Foto: Martin Becker

Besuch bei den Eisbären

Die Schermbecker Wolfgang Albrecht und Martin Becker machen sich am 1. April auf den Weg ins tiefe Russland

Der Weg ist das Ziel, so lautet das Motto von Martin Becker und Wolfgang Albrecht. Am 1. April 2012 starten die beiden zu einer zweiwöchigen Reise durch das Land der Tschuktschen im äußersten Nordosten Russlands.

Wolfgang Albrecht hat schon viele Erlebnisreisen unternommen, zuletzt ist er mit dem Hundeschlitten durch Finnland gereist. Und auch Martin Becker, der sich 2009 auf den Weg nach Sibirien gemacht hat (LebensArt berichtete), sucht erneut das Abenteuer. Nun wollen sich die beiden Nachbarn gemeinsam auf eine abenteuerliche Reise begeben.
 

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Wolfgang Albrecht und Martin Becker machen sich gemeinsam auf den Weg in den Nordosten Russlands.

Zunächst geht es für die beiden Schermbecker von Frankfurt aus in die russische Hauptstadt Moskau. „Von hier aus fliegen wir weiter nach Anadyr, das ist mit neun Stunden der längste Inlandsflug der Welt“, sagt Martin Becker. Anadyr ist die Hauptstadt des autonomen Kreises der Tschuktschen in Russland. Mit Motorschlitten geht es für die Reisenden von hieraus über zugefrorene Seen und durch die vereiste Tundra nach Egvekinot. „Wir passieren dabei den 180. Längengrad und damit die eigentliche, rechnerische Datumsgrenze“, sagt Wolfgang Albrecht. Im Land der Tschuktschen wollen die beiden Reisegefährten Land und Leute erkunden und eine Nacht bei den Rentier-Nomaden im Zelt verbringen.
 

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Auf ihrer Reise hoffen die beiden Schermbecker auch Eisbären sehen zu können.
© Dieter / pixelio.de

„Tschukotka ist eine der entlegensten Regionen der Welt, die erst 2008 geöffnet wurde, vorher war  die Region Sperrgebiet“, erklärt Wolfgang Albrecht. Doppelt so groß wie Deutschland ist der Landstrich, doch weniger als 60.000 Einwohner leben hier. „Es ist genau das, was uns an der Reise reizt, dort einen Fuß hinzusetzen, wo vielleicht noch niemand zuvor war“, sagt Martin Becker. Schließlich soll es weitergehen nach Vankarem. „Hier am arktischen Ozean wollen wir uns auf die Suche nach Eisbären begeben“, sagt Wolfgang Albrecht. „Natürlich unter der Leitung eines erfahrenen Guides.“ Ehrfurcht vor den Menschen, die unter widrigen Umständen so spartanisch leben und trotzdem noch das, was sie haben, teilen, das hat Martin Becker schon auf seiner ersten Reise durch die Kältekammer Russlands beeindruckt. „Auf solchen Reisen in ein Land mit Extremen wird man wieder geerdet. Viele Dinge werden unwichtig und man nimmt diese Erfahrung auch mit nach Hause“, sagt Martin Becker.

Auch Wolfgang Albrecht hat auf seinen Reisen ähnliche Erfahrungen gemacht. Auf eines freut sich Martin Becker aber schon besonders. Auf die Stille! „Eine solche Stille kann man nur dort erleben. Kein Vogel zwitschert, nichts rauscht, kein Blatt wiegt im Wind, es ist einfach nur still.“ GK

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