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Wandern in den Pyrenäen

Unberührte Natur und abwechslungsreiche Landschaft finden Urlauber in den Pyrenäen – Ein Eldorado für Wanderfreunde

Kirchhellen - Grüne Hügellandschaften, steile Schluchten und tausend Jahre alte Weinberge – schon bei kurzen Wanderrouten können Urlauber die Vielfalt der Pyrenäen genießen. Das mächtige Gebirge mit schroffen Gipfeln trennt die Iberische Halbinsel vom europäischen Kontinent. Eine natürliche Grenze mit Wasser, Wäldern und Tälern, die viel Spannendes bereit hält. Ob gemütliches Flanieren durch die Hochlandschaft oder abenteuerliche Wildwasserkanu-Touren, die Gebirgskette ist für alle Naturfreunde ein attraktives Reiseziel.
 

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Im Winter sind die Berggipfel mit Schnee bedeckt und bieten 40 verschiedene Pisten für Skifahrer.
Foto: © Paul Marx / pixelio.de

Mehr als 200 Gipfel überschreiten die 3.000-Meter-Marke. Der höchste Berg ist der 3.404 Meter hohe Pico d‘Aneto. Steile Felsketten wechseln sich mit grünen Wiesen und blauen Gebirgsseen ab. In den Tälern finden Urlauber gemütliche Dörfer, die zur Entspannung einladen. Der wohl bekannteste Ort in den Pyrenäen ist der Wallfahrtsort Lourdes.
In dem Hochgebirge gibt es zahlreiche sportliche Aktivitäten, die die Urlauber begeistern – vom Wassersport bis hin zu sportlichen Herausforderungen in den Lüften. In den Pyrenäen ist vor allem Klettern ein Erlebnis. Die Einsamkeit der Berge können Naturfreunde hier genießen. Im eigenen Rhythmus können Kletterbegeisterte die Felswände bezwingen. Nicht nur Profis finden hier ein passendes Kletterangebot. Auch für Anfänger gibt es Kletterrouten, bei denen ihr Können noch perfektioniert wird. Auch die wilden Bäche und Flüsse, die sich in den Schluchten des Gebirges entlang winden, bieten Abenteuer. Ob Wildwasserkanu oder Rafting, aufregend wird es dabei auf jeden Fall. Nicht nur Wildwasserfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Wer stillere Gewässer bevorzugt, kann sich beim Windsurfen oder Wasserski versuchen. Die Seen, Flüsse und Stauseen bilden eine hervorragende Grundlage für jeden Wassersport. Die beliebteste Freizeitaktivität ist und bleibt jedoch das Bergwandern. Die gesamte Bergkette ist von zahlreichen Wanderwegen durchzogen. Dabei ist für jeden Wanderfreund die passende Strecke dabei. Von Kurzstrecken bis hin zu Langstrecken sind die unterschiedlichsten Wege ausgeschildert. In den Dörfern beginnen viele kleinere und weniger schwierige Wanderwege.
 

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Foto: © Paul Marx / pixelio.de

Besonders hervorzuheben ist der als Pyrenäenweg bekannte GR 10, der die gesamte Gebirgskette von einem Ende bis zum anderen durchkreuzt. Der Grande Randonnée 10 ist ein legendärer Fernwanderweg, der quer durch die Pyrenäen führt. Dieser verläuft nördlich der französisch-spanischen Grenze. Auf spanischer Seite gibt es den GR 11, einen parallel verlaufenden Wanderweg. Was für Biker die Route 66 in den USA ist, ist für Wanderer der GR 10. Insgesamt 866 Kilometer lang ist der atemberaubende Weg zwischen Hendaye und Banyuls. Von Juni bis Oktober ist die schönste Jahreszeit zum Wandern, da das Wetter dann meist stabil ist. Die Route bedarf viel Planungszeit und ist nur für erfahrene Touren-Wanderer zu empfehlen. Einzelne Etappen sollten im Vorhinein geplant und Unterkünfte reserviert werden. Etwa zwei Monate sind erfahrene Wanderer unterwegs, um den Fernwanderweg komplett zu laufen. 470 Kilometer des Wanderweges führen durch die sogenannten Midi-Pyrenäen. Wanderungen können zu jeder Jahreszeit durchgeführt werden, außer im Winter, wenn die Gipfel und Täler der Pyrenäen mit Schnee bedeckt sind. Doch dann heißt es ab auf die Bretter.

Auch im Winter haben die Pyrenäen einiges zu bieten. Die Berge sind zwar hier etwas kleiner als in den Alpen, dafür besticht die Hochgebirgskette mit einer grandiosen Natur. Skifahrer freuen sich besonders über die vielen Sonnenstunden. Denn das Gebiet gehört mit 3.000 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnigsten Gebieten in Frankreich. So wundert es nicht, dass in den vergangenen Jahren zahlreiche moderne Skigebiete entstanden sind. Darunter ist besonders eines hervorzuheben. Das Skigebiet Font-Romeu in den französischen Pyrenäen hat eine Höhenlage von 1.800 Metern und ist damit relativ schneesicher. 40 Pisten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden lassen die Skifahrer-Herzen höher schlagen. Neben abwechslungsreichen Pisten gibt es auch viele Ausflugsmöglichkeiten außerhalb der Skigebiete.
 

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Foto: © Axel Kriewel / pixelio.de

Ein Geheimtipp für den nächsten Pyrenäen-Urlaub ist der Kleinstaat Andorra. In den Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien liegt der kleine Fürstenstaat. Andorra ist kein herkömmliches Reiseziel. Der Staat gehört nicht zu der Europäischen Union. Deshalb kommen viele Franzosen und Spanier nur zum Einkaufen nach Andorra. Große Supermärkte tummeln sich an den Grenzen. Die Schönheit des Landes offenbart sich erst im Inneren des Landes. Andorra ist sehr gebirgig und eignet sich deshalb besonders gut für einen ausgiebigen Wanderurlaub. Naturfreunde und Abenteurer kommen hier auf ihre Kosten. Die Landschaft bietet viele bizarre Gesteins- und Gebirgsformationen. Mit mehr als sechzig Gipfeln von über 2.500 Meter Höhe, urzeitlichen Gletscher-Tälern, dichten Wäldern und idyllischen Wiesen bieten die Pyrenäen in Andorra eine Vielzahl an Wandermöglichkeiten. Der höchste Berg ist der Coma Pedrosa mit 2.942 Metern und damit ist er genau 20 Meter kleiner als die Zugspitze. Unzählig verschiedene Wanderrouten führen durch den Kleinstaat und seine Naturschutzgebiete. Einige Wandertouren führen in das Gletschertal von Madriu-Perafita-Claror, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Abwechslungsreiche Landschaften, Trockensteinmauern, alte Häuser und Hütten sind Zeugnisse der Kultur.

Wasser und Landkarte einpacken, Rucksack auf den Rücken und schon kann der Wanderurlaub losgehen. Wer traut sich, das Abenteuer „Pyrenäen“ anzugreifen? kb

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