerne liest, empathisch ist und die nötige Geduld mitbringt, kann Lesementor werden.“ Entsprechende Fortbildungen werden bei Interesse angeboten.

Da die Freiwilligen während der regulären Schulzeiten die Lesestunden durchführen, sind es hauptsächlich Rentner, die sich für das Projekt engagieren. Wichtig sei, dass es sich bei der Leselernhilfe nicht um klassische Nachhilfe handelt. „Auch wenn das Lesen in der Schule erfolgt, findet es getrennt von dem Schulstoff statt“, klären die Mentoren auf.

Bildungschance verbessern

Dabei fungieren die Mentoren auch nicht als Vorleser. „Wir lesen mit den Kindern zusammen und helfen ihnen zum Beispiel bei der richtigen Betonung und Aussprache. Außerdem prüfen wir, ob das Gelesene auch verstanden wurde. Dabei gehen wir auch spielerisch vor“, führt Regina Timmerhaus aus.

Ziel des Vereins ist es, die Bildungs- und Lebenschancen der Kinder zu verbessern. „Sie sollen freiwillig und gerne zu den Lesestunden kommen“, betont Eckhard Winkler. Dadurch möchten sie den Kindern auch zeigen, dass Lesen Freude machen kann.

Weitere Informationen

Interessenten können sich unter www.mentor-bottrop.de oder telefonisch bei Walter Lux (02041 782 7051) informieren und als Mentor bewerben. Dort finden Sie auch verschiedene Möglichkeiten, den Verein finanziell zu unterstützen.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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