Zeitgenössische Kunst im Bottroper Quadrat

Pia Fries präsentiert einen bunten Einblick in ihr künstlerisches Schaffen

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Museums Direktor Dr. Heinz Liesbrock zeigt sich begeistert von Pia Fries Werken.

Bottrop - Ein Feuerwerk der Farben erwartete die Besucher deraktuellen Ausstellung von Pia Fries im Bottroper Museum Quadrat. Farben, dienicht als eigentliches Kompositionselement, sondern als gestaltendes Materialdie großformatigen Bildflächen prägen.

„Pia Fries gilt als eine derinteressantesten, zeitgenössischen Malerinnen“, erklärt Museums Direktor Dr. HeinzLiesbrock, „der eigenwillige Weg, den Pia Fries eingeschlagen hat, nahm vielesvorweg, was heute in der Malerei aufgegriffen wird.“ In Zusammenarbeit mit demKunstmuseum Winterthur reproduziert das Quadrat nun die große Schaffensperiodeder Künstlerin von 1990 bis 2007.

Längst hat Pia Fries dabei den Pinsel abgeschafft. Mittelsselbstgebauter Instrumente trägt die Künstlerin die Farbe auf ihre Bilder auf,mengt, walkt und knetet die dicken Farbzüge schließlich in die gewünschte Form.Farben werden bei Pia Fries zum Material und diese Materialität ist esschließlich, die ihren Bildern den typischen Charakter verleihen. „Oftmals sinddie Ölfarben so dick aufgetragen, dass sie immer noch nicht vollkommenausgetrocknet sind“, weiß Dr. Heinz Liesbrock, „wenn man nah an die Bilderherantritt, kann man die Farben daher manchmal noch riechen.“ Darüber hinaussucht die Künstlerin immer wieder nach neuen Ansätzen. „Ein wichtiges neuesElement war der Siebdruck, den sie mit in die Gestaltung ihrer Bilderaufgenommen hat.“ Mit Siebdruckschablonen, die auf der Vorlage von Fotos ihrereigenen Bildern produziert werden, nimmt die Künstlerin so  Elemente ihres eigenen Schaffens selbstreflexivwieder auf. Die Öffnung der Bildfläche, um die Farbe weiß der Grundfläche indie Gestaltung einzubeziehen, war ein weiterer Schritt im künstlerischenWerdegang von Pia Fries.

Vierzig Werke der Ausnahmekünstlerin sind bis zum 28.10.2007in den Museumshallen zu sehen. Darunter auch das fünfteilige Gemälde „Quinto“oder das Werk „parsen und module“, das aus rund 30 Teilen besteht.

 (August 2007)


Pia Fries

Pia Fries wurde 1955 in Beromünster in der Schweiz geboren.In den späten achtziger Jahren kam die Künstlerin nach Düsseldorf, um an derKunstakademie in der Klasse von Gerhard Richter zu studieren. Seither lebt undarbeitet sie in Düsseldorf. Im letzten Jahrzehnt wurden ihre Bilder nicht nurin Deutschland und in der Schweiz, sondern auch in Frankreich, Belgien,Spanien, Portugal und den USA gezeigt. Vor zehn Jahren waren die Werke von PiaFries das letzte Mal in einer Ausstellung in Deutschland zu sehen.

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