Zu Beginn der zweiwöchigen Projektzeit hatten die 19 teilnehmenden Jungen und Mädchen im Alter zwischen sieben und elf Jahren die Gelegenheit, sich kennen zu lernen. Wichtig war natürlich auch die Wahl zweier Disziplinen. Angeboten werden dieses Jahr Laufkugelartistik, Jonglage und Bodenakrobatik. Außerdem konnten die jungen Artisten als Fakir oder Zauberclown auftreten.
Zirkus ist Teamarbeit
„Zirkus funktioniert nur im Team“, betont Schmitz. Das ist eine der ersten Lektionen, die die Kinder lernten. Jeder von ihnen hat andere und unterschiedlich stark ausgeprägte Fähigkeiten. „Sie unterstützen sich gegenseitig und verurteilen nicht“, freut sich Alina Gnutzmann vom Jugendhaus f!. Bei einem Besuch zeigte sich, wie das Konzept aufgeht.
„Wir haben keine Angst, weil wir Koepi vertrauen“, sagen die Kinder einstimmig und lassen von Zirkusdirektor Sascha „Koepi“ Koepernik heiße Flammen ohne Zusammenzucken über ihre bloßen Hände gleiten. Das tut „total weh“ behaupten die Kinder im Anschluss mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Schließlich wollen sie niemanden dazu verleiten, diese Übungen unbeaufsichtigt zu Hause nachzumachen, erklären sie.
Doch Feuer ist nicht das Einzige, mit dem die jungen Fakire spielen. Auch Scherben gehörten zu ihrem großen Auftritt. Bevor sie sich allerdings diesen Aufgaben mutig widmen durften, haben sie eine ausführliche Sicherheitseinweisung bekommen. Die zeigt Wirkung, fangen die Kinder doch gleich an von den Gefahren zu erzählen und zu warnen.
Inklusiv und bunt gemischt
Am Freitagnachmittag (19.7.) präsentierten die Kinder ihr Können auf der großen Bühne im Jugendhaus an der Hackfurthstraße. Dann waren Freunde und Familienmitglieder eingeladen, die Ergebnisse des zweiwochenlangen Trainings zu bestaunten. Die Artisten sitzen selbst in der ersten Reihe und schauen, was die anderen so gemacht haben.
„Deswegen gibt es auch keine Generalprobe, sondern nur eine kleine Durchlaufprobe. Wir wollen ihnen die Spannung nicht nehmen“, erklärt Melinda Schmitz. Zirkus-Disziplinen sind aber nicht das Einzige, was die Kinder in der Zeit gelernt haben. Mut und Werte wie Respekt und Toleranz werden auch vermitteln.
Dieses Jahr ist das Ferienangebot inklusiv gestaltet. „Wir haben erstmals Kinder mit Behinderung dabei“, erzählt Gnutzmann. Die Truppe ist gut durchgemischt, auch viele Teilnehmer aus Bottrop kommen dafür nach Kirchhellen. „Die Kinder lernen, über den Tellerrand hinauszuschauen und dass die Welt viele Farben hat“, betont die Zirkusdirektorin.