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Abenteuerurlaub für Naturfreunde

Der Algonquin Park in Kanada beeindruckt durch seine vielfältige Landschaft – Besucher können eine reichhaltige Tierwelt beobachten

Gladbeck - Das Lagerfeuer knistert, das selbst gemachte Stockbrot wird in Ahornsirup getränkt, aus weiter Ferne hört man ein Wolfsrudel heulen. Der Nadelwald raschelt und der Blick schweift über einen der zahlreichen Seen: der Algonquin Provinicial Park ist ein Paradies für Outdoor-Freunde, die von Abenteuern in der Wildnis träumen. Neben zahlreichen sportlichen Aktivitäten, wie Kanufahren, Wandern und Skifahren, wird der Besucher eingeladen, die Wunder der Natur zu genießen. 750.000 Gäste lassen jährlich den Alltag hinter sich, um in die beeindruckende Landschaft des Algonquin Parks einzutauchen.
 

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Foto: © wolfgang sussitz / pixelio.de

Im südlichen Teil der kanadischen Provinz Ontario liegt mit 7.630 Quadratmetern eines der größten Naturreservate, die es in Kanada gibt. Der 1893 gegründete Park besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen Landschaften. Er bildet eine Übergangszone von Laub- und Nadelwäldern und bietet neben diesen auch zahlreiche Sümpfe und hochragende Felswände. Eine Vielfalt, die perfekte Bedingungen für Tiere verschiedener Arten schafft. Die reichhaltige Tierwelt zu beobachten, sollte ein fester Bestandteil jedes Reiseplans sein. 45 Säugetiergattungen, 262 verschiedene Vogelarten und 30 unterschiedliche Reptilien und Amphibien trifft man im Algonquin Park an. Typisch kanadisch sind die häufigsten Säugetiere Elche, Weißwedelhirsche, Biber, Schwarzbären und Wölfe. Früh morgens und abends bestehen die größten Chancen Wildtiere zu sichten. Häufig haben Besucher das Glück bei einem Ausflug in die Wälder des Parks auf Elche zu treffen. Die prächtigen Tiere zu sehen ist ein unvergesslicher Höhepunkt, den kein Besucher so schnell vergessen wird. Dagegen ist es schwierig einen Bären zu Gesicht zu bekommen, da diese meist von den Geräuschen der Menschen verschreckt werden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man durch den Wald schleichen sollte. Denn wer möchte schon einen ausgewachsenen Schwarzbären auf einem Jagdzug erschrecken? Wenn das passiert hilft nur eins: Bedrohlich wirken und sich groß machen!
 

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Foto: © Hansjörg Schulthess / pixelio.de

Bei einem Aufenthalt im Algonquin Park sollte ein Museumsbesuch auf der Tagesordnung ganz oben stehen. Im Besucherzentrum erfahren Sie mehr über die Geschichte von Menschen und Natur des Parks. Das Algonquin Logging Museum erweckt die Geschichte der Holzindustrie durch Videobeiträge und einen 1,3 km langen Entdeckungspfad zum Leben. Eine tolle Erfahrung für Kinder, die dort einen Bezug zur Natur finden und lernen, Verantwortung für ihr Umfeld zu übernehmen. Verantwortung für die Natur und ihre Lebewesen ist im Algonquin Park sehr wichtig. Die „Friends of Algonquin Park“ (FOAP), zu Deutsch Freunde vom Algonquin Park, sehen in diesem Park einen ganz besonderen Ort, der Unterstützung von seinen Besuchern braucht und verdient. Es ist eine Non-Profit-Wohltätigkeitsorganisation, die Menschen mit Leidenschaft für den Park verbindet. Jeder kann helfen, um die einzigartige Schönheit des Naturreservates zu wahren.
 

