„Die dreizeilige Gedichtform wird zwar auch in der Übersetzung eingehalten, aber die Vorgaben für die Silben nicht immer“, erzählt der Lyrikexperte und ehemalige Lehrer Uwe Schipper. Das ändere aber nichts an der Wirkung der Haikus, die sich immer auf eine der vier Jahreszeiten beziehen und etwas Mediatives an sich haben.
Eigene Kreativität anregen
„Haikus laden dazu ein, innezuhalten und insbesondere über die Natur nachzudenken“, ergänzt Hermann Reinbold vom Hof Jünger. Die Themen sind der Fuji, Kirschblüten, Mondnächte, Stürme, Tiere und natürlich der Herbst. Haikus sind zwar kurze Gedichte, aber dafür gibt es dieses Mal eine besonders große Auswahl zu entdecken.
„Das Besondere ist auch, dass man sich an dieser Gedichtform verhältnismäßig einfach selbst ausprobieren kann“, sagen die beiden. In Japan ist es ein beliebtes Hobby, Haikus zu verfassen. So gibt es in dem Land zum Beispiel 50 Monatsschriften, in denen jährlich rund eine Millionen Haikus veröffentlicht werden.