Kirchhellen
Foto: Stadt Bottrop

Kommt das Pflegeheim an der Feldstraße?

Die Verwaltung überprüfte Alternativen - Das Ergebnis stellt die Kirchhellener Politik vor Herausforderungen

Kirchhellen -

In der vergangenen Sitzung der Kirchhellener Bezirksvertretung wurden die Pläne für eine Pflegeeinrichtung an der Feldstraße vorgestellt. Das Bau-Unternehmen Immotec reagiert damit auf eine Ausschreibung des Sozialamtes, nachdem die Pflegebedarfsplanung ergab, dass es Kirchhellen an 80 vollstationären Dauerpflegeplätzen und 20 Kurzzeitpflegeplätzen fehlt. Die Lokalpolitik bat die Stadtverwaltung um die Überprüfung „geeigneterer“ Standorte und einen Aufschub. Denn die Entscheidung, den Bebauungsplan aufzustellen, sollte bereits beim vergangenen Stadtplanungsausschuss Ende März gefällt werden.

Einigkeit in den Fraktionen

Dass die 5.400 Quadratmeter große Fläche südlich der Feldstraße für ein Vorhaben dieser Art ungeeignet ist, waren sich die verschiedenen Fraktionsmitglieder bei der Sitzung im März schnell einig. Gründe dafür seien zum Beispiel die große Entfernung zum Ortskern, die Nähe zur verkehrslastigen Bottroper Straße und die Feldstraße selbst, die sehr schmal ist und über keinerlei Parkmöglichkeiten verfügt. Die Vertreter brachten insgesamt vier weitere Standorte ins Gespräch.

In den vergangenen Wochen ging die Stadtverwaltung den Alternativvorschlägen nach und ist zu einem Ergebnis gekommen: Lediglich der Standort Feldstraße kommt für eine Pflegeeinrichtung dieser Größenordnung in Frage. Die vorgeschlagene Fläche der jetzigen Feuerwache an der Schulstraße ist gut 2.000 Quadratmeter zu klein und soll künftig als potenzielle Schulerweiterung erhalten bleiben. Die Friedhofserweiterungsfläche entspricht ebenfalls nicht den Flächenanforderungen. Außerdem heißt es in der Auswertung, dass dort bereits an einem Plan für Wohnungsbau gefeilt wird.

Kompromiss für Kirchhellen

Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder warf die Parkanlage des St. Antonius-Hospitals in die Runde. Auch diese Fläche ist zu klein und würde für das Krankenhaus benötigt. Die vierte Alternative, der Bolzplatz Am Tollstock, ist ebenfalls nicht groß genug. Für das Unternehmen rechnet es sich wirtschaftlich nicht, die Pflegeeinrichtung zweizuteilen. Das Sozialamt empfiehlt ganz klar, dass Projekt an der Feldstraße zu realisieren: „Eine erneute Ausschreibung würde das Projekt im günstigsten Fall um mindestens zwölf Monate verzögern.“

Das Unternehmen Immotec meldete sich als einziges auf die vorangegangene Ausschreibung. „Wir sind froh, dass ein Investor bereit ist, ein solches Projekt in Kirchhellen zu verwirklichen“, betont CDU-Mitglied Dominik Nowak. Er sieht die Gefahr, dass wenn man sich dem jetzt in den Weg stellt, der Bedarf über Jahre hinweg nicht gedeckt werden kann. „Auch wenn man sich einen anderen Standort wünscht, sollte das Projekt alternativlos sein, könnten die Fraktionen den Kompromiss eingehen“, sagt auch Willi Stratmann (SPD). Vor der Sitzung in Kirchhellen am 9. Mai beraten sich die Fraktionen noch intern, bevor der Stadtplanungsausschuss am 23. Mai die Entscheidung trifft.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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