„Die Reisepreise sind zwar deutlich gestiegen, aber die Reiselust der Menschen ist glücklicherweise ungebrochen“, sagt Ellen Homann vom Kirchhellener Reisestudio Rosee Reisen. Flüge, Unterkünfte, Transfers und die Lebenshaltungskosten sind nicht nur innerhalb Deutschlands gestiegen: „Natürlich gibt es immer noch Reiseländer, die günstiger sind als andere, aber die Kostensteigerung ist überall zu sehen.“
Familien haben es schwer
Gerade Familien haben es mittlerweile schwer. Sie sind auf die Ferienzeiten angewiesen, sind nicht so flexibel, brauchen mehr oder größere Zimmer. „Bei den Preisen beliebter Familienhotels fragt man sich schon: Wer soll das noch bezahlen?“, sagt Christoph Wrobel von BOKA-Tours. Das Ende der Fahnenstange sei langsam erreicht. Man könne nur hoffen, dass sich das künftig wieder ändert.
Beide Reise-Experten sind sich einig: Die Menschen sollten versuchen, so früh wie möglich ihre Urlaube zu planen und zu buchen. „Erfahrungsgemäß steigen die Preise immer weiter“, so Homann. Das Last Minute-Konzept sei nicht mehr mit früher zu vergleichen. „Wer flexibel ist mit Reisezeit und -ort kann bestimmt ein Schnäppchen machen. Im Zweifel kann der Urlaub aber deutlich teurer werden“, bestätigt auch Christoph Wrobel.
Flexibilität oder Frühbücher
Grundsätzlich habe sich an den Wünschen und Vorstellungen der Kunden nichts geändert. Es ließe sich beobachten, dass die Sensibilität für das Klima gestiegen ist. Das Interesse in beliebte Länder wie Italien oder Griechenland zu reisen sei weiterhin da. „Manche verlegen es aber eher in das Frühjahr oder den Herbst“, sagt der Reiseexperte. Stattdessen sind typische Winterziele wie Gran Canaria für den Sommerurlaub beliebter geworden. „Am Atlantik wird es im Sommer nicht so heiß“, erklärt er.
Flughafen-Streiks und Naturkatastrophen können einem den Urlaub ganz schön vermiesen. „Es ist immer ratsam, eine Pauschalreise zu buchen“, sind sich Wrobel und Homann einig. Im Notfall springe der Reiseveranstalter ein oder man könne von seiner Reise zurücktreten. „So ist man auf der sicheren Seite.“
Wer sparen möchte, sollte insbesondere bei Flugreisen auch mal einen Blick in andere Bundesländer oder sogar die Nachbarländer werfen. „In der Regel ist es günstiger, von einem Ort zu fliegen, in dem gerade keine Ferien sind“, sagt Christoph Wrobel. Auch beispielsweise ein Flug von Brüssel oder Amsterdam kann am Ende den entscheidenden Unterschied machen.