Abenteuer Afrika

Die angehende Abiturientin Anne Jansen wagt sich ein Jahr lang nach Ruanda, um dort ihren Freiwilligendienst zu machen

Kirchhellen - Für ein Jahr in die Fremde gehen, in ein Land mit einer nicht vertrauten Sprache, einer ungewohnten Kultur und unbekannten Menschen – genau das hat die 18-jährige Anne Jansen aus Kirchhellen vor. Denn mit dem Abitur in der Tasche geht es für sie im August nach Ruanda, um dort im Rahmen ihres Freiwilligendienstes behinderten Kindern zu helfen. Ein mutiger Schritt, aber die Schülerin sieht es entspannt. „Ich lasse es erstmal auf mich zukommen und die Vorfreude überwiegt, aber natürlich mache ich mir auch Gedanken, wie das alles wird“, sagt sie.
 

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Anne Jansen geht aus dem beschaulichen Kirchhellen für ein Jahr nach Kigali, die Hauptstadt von Ruanda in Afrika.
Foto: Jana Golus

In diesem Jahr macht Anne ihr Abitur und wenn das geschafft ist, soll es im August auch schon losgehen. „Behinderte Kinder werden in Afrika immer noch versteckt“, erklärt die Schülerin. Das liegt daran, dass sie häufig immer noch als Strafe Gottes verstanden werden. Und genau diesen Kindern möchte das sozial engagierte Mädchen helfen. In Kirchhellen arbeitet sie bereits mit Jugendlichen und gibt in St. Johannes Gruppenstunden. „Ich flieg' einfach auf Kinder“, lacht Anne. Und die nötigen Voraussetzungen erfüllt sie auch. Anne hat eine Jugendleiter-Ausbildung gemacht, einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert und verfügt sogar über einen Trainerschein. Kein Wunder also, dass sie beim Bistum Münster für den Freiwilligendienst angenommen wurde.
 

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In Ruanda wird sie körperlich und geistig behinderte Kinder unterrichten.
Foto: Privat

Was sie in Ruanda erwartet, weiß Anne bisher nur aus den Berichten anderer Freiwilliger. „Ich werde dort bei zwei Projekten eingesetzt, dem Projekt Kabuga und dem Projekt Gahanga.“ Das Projekt in Kabuga ist ein Physiotherapiezentrum, in das Eltern mit ihren Kindern kommen können. Die Kinder, die hierher kommen, sind meist körperlich oder geistig behindert, haben eine Lernschwäche und leiden oftmals unter Das zweite Projekt, bei dem Anne tätig sein wird, ist das Projekt Gahanga. Hier wird sie in einem Heim für Kinder mit teilweise schweren Behinderungen unterrichten. Bis zu acht Kinder nehmen gleichzeitig am Unterricht teil, aber da Lerntempo, Lernfähigkeit und die motorischen Fähigkeiten der Kinder sehr unterschiedlich sind, gibt es für jeden einzelnen Schüler individuelle Lernziele. Auch hier soll Anne Mathe und Englisch unterrichten, aber „oft ist es eher so, dass ich den Kindern helfen werde, Verantwortung zu übernehmen, zum Beispiel für ein Haustier“, weiß die 18-Jährige aus Berichten anderer Freiwilliger. Sorgen darüber, wie sie von den Kindern aufgenommen wird, macht sie sich nicht. „Ich weiß aus Erzählungen, dass man dort sehr freundlich und herzlich aufgenommen wird. Die Kinder kommen auf einen zugerannt und umarmen einen direkt.“

Schwierigkeiten könnte Anne noch die Sprache machen. In Ruanda spricht man Kinyarwanda und Französisch. „In Kinyarwanda bekomme ich vorher noch einen viertägigen Kurs und Französisch hatte ich nur in der achten und neunten Klasse, also wird die Verständigung am Anfang wohl mit Händen und Füßen ablaufen“, sagt Anne. Auch wenn Annes Familie zunächst nicht sehr begeistert von ihren Plänen war, steht sie doch hinter ihr. Finanziert werden ihre Reise und ihr Aufenthalt übrigens vollständig durch das Bistum Münster und den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst Weltwärts. Unterstützer für die Projekte und Interessierte können Anne aber gerne unter der E-Mail-Adresse annejansen95@gmx.de kontaktieren.
go

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