Kirchhellen
Jede Menge Obst und Gemüse: Auch in dieser Saison sind die Mietgärten auf dem Bauernhof von Burkhard Sagel sehr beliebt.Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Mietgärten tragen wieder Früchte

Ungewöhnliches Wetter hat Einfluss auf die Mietgärten - Bauer Sagel freut sich trotzdem auf die Saison

Kirchhellen -

Burkhard Sagel führt seinen Bauernhof mit Leidenschaft und aus Liebe zur Natur. Das Konzept „Mietgarten“ kommt schon seit vielen Jahren gut auf seinem Hof an. In diesem Jahr sehen sich die Hobbygärtner allerdings mit einer neuen Situation konfrontiert: Die diesjährige Niederschlagsmenge sorgt für einen völlig anderen Verlauf.

„Ich denke, es wird für die Menschen immer wichtiger, zu wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen. Ein einfaches Bio-Siegel reicht da nicht mehr aus. Etwas selbst hochzuziehen ist ein ganz anderes Gefühl und dabei schmeckt es auch viel besser. Die Menschen, die einen Garten anmieten, sprechen nicht nur von Veränderungen, sie machen auch etwas für unsere Natur. Das unterstütze ich gerne“, erklärt der Landwirt die enorme Interessenssteigerung der vergangenen Jahre. Von 20-Jährigen bis hin zu Senioren werden alle Altersstufen abgedeckt. Gerne gesehen sind auf dem Hof Sagel auch immer Familien mit ihren Kindern. „Es ist aktuell alles wie im Mai. Alles ist ein bisschen verzögert. Durch den Niederschlag gibt es natürlich mehr Unkraut, um das sich gekümmert werden muss, aber die Hobbygärtner kümmern sich eigentlich sehr gut darum“, weiß Bauer „Bu“.

Mit Fleiß zum Ziel

Es läuft so: Der Landwirt fährt zu Beginn der Saison die großen Geschütze auf. Der Boden wird im großen Stil beackert, mit Mist vorbereitet und gedüngt, um dann zwanzig verschiedene Kulturen einzusäen. Ist das erledigt, können die Mietgärtner an ihr Werk schreiten. Sie kümmern sich um die Aufzucht der Pflanzen, gießen und jäten. Auch um die Ernte kümmern sich die tüchtigen Mieter. „Der Aufwand sollte einem jedoch bewusst sein“, betont Burkhard Sagel. „Ungefähr ein- bis zweimal in der Woche sollte mindestens eine Stunde in die Arbeit am Beet investiert werden. Es ist aber ganz unterschiedlich, wie oft die Leute kommen. Die einen kümmern sich täglich um ihr Feld, die anderen nur einmal die Woche. Dann ist der Arbeitsaufwand natürlich größer.“

Eine bunte Mischung

Auf den rund 45 Quadratmeter großen Mietgärten gibt es aktuell allerhand zu entdecken: Kohlraben, Zucchini, Bohnen, Möhren und riesige Kohlköpfe. All diese Salatsorten sind reif und können nun geerntet werden. „Die Salatköpfe sind sogar schon fast alle weg“, weiß Burkhard Sagel. „Man entdeckt hier einfach so tolle Sachen: Zum Beispiel blühen Kartoffeln eigentlich weiß, unsere Rotschaligen haben allerdings lila Blüten, einfach wunderschön.“

Soziale Landwirtschaft

Auch das Heilpädagogische Zentrum kümmert sich um ein großes Stück Mietgarten. Hier hilft der Gärtner des HPZ wo er kann und die Kinder können Landwirtschaft hautnah erleben. Mit dem Wort „vielfältig“ beschreibt man den Bauernhof Sagel schon relativ gut. Aber eben nur „relativ“. Burkhard Sagel selbst würde seine Arbeit wohl mit dem Begriff „soziale Landwirtschaft“ beschreiben, denn für ihn und seine Familie ist eine Kombination aus Landwirtschaft und sozialem Engagement sehr wichtig.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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