Zwei Jahre lang wurde die Erweiterung der Räumlichkeiten am evangelischen Gemeindezentrum in Grafenwald geplant. Bisher war dort eine Großtagespflege für Kinder. Der Umbau zu einer Kindertageseinrichtung, die künftig zwölf u-3 Plätze sowie 25 ü-3 Plätze bieten soll, begann vor einem Jahr. „Wir rechnen damit, am 1. April in die neuen Räumlichkeiten umziehen zu können“, sagt Stefanie Reich, Fachbereichsleiterin für elementare Bildung und Schule bei der evangelischen Kirchengemeinde.
Nicht ausreichende Abdeckung
Viele Kinder, die vorher bereits in der Großtagespflege waren, werden in die neue KiTa übernommen. Pünktlich zum Start des neuen Kindergartenjahres im August wird die neue KiTa voll besetzt sein. Trotz der Schaffung dieses neuen Betreuungsangebotes liegt die Versorgungsquote in Grafenwald nur bei knapp 88 Prozent. Laut Bedarfsplanung ist das ein Fehlbedarf von 18 Plätzen bei den ü-3 Kindern. Bei u-3 Kindern geht man von einem Bedarf von 35 Prozent aus. Die Quote liegt knapp über diesem Wert und ist damit ausreichend für den Wohnbereich.
Auch in Feldhausen sind die Betreuungsplätze in der einzigen Kindertageseinrichtung vor Ort nicht ausreichend. Die Nachfrage nach u-3 und ü-3 Plätzen ist weiterhin groß. Sollte das geplante Neubaugebiet in Feldhausen erschlossen werden, würden die Herausforderungen nur steigen. Die Verwaltung will über künftige, flexible Betreuungseinrichtungen nachdenken. Bis dahin können die in Grafenwald und Feldhausen vorhandenen Defizite über den Überschuss an Plätzen in Kirchhellen-Mitte kompensiert werden.
Überangebot in Kirchhellen
Insgesamt sind in Kirchhellen-Mitte und -Ekel sieben Einrichtungen vorhanden, die einen Überschuss von 63 ü-3 Plätzen aufweisen. Die Bedarfsplanung zeigt, dass das mehr als ausreichend ist, um den Bottroper Norden mit Betreuungsplätzen zu versorgen. Im Vergleich zu anderen Stadtteilen ist die Versorgung der unter dreijährigen Kinder in diesem Wohnbereich überproportional hoch, weil der Bedarf vor Ort verhältnismäßig hoch ist. Für die Kirchhellener Ortsteile wird es also nach aktuellem Bedarfsplan für das anstehende Kindergartenjahr ausreichend Betreuungsplätze geben. Nicht einkalkuliert ist die unvorhersehbare Zahl an geflüchteten Kindern, die gegebenenfalls auch in den KiTas unterkommen sollen.