Dem diesjährigen Motto „Steinzeit“ getreu kostümierten sich die Väter nicht nur, auch sämtliche Programmpunkte wurden dem Leitthema angepasst. Was lediglich ein wenig aus der Reihe fiel, war der neuzeitliche Feuerwehrwagen, der die Veranstaltung wie immer besuchte, um für eine erfrischende Abkühlung und jede Menge Geschrei bei den Kindern zu sorgen.
Eine echte Mammutaufgabe
Vier Tage lang riesiger Spaß bedeuten logischerweise auch einen enormen logistischen und organisatorischen Aufwand. Federführend agiert hier ein Team aus sieben Personen, das die Sache in die Hand nimmt. Doch ohne gegenseitige Hilfe geht es nicht: „Wir müssen hier alle anpacken. Das Vater-Kind-Zelten lebt auch davon, dass jeder sich in irgendeiner Weise beteiligt“, sagt Mitorganisator Guido Vogel. „Dienstags und mittwochs bauen wir auf und Sonntagnachmittag ist es so, als wären wir nie hier gewesen. Im Laufe der Tage teilen wir die Väter in Teams auf. In Gruppen sind sie dann für das Essen, den Abwasch oder auch das Toilettenputzen verantwortlich.“
![](assets/images/2/IMG-20230611-WA0017_%28c%29Privat-24b8e9e9.jpg)
Damit auch alles glatt läuft, gibt es selbstverständlich Strafen für den Fall der Fälle. „Hält sich jemand nicht an den „VaKiZe-Kodex“, der zum Beispiel enthält, dass Mahlzeiten gemeinsam eingenommen werden, wandert er in den Camp-Knast oder bekommt eine andere Strafe. Darüber urteilen dann die Staatsanwälte und Richter des Zeltlagers und entscheiden, ob ein „Stein am Bein“ genügt, oder doch eher eine kurze Haftstrafe nötig ist, um Reue zu zeigen.
Knüppel hoch: Überfall!
Seit mehr als 50 Jahren ist das Vater-Kind-Zelten mit wechselnden Leitthemen eine beliebte Tradition in Kirchhellen. Entsprechend gefragt ist das Angebot der Kolpingsfamilie. Mit dem diesjährigen Ablauf sind die Organisatoren trotz enormer Hitze mit Temperaturen an die 30 Grad zufrieden.
Absolute Höhepunkte neben jeder Menge anderer Aktivitäten des Zeltlagers sind der Gottesdienst vor Ort, die große Olympiade mit verschiedensten mottogerechten Spielen und der Campüberfall. Hier versuchen Jugendliche über 15, die für das Zelten zu „alt“ geworden sind, die selbstgestaltete Kolping-Flagge zu entführen. Abwehren sollen den Angriff dann die Kinder selbst, bewaffnet mit Wasserpistolen. Wurde der Überfall von den Kindern vereitelt, kann es zu einer ruhigen letzten Nacht auf dem Feld nahe der Gladbecker Stadtgrenze kommen.