Heiße Rhythmen und laue Nächte beim Karneval am Zuckerhut

Samba, Copacabana und fantastische Ausblicke - Rio de Janeiro hat viel zu bieten

Farbenfrohe Kostüme, heiße Rhythmen und eine alles umgreifende Lebensfreude – das heißt Karneval in Rio. Jährlich am Freitag vor Aschermittwoch starten die Escolas de Samba mit ihren bunten Paraden. Jede der Sambaschulen wählt sich dazu ein eigenes Thema aus, dass nicht nur durch die geschmückten Festwagen und Kostüme der Tänzerinnen umgesetzt werden soll, sondern vor allem durch die Musik und Choreographie. Diese wird schließlich von den Preisrichtern bewertet. Besonders stolz sind die Tänzerinnen und Tänzer, die dabei in die Grupo Especial aufsteigen und damit sozusagen die erste Liga erreichen. Mit bis zu 5.000 Tänzern, aufgeteilt in 40 Gruppen, tritt jede dieser Escola zur großen Festparade an, wobei jede Gruppe genau 90 Minuten Zeit bekommt, ihr Programm zu präsentieren. Eine Überschreitung der Zeit kostet wertvolle Punkte im Wettkampf.

Um die schillernden Paraden mitzuerleben, muss man allerdings schon ein Nachtschwärmer sein, denn die Umzüge beginnen stets in den Abendstunden und dauern die ganze Nacht bis in den frühen Morgen hinein an. Bis zum Aschermittwoch kann man das gesellige Treiben auf den Straßen Rios verfolgen, dann findet die große Punkteauszählung der Juroren statt, die natürlich von den verschiedenen Fernsehsendern live übertragen wird. Mit einem Feuerwerk und natürlich mit Sambamusik wird der Sieger gebührend gefeiert. Wer es nicht zum Karneval nach Rio schafft, der kann sich in dem kleinen Karnevals-Museum innerhalb des „Sambódromo“ das ganze Jahr hindurch einen guten Eindruck von der alten Tradition bis hin zur heutigen Ausführung des Karnevalfestes machen.
Natürlich hat Rio de Janeiro seinen Besuchern aber auch über Karneval hinaus viel zu bieten, denn wer denkt bei Rio de Janeiro nicht an lange Sandstrände, grüne Hügel, türkisblaues Meer und strahlenden Sonnenschein. Wie beinahe alle Großstädte Brasiliens liegt auch Rio an der Atlantikküste. Bis 1960 war die Perle am Zuckerhut noch die Hauptstadt, diesen Titel trägt seit dem Brasilia.
Rio hat aber nichts von seiner Bedeutung eingebüßt, lebt von und mit seinen Wahrzeichen. Der Zuckerhut ist eines davon. Von dem 396 Meter hohen Granitfelsen aus kann man sich einen wunderbaren Überblick über die gesamte Metropole verschaffen. Hinauf gelangt man übrigens ganz bequem durch „O Bondinho“, eine Drahtseilbahn, deren gläserne Kabine  während der gesamten Fahrt den Blick auf den Felsen frei gibt.

Ebenso faszinierend ist auch der Ausblick vom Corcovado aus. Von dem „Buckeligen“ hat man einen noch besseren Panoramablick, schließlich ist er fast doppelt so hoch wie der Zuckerhut. Eine Zahnradbahn bringt die Urlauber bequem in die Nähe des Gipfels, auf dem wohl das Wahrzeichen schlechthin, die 38 Meter hohe Christusstatue, die Arme über Rio ausbreitet.
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Wahrzeichen Rios ist die Christus-Statue, die ihre steinerenden Arme über das Land ausbreitet.
Insgesamt ist die ganze Region von einer Hügelkette durchzogen, die die Stadt in einen Süd- und einen Nordteil trennt. Während im Norden der historische Stadtkern und das heutige Geschäftszentrum lockt, fährt der am Atlantik liegende Südteil mit den berühmten Strandbezirken Ipanema und Copacabana auf. Gerade der vier Kilometer lange, halbmondförmige Sandstrand der Copacabana verspricht Urlaubsvergnügen pur und gilt daher wohl als der Inbegriff Rios. Tausende Besucher finden sich hier täglich zu einem Bad im Meer und in der Sonne ein. Doch leider ist nach Einbruch der Dunkelheit auch extreme Vorsicht geboten. Die wenig belebten Seitenstraßen sollten nachts auf jeden Fall gemieden werden, ebenso wie ein Spaziergang am Wasser. Denn in den letzten Jahren kam es vermehrt zur Bildung von „Utes“ -Jugendbanden, die gezielt Touristen ausrauben.

Besser sollte man am Abend eines der Fußballspiele besuchen, denn Fußball ist in Brasilien Nationalsport. Hundertausende Fans besuchen die Spiele der zahlreichen Mannschaften. Fußballfreunde finden in Rio zudem das zweitgrößte Stadion der Welt, das so genannte Maracanã-Stadion, das extra für die Weltmeisterschaft 1950 erbaut worden war und damals rund 220.000 Zuschauer fassen sollte. Mittlerweile ist das Stadion Heimstätte der beiden traditionsreichen Vereine Flamengo Rio de Janeiro und Fluminense Rio de Janeiro.

Wer in seinem Urlaub allerdings nach mehr Ruhe sucht, für den bietet sich die grüne Lunge der Stadt an. Neben dem Botanische Garten ist das vor allem die „Quinta da Boa Vista“, der größte Park der Stadt. Dieser erstreckt sich mit seinen Gärten, Seen, Spielplätzen für Kinder sowie unterschiedlichen Sportanlagen quer durch den Stadtbezirk São Cristóvão. Hier kann man wunderbar entspannen und die Erlebnisse eines Tages in der pulsierenden Stadt am Zuckerhut Revue passieren lassen.

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