Kirchhellen
Angebote wie die Huhnpatenschaft sollen weiterhin bestehen bleiben.Foto: aureus GmbH - Valerie Misz

Rotthoffs-Hof schließt seinen Hofladen

Der Bioladen zwischen Kirchhellen und Dorsten hat es aufgrund von steigenden Kosten und Konkurrenz zunehmend schwerer - Die Diakonie zieht jetzt die Konsequenz

Kirchhellen -

Im Rahmen der Eingliederungshilfe bietet der Rotthoffs Hof des Diakonischen Werks Gladbeck-Bottrop-Dorsten Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze in mehreren Bereichen. Neben der ökologischen Landwirtschaft, der Reittherapie, Lebensmittelverarbeitung, Hauswirtschaft sowie Garten- und Landschaftspflege soll ab Frühjahr ein neues Betätigungsfeld angeboten werden: Veranstaltungstechnik inklusive Catering. Einer der Gründe für diese Umstrukturierung ist die Schließung des Bio-Hofladens.

Bisher wurde dort überwiegend zugekaufte Ware verkauft. Aber auch hofeigenes frisches Gemüse und beliebte Produkte aus der Bio-Küche wie Tomatensauce warten auf den Kunden. Als einer der ersten Bioläden in Bottrop habe der Rotthoffs Hof einen großen Teil zu der Entwicklung des Bewusstseins für Bio-Ware in der Stadt beigetragen. Mittlerweile sei es allerdings für jeden Lebensmitteleinzelhändler unverzichtbar, Bio-Waren anzubieten, heißt es von Seiten der Diakonie.

„Aufgrund des größenbedingt kleinen Sortiments und der Lage konnte unser Bioladen mit der stetig wachsenden Zahl an Wettbewerbern wie Hofläden, Bio-Vollsortimentern oder auch Discountern nicht mithalten“, ergänzt Arnd Schreiner, Prokurist der Bottroper Werkstätten. Viele Kunden würden heutzutage zu den günstigeren Bio-Eigenmarken der großen Supermärkte greifen. Da spielen natürlich auch zunächst die Pandemie und die anschließende Inflation mit rein. Andererseits ist das Interesse an Seminaren und Veranstaltungen auf dem urigen Gelände des Bio-Bauernhofs gestiegen. Dazu gehört auch das Catering. Es wird neben den traditionellen Seminar- und Ferienangeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene auch verstärkt auf individuelle Anfragen von Unternehmen und Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung eingegangen. Um sich also optimistisch auf die Zukunft des Rotthoffs Hofs und seiner Mitarbeiter zu konzentrieren, wurde ein neues Konzept erstellt.

Neue Perspektiven für Beschäftigte

Denkbar sind beispielsweise auch Familienfeiern oder Firmenveranstaltungen, für deren Ausrichtung und Catering-Versorgung zwölf Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen werden. Damit werden Arbeitsplätze gesichert und zugleich neue Perspektiven geschaffen. „Einige unserer Beschäftigten haben sich entschieden, dem Einzelhandel erhalten zu bleiben“, freut sich Arndt. Ihnen könne man eine Stelle bei kooperierenden Einzelhändlern oder beispielsweise dem CAP-Markt in Grafenwald anbieten.

Auch, wenn der Hofladen selbst schließt, bleiben Angebote wie die „Grüne Kiste“ und die Huhnpatenschaften erhalten. Die hofeigenen Produkte wie Eier und Gemüse können auch nach der Schließung am 15. März noch erworben werden (https://bestell-lokal.de/rotthoffs-hof). Bevor es mit der Renovierung, die die Diakonie aus Eigenmitteln stemmen möchte, losgeht, wird das aktuelle Sortiment noch abverkauft. Im Frühjahr sollen die neuen Seminarangebote in den Räumlichkeiten des charmanten Bauerngebäudes starten.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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