Kirchhellen
Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Neue Corona-Regeln: Das ändert sich für Kirchhellener Bürger

Die vierte Welle hat Deutschland voll im Griff - Kein Wunder also, dass die Politik zum Jahresende hin die Corona-Regeln noch einmal verschärft: Das sagen Kirchhellener Bürger und Institutionen dazu

Kirchhellen -

Passend zum Jahresende und dem Weihnachtsgeschäft wurden die Corona-Regeln wieder verschärft. Mit vielen Entscheidungen der Politik haben die Bürger schon gerechnet, einige waren längst überflüssig und wieder andere sind ein Ärgernis. Wir haben mit verschiedenen Kirchhellener Bürgern und Institutionen gesprochen, die besonders von den neuen Regeln betroffen sind.

Bereits vor einem Monat äußerten sich die Kirchhellener Schulen zu der Maskenpflicht im Unterricht. Die Stimmen waren eindeutig und einig: „Die Masken sollten weiterhin getragen werden.“ Das spiegelte sich auch in der Realität wider – Eltern, Schüler und Lehrer berichten, dass die Masken trotz freiwilliger Basis zum Großteil getragen wurden. Marie-Luise Schrade, Rektorin an der Grundschule Grafenwald bestätigt: „Es ist kein Unterschied erkennbar, die Schüler sind es gewöhnt.“ Ab Januar wird allerdings der Vorgang der Lolli-Tests optimiert, damit die Infektionslage schneller bestimmt werden kann.

Einzelhändler hatten mehr Angst vor einem Lockdown

Dass es jetzt die 2G-Regel im Einzelhandel gibt, kam doch überraschend und wird derzeit heiß diskutiert. Kirchhellener Einzelhändler beobachten jedoch schon seit geraumer Zeit, dass mit der vierten Welle auch wieder mehr Vorsicht und Zurückhaltung bei den Kunden erkennbar ist. Dabei geht es kaum um Kunden, die nicht geimpft sind und nicht kommen dürfen. Die außerordentlich hohe Impfquote im Stadtgebiet Bottrop macht sich dort positiv bemerkbar.

Nach dem harten Lockdown haben sich einige Händler auch im Internet aufgestellt und Online-Shops eröffnet. „Es wird deutlich, dass jetzt vermehrt auf den Online-Handel zurückgegriffen wird. Zum Glück kann unser Weihnachtsgeschäft trotz geringer Kundschaft im Laden weiterlaufen“, beschreibt Marie-Theres Heisterkamp, Inhaberin der Modeboutique Life & Style. Die Angst vor einem weiteren Lockdown saß fest in den Knochen einiger Kirchhellener Einzelhändler. So sind die meisten froh, doch wenigstens öffnen zu dürfen.

Feuerwerksbranche schaut wieder ins Leere

Anders sieht es bei dem Dienstleistungsunternehmen FOX Fireworks + sfx aus. Hauptbestandteil ihrer Arbeit besteht darin, Feuerwerke für Großveranstaltungen auszurichten. „Mit den abgesagten Veranstaltungen brechen uns natürlich die Aufträge weg“, erzählt Inhaber Sascha Tietze. Bereits in der vergangenen Saison haben sie versucht, diese Verluste mit dem Verkauf von Silvesterfeuerwerk aufzufangen. Der daraus entstandene Lagerverkauf „Rocket Dealer“ musste wieder geschlossen werden.

Eine kurze Zeit lang schien alles wieder auf Normalkurs zu laufen: „Jetzt stehen wir wieder am gleichen Punkt wie vergangenes Jahr. Veranstaltungen wurden abgesagt, das Lager mit Silvester-Feuerwerk für den Verkauf gefüllt und dann der Schock: Wir dürfen schon wieder keine Feuerwerkskörper verkaufen.“ Während vergangenes Jahr noch die Ware auf Kommission erworben und nach dem deutschlandweiten Verbot an den Lieferanten zurückgegeben werden konnte, war der Deal diesmal anders. „Jetzt sitzen wir auf Produkten fest, die wir für unsere eigentlichen Dienstleistungen nicht gebrauchen können“, bedauert Sascha Tietze.

Weitere Veranstaltungen werden trotz Durchführbarkeit abgesagt

Auch wenn kleinere Veranstaltungen wie das Benefiz-Konzert auf dem Hof Schmücker oder Theateraufführungen im Hof Jünger stattfinden dürften, überwiegt doch das Bewusstsein der großen Verantwortung, die man als Veranstalter hat. Eberhard Schmücker und der Rotary-Club bedauern ihre Entscheidung sehr, doch das Konzert, dass schon viele Jahre traditionell auf dem Schmücker Hof stattfindet, ist abgesagt: „So gerne wir das Konzert auch gegeben hätten, wir wollen kein falsches Zeichen setzen. Dabei spielt mehr die Verantwortung als die strengen Vorgaben eine Rolle.“

Im Hof Jünger hätten im Dezember nur noch drei Veranstaltungen ausgestanden. Eine geraume Zeit bereits war die Zurückhaltung bei den Besuchern bemerkbar – Um jeden Zuschauer wurde gekämpft. Das irische Weihnachtskonzert wurde von der Band, den Raggle Taggle Gypsies, abgesagt. „Für manche Veranstaltungen werden wir auch auf die 2G-Plus-Regel zurückgreifen. Wir sind nach wie vor flexibel in der Durchführung", erklärz Hermann Reinbold. Das Programm für das erste Halbjahr 2022 steht übrigens bereits.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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