Foto: Julian Schäpertöns

Rose Wylie zeigt metaphorischen Realismus

Englische Ausnahmekünstlerin Rose Wylie zeigt ihre Bilder in der Neuen Galerie – Die Ausstellung ist bis zum 23. Juni 2017 geöffnet

Gladbeck - Es hängt ein Pferd auf dem Flur. Natürlich kein echtes. Es ist ein Bild der englischen Künstlerin Rose Wylie. Für ihre Ausstellung in der Neuen Galerie Gladbeck hat sie extra ein neues Werk auf die Leinwand gebracht. Darauf zu sehen: Ein Pferd mit seinen anatomischen Bestandteilen.
 

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„Use what you‘ve got“ ist das Motto der Ausstellung von Rose Wylie.
Foto: Julian Schäpertöns

Neben dem Pferd gibt es in der Ausstellung einen Querschnitt ihrer Werke aus den vergangenen fünf Jahren. In der Neuen Galerie Gladbeck haben sich in der Vergangenheit viele wichtige Protagonisten der neuen Szene figurativer und narrativer Malerei vorgestellt. Nach der letzten Gruppenausstellung „Spekulativer Realismus“ wird hier nochmal angeknüpft: eine Auswahl von Werken der 83-jährigen Ausnahmekünstlerin Rose Wylie, zur Zeit wohl eine der bedeutendsten Vertreterinnen eines zeitgemäßen „Metaphorischen Realismus“, wird bis zum 23. Juni gezeigt.
Wie gewohnt hat die eigenwillige englische Malerin den Subtitel ihrer Ausstellung „Use What You‘ve Got“ selbst bestimmt. Wylies Bilder, insbesondere die Film Notes, haben den Anspruch eigenständige Erfindungen von optischen Sensationen in Echtzeit-Malerei zu sein, in der durch Schichtungen und Montagen von eingepassten Collagen-Stücken ein Zusammenspiel entsteht, dass sich wiederum völlig neuen Bezügen eröffnet. Es ist erst die zweite Ausstellung von Bildern Wylies in Deutschland. Nach dem 23. Juni gehen die Kunstwerke nach Mailand. Die Präsentation der Auswahl von etwa drei Dutzend Bildern unterlag den dafür eher begrenzten räumlichen Bedingungen der Neuen Galerie. „Dennoch glauben wir, dass uns die komplizierte Hängung der riesigen Formate, bei denen es sich zum Teil jetzt schon bei einigen um bedeutende Schlüsselwerke handelt, an denen man keines Falls vorbeigehen sollte, gelungen ist“, sagt Ausstellungsmanager Jens Dornheim.  

Model für Luftschokolade


Nach dem Kunststudium in jungen Jahren an der Folkstone und Dover School of Art heiratete Rose Wylie 1957 mit Anfang Zwanzig den Maler Roy Oxlade (1929-2014), den Wylie während des Studiums kennenlernte. Ihr Leben widmete sie fortan primär der Familie mit ihren drei Kindern und entschied sich damit auf eine Karriere als Künstlerin für lange Zeit zu verzichten. Bekannt wurde sie auf Grund ihrer wohl außergewöhnlich attraktiven Erscheinung: als Model für die Werbung von Luftschokolade. Erst ab 1979 nimmt sie mit über zwanzig Jahren Zeitverschiebung ein neues Studium am Royal College of Art auf.
Zur Ausstellung erscheint exklusiv eine Edition in einem Set von 25 Porträtblättern in einer Auflage von 20 Stück (60 x 40 cm). Die Mappe wurde produziert und herausgegeben von Jose Aloy Poligrafa Obra Gràfica Barcelona. js

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