Insgesamt elf Seilscheiben sollen auf angefertigten Stahlträgern den Streckenverlauf der sechsten Sohle aller Prosper-Standorte nachzeichnen. Aus der Luft würde das Wegenetz erkennbar sein.
Rückbauverpflichtungen wurde an den Verein übertragen
Voraussetzung der Stadt Bottrop bei der damaligen Genehmigung für den ursprünglichen Bau des Parkplatzes war die Rückbauverpflichtung. Diese besagt, dass die RAG nach Aufgabe der Nutzung dazu verpflichtet ist, „die Bodenversiegelungen vollständig zurückzubauen und die Fläche der ursprünglichen Nutzung, Wiese oder Acker, zurückzuführen.“ Bevor die RAG dieser Pflicht nachkam, ist ein Teil dieser Fläche in Privatbesitz übergegangen. Der Rest wird nach Plan rückgebaut und renaturiert.
„Dieser Verkauf war nur durch enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern möglich“, erklärt Sebastian Stern, Vorsitzender des Vereins Seilscheibenpark. Auch Oberbürgermeister Bernd Tischler war angetan von der Idee und unterstützte den Verein bei den Planungen. Die Bauaufsicht bestätigt, dass die genannte Baulast in den Kaufvertrag übernommen wurde. Sollte die Parkplatzteilfläche also in Zukunft nicht weiter als Seilscheibenpark genutzt werden, muss die Fläche in den Ursprungszustand (Wiese oder Acker) zurückgebaut werden.
Kirchhellener Bezirksvertretung wusste nichts von den Plänen
Insgesamt sind 30 Vereinsmitglieder und etwa 120 Gönner und Unterstützer an dem Projekt beteiligt. Die ersten Seilscheiben wurden bereits von der RAG zur Verfügung gestellt und mit Schwertransportern von Hünxe und Grafenwald nach Kirchhellen gebracht. Sebastian Stern betont, immer mit offenen Karten gespielt zu haben. Dann stellt sich heraus: Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder und die Kirchhellener Bezirksvertretung hatten keine Ahnung von diesen Plänen. Deshalb wurde für die Sitzung am 2. November ein Bericht über den Stand des Projektes angefragt.

An diesem Tag hörten die Vertreter des Bezirks Kirchhellen zum ersten Mal von dem Konzept. Sie legten ein Veto ein und appellieren an den zuständigen Planungsausschuss, die Baugenehmigung nicht zu erteilen. Der Grund: Es gäbe genug Flächenversiegelung in Kirchhellen. Sie wünschen sich den Ursprungszustand zurück – für die Landwirtschaft. In drei Jahren wäre es eigentlich denkbar gewesen, die Kirchhellener Bezirksvertretung für die Pläne zu gewinnen. Schuld ist ein Kommunikationsfehler, räumt Sebastian Stern nach einem persönlichen Gespräch mit dem Bezirksbürgermeister ein.
Aufgeben steht für den Verein außer Frage
Sebastian Stern ist trotzdem weiterhin guter Dinge: „Wir haben uns an alle Auflagen gehalten. In den nächsten Tagen wird ein Architekt den Bauantrag einreichen.“ Es ist bereits eine große fünfstellige Summe in das Projekt geflossen. Aufgeben steht für den Verein außer Frage, betont der Vereinsvorsitzende. Jetzt gilt es erstmal abzuwarten, denn der Antrag muss erst noch einer gründlichen Prüfung unterzogen werden, bevor er dem Planungsausschuss vorgelegt wird. Und ob der sich dann gegen die Empfehlung der Kirchhellener Bezirksvertretung ausspricht, ist noch offen.
Sollte das Projekt am Ende dennoch scheitern, gilt es zu klären, ob der Verkauf rückabgewickelt wird oder die Stadt Bottrop direkt von ihrem Recht Gebrauch macht und sich die Fläche zurückholt. Sollte der Verein seiner Verpflichtung zum Rückbau und der Wiederherstellung nicht nachkommen, muss sie unentgeltlich an die Stadt Bottrop übertragen werden. Bis die endgültige Entscheidung gefallen ist, werden sich die RAG und RAG Montan Immobilien zurückhalten.