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Foto: © Astrid Haindl / pixelio.de

Der Algonquin Park ist ganzjährig eine Reise wert. Zu jeder Jahreszeit können Touristen andere Abenteuer erleben. Der Frühling ist in der kanadischen Region noch sehr winterlich. Das Eis auf den Seen bleibt oft bis Ende April oder Anfang Mai. Doch nachdem das Eis geschmolzen ist, werden die zahlreichen Seen zu einem großen Anglerparadies. Der Park gilt als einer der schönsten Orte für Bach- und Seeforellen. Besonders im Frühling bieten sich hervorragende Angelmöglichkeiten. Mit dem Kanu versteckte Seen entdecken und dort angeln, wo noch niemand vorher war, ist eine reizvolle Vorstellung für jeden Angelfreund. Doch nicht nur die Fische lassen sich blicken, auch die Elche kommen aus ihren Winterverstecken. Das Salz vom Winterdienst auf dem Highway 60, der einzigen Hauptstraße des Parks, zieht Elche und Hirsche an. Durch „Winterdiäten“ haben sie nun einen großen Bedarf, ihren Salzhaushalt wieder aufzufüllen, und nutzen dafür das Streusalz. Bei einer morgendlichen Fahrt sehen Besucher mit ein wenig Glück ein halbes Dutzend dieser beachtlichen Tiere. Die Besucher kommen aus allen Teilen der Welt, um einen der 3.000 Elchen zu fotografieren. Da kommt es auch schon einmal zu einem „Moose Jam“, einem Stau, der durch einen gesichteten Elch verursacht wird.
Die Sommermonate Juli und August sind die beliebtesten Monate für einen Aufenthalt. Gäste sollten sich Zeit nehmen, um die herrliche Landschaft zu erkunden. Es gibt immer etwas zu tun. Besonders in der Sommerzeit werden zahlreiche Veranstaltungen und Kinderprogramme angeboten. Diese bringen dem Naturfreund das Reservat mit all seiner Vielfalt näher.
 

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Im Winter können Gäste die schneebedeckte Märchenlandschaft des Algonquin Parks in einem Hundeschlitten erkunden.
Foto: © Emmanuel Yankey / pixelio.de

Die wohl spektakulärste Jahreszeit ist der Herbst. Die Ahornblätter färben sich in prachtvollen Rot- und Orangetöne. Ein Picknick auf einem Berg, von dem aus man die beeindruckende Schönheit der Natur betrachten kann, ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung in diesen Monaten. Die Brunft der Elche hat begonnen. In der Paarungszeit präsentieren die Elche ihr ausgewachsenes und poliertes Geweih. Besucher können sich auf ein imposantes Erscheinungsbild freuen.
Im Winter verwandelt sich der Algonquin Park zu einem faszinierenden Ort. Eine mit Schnee bedeckte Märchenlandschaft bietet sich den Gästen. Der tiefe Schnee, die Beobachtung von wilden Tieren und die allgegenwärtige große Einsamkeit im Park ziehen Besucher magisch an. In der Abgeschiedenheit kann jeder Gast die Natur auskosten und zu sich selbst finden. Neben Schlittschuh, Ski und Motorschlitten fahren kann man eine einmalige Erfahrung auf einer Hundeschlittenfahrt sammeln. Der Schlitten gleitet durch die Winterwälder des Parks, das Hecheln der Hunde ist das Einzige, was weit und breit zu hören ist.

Wer nach Kanada reist, kann die Natur nicht nur sehen, sondern in sie eintauchen. Das ist im Algonquin Provincial Park möglich. Wer dieses Erlebnis in vollen Zügen erleben möchte, sollte seine Reise in einer Lodge – natürlich ohne Strom und ohne Handy – mit einem persönlichen Fremdenführer planen. Ein Reisebegleiter, der im Algonquin Park zuhause ist, kennt die versteckten Orte, die ein jeder Tourist vergeblich suchen würde.  Lassen Sie sich auf das Abenteuer Algonquin Park ein. kb

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