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Goldene Milch – Ein Wundermittel?

Während die sogenannte goldene Milch im Internet schon seit einiger Zeit trendet, entdecken viele das „Wundermittel“ erst jetzt zur Erkältungszeit

Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunst, ist das älteste überlieferte Gesundheitssystem. Darin wird die goldene Milch schon immer als ein bewährtes Hausmittel gegen enorm viele Beschwerden gesehen. Doch was hat es mit diesem Gebräu aus unterschiedlichsten Bestandteilen auf sich? Hilft es wirklich gegen Sodbrennen, Schlaflosigkeit und Erkältungen? Und woraus besteht die goldene Milch überhaupt? Wir haben den Wundersaft unter die Lupe genommen.

Während die goldene Milch immer populärer wird und sie vor allem getrunken wird, um körperliche Beschwerden oder psychische Belastungen zu mildern, wird sie in Indien viel häufiger als „Alltagsgetränk“ konsumiert – etwa um einen anstrengenden Tag sanft ausklingen zu lassen. Zugegeben ist die goldene Milch für den westlichen Gaumen auch durchaus gewöhnungsbedürftig, schließlich besteht sie aus einer Vielzahl aromatischer Gewürze.

Viele positive Effekte

Die Basis-Zutaten, auf denen die goldene Milch fußt, sind wie der Name schon sagt, Milch und zusätzlich Kurkuma. Durch Letzteres erlangt sie ihre schöne goldene Färbung. Der goldgelbe Hauptwirkstoff in Kurkuma ist Curcumin. Aufgrund seiner färbenden Eigenschaft wird er auch als Färbemittel für Textilien benutzt. Entsprechend können Sie sich sicherlich vorstellen, wie sorgsam man bei der Verarbeitung von Kurkuma sein sollte – im Handumdrehen sind die Hände, Trockentücher und Schneidebretter verfärbt, weswegen unbedingt Vorsicht geboten ist. Das Tragen von Handschuhen ist unbedingt empfohlen.

Doch so tückisch der Farbstoff auch sein kann, umso mehr positive Eigenschaften hat der isolierte Wirkstoff Curcumin:

Er unterstützt bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels.

Er ist blutgerinnungshemmend und reduziert so eine Thrombosegefahr.

Er wirkt entzündungshemmend.

Er senkt die Blutfett- und Cholesterinwerte.

Er hilft bei Arthrose.

Er wirkt zellschützend.

Er wirkt sich positiv auf die Zahngesundheit und Mundflora aus.

Er fördert die Verdauung.

… um nur einige der vorteilhaften Eigenschaften zu nennen. Curcumin gilt als der wissenschaftlich wohl am besten untersuchte Pflanzenstoff.

Kurkuma in frischer Form gibt es in zahlreichen gut sortierten Super- oder Bio-Märkten. Gleiches gilt für das Pulver. Es ist außerdem in Reformhäusern zu finden.

Wem Kurkuma nicht genug ist

Je nachdem, welche Beschwerden beseitigt werden sollen, können zu den üblichen Zutaten einige ergänzende Heilpflanzen hinzugegeben werden. Der Klassiker ist hier Ashwagandha. Diese Heilpflanze reduziert den Stresshormonspiegel und trägt vor allem dazu bei, ruhiger in den Schlaf zu finden. Außerdem soll es die Hormonproduktion der Schilddrüse fördern und tagsüber die Gehirnleistung erhöhen. In vielerlei Bereichen wird Ashwaganda als natürliches Mittel genutzt, um gegen eine Schilddrüsenunterfunktion zu wirken. Fügt man Ashwagandha-Pulver der goldenen Milch bei, wird diese im Volksmund als „Moon-Milk“ bezeichnet, da sie das entspanntere Einschlafen fördert.

Tipps für die Zubereitung

Als Basis kann man neben Kuhmilch natürlich auch Pflanzenmilch verwenden. Achten Sie darauf, einen Pflanzendrink in Bio-Qualität zu verwenden. Die besten Alternativen zur tierischen Milch sind Hafer- und Mandelmilch oder einen Reisdrink. Im Gegensatz zu Sojamilch verfügen diese Alternativen bereits über eine milde Süße, die die goldene Milch im Nachhinein noch geschmackvoller macht. Sollten Sie auf die vegane Variante zurückgreifen, fügen Sie im Nachhinein bestenfalls noch ein wenig Kokosöl hinzu, um der Milch einfach ungesättigte Fettsäuren zuzuführen.

Die goldene Milch kann sowohl kalt als auch warm getrunken werden. Einen Unterschied bei der Effektivität der Wirkstoffe macht das nicht.

Wer das Ganze ausgetestet hat und herausgefunden hat, dass der Geschmack nicht den eigenen Vorstellungen oder dem Gaumen entspricht, hat außerdem eine gute Alternative: Immer populärer wird die goldene Milch hergestellt aus Orangensaft. Das Getränk enthält alle gesunden Inhaltsstoffe, die im klassischen Rezept enthalten sind – und noch mehr. Denn in Orangen steckt viel Vitamin C.

Die Basis besteht also immer aus Milch, einem Pflanzendrink oder eben Orangensaft. Anschließend ist eine ordentliche Portion Kurkuma unverzichtbar. Sie gehört in alle drei Alternativen und macht die goldene Milch so richtig gesund. Außerdem empfehlenswert ist, Ingwer hinzuzufügen. Denn Ingwer wirkt sich nicht nur positiv auf das Immunsystem aus, sondern er enthält außerdem viel Vitamin C, Magnesium, Kalzium, Kalium, Eisen, Phosphor und Natrium. Dafür sollte bestenfalls die frische Knolle und nicht das Pulver verwendet werden. Außerdem sehr beliebt in der goldenen Milch sind Zimt, Kardamom und Pfeffer. Alle drei Zutaten haben zusätzlich gute Eigenschaften, die den Gesundheitsgrad der goldenen Milch wiederum erhöhen. Wer mag, kann das Ganze anschließend noch etwas mit Honig oder Agavendicksaft süßen, um den kräftig würzigen Geschmack etwas abzumildern.

Sie sehen also: der Superfood-Megastar unter den Getränken wird seinem Ruf absolut gerecht. Gelegentlich eine goldene Milch stärkt das Immunsystem und wirkt sich positiv auf den ein oder anderen gesundheitlichen Aspekt aus. Sollten Sie auf den Geschmack gekommen sein, können Sie auch durchaus ein Glas mit bis zu 200 Millilitern goldener Milch täglich trinken.

Basisrezept für goldene Milch

Für eine Portion

300 ml Milch/Pflanzenmilch oder Saft von 3-8 Orangen

1 cm Ingwer

½ TL Kurkumapulver oder 2 cm Kurkuma

¼ TL Zimt

1/8 TL Kardamom

½ TL Ashwagandha-Pulver pro Portion (= Moon Milk)

½ TL Kokosöl

1 Prise Pfeffer

Zusätzlich nach Geschmack: Honig/Agavendicksaft

Um die Zutaten miteinander zu vermengen, benötigen Sie entweder einen Pürierstab oder eine Küchenmaschine und ein Mixgefäß.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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